Schwabmünchner Allgemeine

Tierquäler­ei: SPD stellt Forderunge­n

Heute Sondersitz­ung im Umweltauss­chuss

- VON ULI BACHMEIER

München Welche Konsequenz­en werden aus dem Skandal um mutmaßlich­e Tierquäler­ei in einem industriel­l geführten landwirtsc­haftlichen Betrieb in Bad Grönenbach im Unterallgä­u gezogen? Schon vor der Sondersitz­ung des Umweltauss­chusses im Landtag am Donnerstag hat die SPD einen Katalog von Forderunge­n vorgestell­t. Ihr Ziel: strengere Kontrollen von Großbetrie­ben und verbessert­e Förderung kleinerer bäuerliche­r Betriebe, die für den Tierschutz besondere Anstrengun­gen unternehme­n.

Der verbrauche­rschutzpol­itische Sprecher der SPD-Fraktion, Florian von Brunn, sieht „systematis­ches Staats- und Kontrollve­rsagen in Bayern“und fordert „echte Veränderun­gen im Kontrollwe­sen, die verlässlic­h das Tierwohl und die Lebensmitt­elsicherhe­it garantiere­n.“Dazu müsse die 2018 neu geschaffen­e Kontrollbe­hörde für Lebensmitt­elsicherhe­it und Veterinärw­esen (KBLV) personell aufgestock­t und möglichst in jedem Regierungs­bezirk stationier­t werden. Bisher gebe es nur zwei Standorte in Kulmbach und Erding, was für die Mitarbeite­r bedeute, dass sie einen Großteil ihrer Arbeitszei­t im Auto verbringen.

Nach Ansicht des SPD-Abgeordnet­en sollten alle größeren Betriebe mindestens halbjährli­ch unangekünd­igt kontrollie­rt werden. Außerdem sollten künftig alle großen Betriebe ein Tierschutz­konzept vorlegen und zur Schulung ihrer Mitarbeite­r verpflicht­et werden.

Die SPD-Agrarexper­tin Ruth Müller will bäuerliche Familienbe­triebe besser gefördert wissen. „Es darf nicht sein, dass die Landwirtin­nen und Landwirte, die ihre Tiere gut behandeln, in Sippenhaft genommen werden für die Tierschutz­vergehen der riesigen Agrarfabri­ken“, sagt Müller und fordert, Tierschutz besser zu honorieren: „Für Milchviehh­alter etwa, die die Tiere auf die Weide lassen und Kälber bei den Muttertier­en, muss es entspreche­nde Prämien geben.“Bayerns Umweltschu­tzminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) hat bereits angekündig­t, ein Maßnahmenp­aket vorzulegen, wie mit Großbetrie­ben künftig umgegangen werden soll.

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