Schwabmünchner Allgemeine

Wenn Hoffnungen Wirklichke­it werden

Mittelschu­le Mehr als 100 Absolvente­n bekommen an der Leonhard-Wagner-Mittelschu­le ihr Abschlussz­eugnis

- VON UWE BOLTEN

Schwabmünc­hen Eine Angewohnhe­it macht in letzter Zeit immer mehr die Runde: Bei offizielle­n Anlässen werden nicht alle vermeintli­ch wichtigen Personen aufgezählt, sondern in den Worten selber liegt die Freude über die Anwesenhei­t solcher Gäste, die wichtig sind oder wofür das Protokoll normalerwe­ise Worte vorsieht. „Ich begrüße heute alle ganz herzlich, insbesonde­re die wichtigste­n Personen: Alle Schüler, die ihr Abschlussz­eugnis erhalten“, sagte Schulleite­r Johannes Glaisner unter tosendem Beifall der rund 500 Gäste in der Stadthalle.

Stellvertr­etend für alle anderen Anwesenden nahm Bürgermeis­ter Lorenz Müller die namentlich­e Begrüßung entgegen. Müller, der nach einem Eingriff am Kiefer angeschlag­en und mit geschwolle­nem Gesicht den Platz am Rednerpult einnahm, ließ es sich nicht nehmen, Grußworte an die Gäste zu richten. „Es ist eine Freude, so viele tolle junge Menschen zu sehen. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen“, sagte er mit sichtliche­n Beschwerde­n. Anstatt sich in epischer Breite in den üblichen Klischees zu verlieren, drückte er den Schülern seinen ungeteilte­n Respekt über die erworbene Qualifikat­ion aus und dankte Lehrern wie Eltern für ihre geduldige Unterstütz­ung auf diesem nicht immer leichten Weg.

„Es spiele keine Rolle, welche Träume ihr für die Zukunft habt. Wichtig ist es, dass ihr an euch glaubt und dies umsetzt“, ermunterte Nicole Rohleder vom Elternbeir­at die Absolvente­n. Zur Erinnerung an die Zeugnisver­gabe erhielt später jeder Empfänger vom Elternbeir­at zusätzlich zur Rose einen Traumfänge­r. „Der soll die negativen und schlechten Träume einfangen und an die Zeit an der Mittelschu­le erinnern“, sagte sie.

Flott moderieren­d führten Isabell Ringel und Lukas Schorer durch das Programm, das mit der WelcomeJaz­z-Band (Petra Biermann-Stapf, Sandra Deschler, Getrud Reschka, Joachim Stork), den Fantastic Three (Erik Jakob, Felix Lange und Nicolai Scheffel), der Zumba Gruppe unter Lana Barz, dem Dschungel-Chor und den 9aM-Hupfdoles, sehr unterhalts­ame Elemente enthielt.

Schulleite­r Johannes Glaisner hielt sich mehr an Fakten. „Den Quali bestanden 82,5 Prozent der Prüfungste­ilnehmer, davon sogar zwei mit einer Eins vor dem Komma. Die Mittlere Reife erlangten 98 Prozent der Teilnehmer, davon sieben Schüler mit einer Eins vor dem Komma. Alles in allem wurden in den diesjährig­en Abschlussj­ahrgängen 696 Einzelprüf­ungen abgelegt“, sagte er unter dem Beifall der Anwesenden, gleichsam als Dank an Konrektori­n Sandra Deschler, die für den Prüfungsve­rlauf verantwort­lich führte.

Bei den Regelklass­en werden 65 Prozent der Schüler in eine Ausbildung gehen, im M-Zug seien es 60 Prozent. Die restlichen 40 Prozent hätten sich für weiterführ­ende Schulforme­n entscheide­n, ergänzte er. Als persönlich­e Höhepunkte im vergangene­n Schuljahr zählte er unter anderem das Projekt „Fußballtur­nier“der 10M-Klassen, den Weihnachts­basar, das Fair-TradeFest sowie das Schulmusic­al „Coco Superstar“auf. „Besonders stolz auf euch bin ich hinsichtli­ch der sozialen Reife, die ihr gewonnen habt, wie die Projekte mit den Ulrichs-Werkstätte­n und dem AWO-Seniorenwo­hnheim der Stadt bewiesen haben“, ergänzte Glaisner und fügte stolz hinzu: „Meine Hoffnungen sind Wirklichke­it geworden!“Eine Besonderhe­it der Zeugnisaus­gabe war die Ehrung der Bestleistu­ngen. Hierbei wurden die notenbeste­n Abschlüsse genauso geehrt wie die individuel­len Leistungen einzelner Schüler in den Fachbereic­hen und signifikan­te Steigerung­en in den persönlich­en Ergebnisse­n. Die Akzeptanz dieser Ehrung war an den strahlende­n Gesichtern dieser 17 Schulabgän­ger abzulesen.

 ??  ?? Die Anspannung der Prüfungswo­chen war nach der Zeugnisaus­gabe nicht mehr zu spüren. Foto: Uwe Bolten
Die Anspannung der Prüfungswo­chen war nach der Zeugnisaus­gabe nicht mehr zu spüren. Foto: Uwe Bolten

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