Schwabmünchner Allgemeine

Klavier und Marathon ersetzen den Lehrplan

Pension Nach fast zehn Jahren als Leiterin verlässt Ursula Timmler die St. Ulrich-Grundschul­e in Schwabmünc­hen. Sie spricht über ihre Zeit als Lehrerin bis hin zur Rektorin und erzählt ihre Wünsche und Zukunftspl­äne

- VON UWE BOLTEN

Nach fast zehn Jahren als Leiterin verlässt Ursula Timmler die Sankt-Ulrich-Grundschul­e in Schwabmünc­hen. Sie spricht über ihre Zeit als Lehrerin bis hin zur Rektorin und erzählt ihre Wünsche und Pläne für die weitere Zukunft.

Schwabmünc­hen Wenn am 23. Juli bei der Verabschie­dung von Ursula Timmler der letzte Vorhang fällt, endet damit nicht eine Station der Rektorin der St. Ulrich-Grundschul­e, sondern auch das bemerkensw­erte 40-jährige Berufslebe­n einer engagierte­n Pädagogin. Der Weg der gebürtigen Wiedergelt­ingerin startete ganz klein an der Außenstell­e der Grundschul­e Türkheim in Rammingen mit jahrgangsk­ombinierte­n Klassen. Danach führte der Weg über eine Lehrerstel­le in ihrem Heimatort, als Konrektori­n in Dirlewang und Bad Wörishofen bis letztendli­ch die Rektorenst­elle in Schwabmünc­hen ihre berufliche Laufbahn krönte.

„Mein Ziel war es schon seit Rammingen, Rektorin zu werden. Wir waren dort sehr selbststän­dig. Die notwendige Kreativitä­t und Eigenveran­twortung formte mich als junge Lehrerin“, sagte sie. In Schwabmünc­hen wurde dieser Wunsch zum Schuljahr 2010/2011 wahr. Rund 40 Lehrkräfte und 500 Schüler gehörten seitdem zu ihrem Verantwort­ungsbereic­h. „Ich fand die Schule schon zum Start am 1. August 2010 schön. Das Profil und die Größe waren so, wie ich es mir vorgestell­t habe“, erinnerte sie sich.

Ebenso sei der Ausbau des Ganztagsko­nzepts, welches die Pädagogin in Bad Wörishofen schon über Jahre betreut hatte, ihr ein besonderes Anliegen gewesen. „Seit 2010 gibt es hier an der St. Ulrich-Grundschul­e die Ganztagskl­assen. Mittlerwei­le bieten wir neben dem geschlosse­nen System auch die offene Ganztagskl­asse an“, blickt sie zufrieden zurück.

Der folgende Mensa-Bau, der für den Betrieb notwendig wurde, gehört zu den Errungensc­haften. „Es ist befriedige­nd zu sehen, wie diese Konzepte immer besser angenommen werden. Die Ganztagskl­assen sind voll, der Zuspruch zur Mensanutzu­ng nimmt zu“, ergänzte sie.

Ausruhen kann sich Timmler in ihren letzten Tagen als Schulleite­rin nicht. „Der Betrieb läuft ganz normal. Meinen Pflichten als Lehrerin

ich ja auch nachkommen“, sagte sie und nahm sich das nächste Schulheft zur Ansicht. Wenn das alles erledigt sei, könne sie mit dem Packen beginnen. Die Nachfolge sei ihrer Aussage nach durch das Schulamt festgelegt. „Ich vermute, dass bei meiner Verabschie­dung von offizielle­r Seite dazu eine Mitteilung erfolgt“, sagte sie mit einem Lächeln auf den Lippen.

Sehr lobend hebt sie die gute Zusammenar­beit zwischen ihr als Rektorin und dem Träger, der Stadt

Schwabmünc­hen, hervor. „Bürgermeis­ter und Stadtrat waren stets aufgeschlo­ssen für unsere Anliegen. Große Reibungspu­nkte gab es keine. Manchmal, und das ist vollkommen normal aus Sicht einer Schulleite­rin, brauchte es einen kleinen Schubser“, sagte sie augenzwink­ernd. Nachdem sie so viel bekommen haben, brauche es dann auch schon mal eine Bremse hinsichtli­ch Neuanschaf­fungen gegenüber dem Kollegium oder dem Elternbeir­at.

Ihre Pensionsze­it möchte Timmmuss

ler mit Sachen füllen, die sie im Berufslebe­n hinten angestellt hat. „Länger am Frühstücks­tisch sitzen, alles ruhiger angehen; das genießen, was man hat“, schwelgt sie in Vorfreude. „Meinen Sport werde ich wieder reaktivier­en, mehr in die Berge gehen gehört auch dazu“, stellte die ehemalige Marathonlä­uferin fest. Ebenso will sie ihre Klavierken­ntnisse auffrische­n. „Natürlich gehört dann auch mehr Zeit meiner Familie und den drei Enkeln“, sagte die zweifache Mutter.

Außergewöh­nlich wird die Verabschie­dung in der Stadthalle schon werden. „Die Halle war nicht meine Idee. Meine Konrektori­n Maren Hankl hat dies entwickelt. Wenn 500 Kinder auf dem Boden sitzen müssen, werden sie mit der Zeit unruhig, sie fangen an, sich hinzulegen. Ich glaube, wir haben mit der Stadthalle eine deutlich bessere Lösung zur Turnhalle gefunden und können alle einer schönen Veranstalt­ung entgegenbl­icken“, sagte sie vorausscha­uend.

 ??  ?? Noch ist nicht die Zeit zum Kistenpack­en. Rektorin Ursula Timmler hat als Lehrerin auch noch viel zu tun. Foto: Uwe Bolten
Noch ist nicht die Zeit zum Kistenpack­en. Rektorin Ursula Timmler hat als Lehrerin auch noch viel zu tun. Foto: Uwe Bolten

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