Patient rastet im Vincentinum aus
Justiz Ein Syrer soll mit einer Bombe gedroht und eine Krankenpflegerin bedrängt haben. Nun muss er vor Gericht
Weil er eine Frau bedrängt und mit einem Bombenattentat gedroht haben soll, muss sich nun ein 30-jähriger Angeklagter vor Gericht verantworten. Hintergrund der Anklage ist ein Vorfall im Vincentinum.
Es war im September 2018, dass der Syrer sich für eine geplante Darmspiegelung im Krankenhaus Vincentinum einfand. Er wollte aber partout kein Abführmittel einnehmen und sich dies vor allem nicht von einer Krankenpflegerin vorschreiben lassen. „Du Frau, du Ein Mann aus Syrien soll im Vincentinum ausgerastet sein. Nun muss er vor Gericht. Archivfoto: Silvio Wyszengrad nicht reden“, soll er laut Anklageschrift gesagt haben. „Bei mir in Heimat Frauen nicht reden. Mann reden“, ging es demnach weiter. Nach Erkenntnissen der Ermittler hat der Mann dann angekündigt, für die Zeit nach seiner Krankenhausentlassung im Namen Allahs eine Bombe werfen zu wollen. Später soll sich der Syrer schließlich doch noch von der Behandlung in der geplanten Form überreden lassen haben – dabei beließ er es aber offenbar nicht.
Laut Anklage umarmte er die Krankenpflegerin und küsste sie auf den Kopf, beides gegen ihren Willen.
Deshalb muss er sich jetzt von Richterin Ulrike Ebel-Scheufele vor dem Augsburger Amtsgericht wegen Störung des öffentlichen Friedens und versuchter Nötigung den Prozess machen lassen.
Beim ersten Verhandlungstag allerdings haperte es dann doch. Bereits der Verlesung der Anklageschrift konnte der 30-Jährige offensichtlich nicht recht folgen. Die anschließende Frage der Richterin, ob er sich zu den Vorwürfen äußern oder er lieber schweigen wolle, konnte der ohne Verteidiger erschienene Mann nicht klar beantworten.
Spätestens jetzt war für Staatsanwalt Sebastian Konrad und Richterin Ebel-Scheufele klar, dass es für den Angeklagten einen Dolmetscher der arabischen Sprache brauche. Folglich wurde das Verfahren ausgesetzt und auf Anfang September verschoben.