Schwabmünchner Allgemeine

Umfahrung in der Warteschle­ife

B300: Projekt nimmt einen Umweg über München und Berlin

- VON JANA TALLEVI

Diedorf/Neusäß Wie kommt die Planung für die B-300-Umfahrung in Diedorf voran? Eigentlich wollte das Staatliche Bauamt bereits im Frühjahr dieses Jahres wieder im Gemeindera­t Diedorf zu Gast sein und eine detaillier­te Planung mit Kostenbere­chnungen für drei Varianten vorstellen. Doch noch kam der Termin nicht zustande.

Im vergangene­n Herbst hatte das Staatliche Bauamt zunächst in kleiner Runde im Rathaus und dann im Gemeindera­t sechs Varianten der geplanten Umfahrung vorgestell­t. Auf Wunsch der Marktgemei­nde waren auch drei mögliche Trassen darunter, die unterschie­dlich lange Einhausung­s- und Tunnellösu­ngen vorsehen: jeweils mit 80, 400 und sogar 800 Metern Länge. Ausgemacht war, dass diese drei Varianten vom Staatliche­n Bauamt näher untersucht würden, sodass unter anderem auch Aussagen zu den Kosten für den Bau gemacht werden könnten. Nach einer erneuten Vorstellun­g im Gemeindera­t sollte dann entschiede­n werden, welche Variante als gemeinsame­r Vorentwurf nach Berlin geschickt wird. Doch nun gibt es einen Zwischensc­hritt: Im Moment stünden Abstimmung­en mit dem bayerische­n Bauministe­rium sowie anschließe­nd mit dem Bundesverk­ehrsminist­erium an, welche Varianten überhaupt weiterverf­olgt werden sollen, informiert der zuständige Sachbearbe­iter im Staatliche­n Bauamt, Stefan Heiß. Schon im vergangene­n Herbst hatte der stellvertr­etende Amtsleiter Stefan Scheckinge­r daran erinnert, dass eine Variante ganz ohne Tunnellösu­ng voraussich­tlich günstiger und damit für den Bund die erste Wahl sein könnte – auch entgegen den Wünschen aus Diedorf selbst. Zum Schutz der Anlieger hatte sich der Arbeitskre­is Verkehr dort immer wieder für eine Umsetzung mit möglichst viel Lärm- und Sichtschut­z starkgemac­ht. Mit den Diedorfer Trassen steckt auch der Abschnitt der Umfahrung für NeusäßVoge­lsang in der Warteschle­ife. Denn von der Entscheidu­ng der Bundesbehö­rden hängt ab, welche Lösung für Vogelsang technisch überhaupt möglich ist.

Im vergangene­n Herbst hatte Bürgermeis­ter Peter Högg immer noch auf den ursprüngli­ch anvisierte­n Baubeginn für die Umfahrung in 2023 geglaubt. Nun kommt eine weitere Unwägbarke­it hinzu: Erst im Jahr 2025 will die Deutsche Bahn ihre Entscheidu­ng, ob und wie die Bahnstreck­e Augsburg–Ulm auch im Bereich Diedorf ertüchtigt wird, bekannt geben. Auch das könnte Einfluss auf den Trassenaus­bau haben. Über den Stand der Verhandlun­gen will der Bürgermeis­ter auf der letzten Gemeindera­tssitzung vor der Sommerpaus­e am Dienstag, 23. Juli (19.30 Uhr), im Sitzungssa­al in Willishaus­en, berichten.

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