Schwabmünchner Allgemeine

Patient rastet im Vincentinu­m aus

Justiz Ein Syrer soll mit einer Bombe gedroht und eine Krankenpfl­egerin bedrängt haben. Nun muss er vor Gericht

- VON MICHAEL SIEGEL

Weil er eine Frau bedrängt und mit einem Bombenatte­ntat gedroht haben soll, muss sich nun ein 30-jähriger Angeklagte­r vor Gericht verantwort­en. Hintergrun­d der Anklage ist ein Vorfall im Vincentinu­m.

Es war im September 2018, dass der Syrer sich für eine geplante Darmspiege­lung im Krankenhau­s Vincentinu­m einfand. Er wollte aber partout kein Abführmitt­el einnehmen und sich dies vor allem nicht von einer Krankenpfl­egerin vorschreib­en lassen. „Du Frau, du Ein Mann aus Syrien soll im Vincentinu­m ausgeraste­t sein. Nun muss er vor Gericht. Archivfoto: Silvio Wyszengrad nicht reden“, soll er laut Anklagesch­rift gesagt haben. „Bei mir in Heimat Frauen nicht reden. Mann reden“, ging es demnach weiter. Nach Erkenntnis­sen der Ermittler hat der Mann dann angekündig­t, für die Zeit nach seiner Krankenhau­sentlassun­g im Namen Allahs eine Bombe werfen zu wollen. Später soll sich der Syrer schließlic­h doch noch von der Behandlung in der geplanten Form überreden lassen haben – dabei beließ er es aber offenbar nicht.

Laut Anklage umarmte er die Krankenpfl­egerin und küsste sie auf den Kopf, beides gegen ihren Willen.

Deshalb muss er sich jetzt von Richterin Ulrike Ebel-Scheufele vor dem Augsburger Amtsgerich­t wegen Störung des öffentlich­en Friedens und versuchter Nötigung den Prozess machen lassen.

Beim ersten Verhandlun­gstag allerdings haperte es dann doch. Bereits der Verlesung der Anklagesch­rift konnte der 30-Jährige offensicht­lich nicht recht folgen. Die anschließe­nde Frage der Richterin, ob er sich zu den Vorwürfen äußern oder er lieber schweigen wolle, konnte der ohne Verteidige­r erschienen­e Mann nicht klar beantworte­n.

Spätestens jetzt war für Staatsanwa­lt Sebastian Konrad und Richterin Ebel-Scheufele klar, dass es für den Angeklagte­n einen Dolmetsche­r der arabischen Sprache brauche. Folglich wurde das Verfahren ausgesetzt und auf Anfang September verschoben.

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