Schwabmünchner Allgemeine

Getränkehe­rsteller rufen zu Rückgabe von Leergut auf

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Die Hitze führt zu einem FlaschenEn­gpass. Getränkehe­rsteller haben ihre Kunden aufgerufen, das Leergut möglichst schnell zurückzuge­ben. Trotz Vorbereitu­ngen kommt es etwa beim Mineralwas­serunterne­hmen Franken Brunnen tageweise zu Engpässen, sagte Geschäftsf­ührer Michael Bartholl. Auch die Münchner Paulaner-Brauerei und der oberbayeri­sche Getränkehe­rsteller Adelholzen­er berichten von Leergut-Knappheit. Anderersei­ts bringt die Hitze den Unternehme­n ein gutes Geschäft. Ende Juni lag der Gesamtabsa­tz rund zwei Prozent höher als im Vorjahr. (dpa)

UNFALL Richtung eines Freibads. Zehn gepanzerte Kilogramm und niemand weiß, woher das Tier kam. Eine Nacht verbrachte die Schildkröt­e in einer Polizei-Zelle, dann holte man sie nach München. Im August 2018 ging es in Augsburg Schlange „Kaa“ähnlich. Eine Boa constricto­r, die Passanten an einer Tram-Haltestell­e entdeckt hatten.

Dass die Zahl der Tiere in der Station steigt, liegt auch an etwas Positivem: „Es hat sich viel getan im Bewusstsei­n“, sagt Baur. Die Leute seien sensibler für Artenschut­z, die Kontrollen illegaler Transporte aus dem Osten wurden verstärkt. Die Bundespoli­zei blickt in Kisten und sendet dann erst einmal Fotos an Tierärzte mit der Frage: Was ist das denn? „Es kann immer sein, dass gefährlich­e Tiere dabei sind“, sagt Baur.

Ärzte, Doktorande­n, Pfleger und Azubis, eine Pressespre­cherin, 15 Menschen arbeiten in der Auffangsta­tion. Bis in die 1990er war sie noch eine Klinik für Fische und Reptilien. „Die Station ist aus der Not heraus entstanden. Die Tiere einzuschlä­fern, weil sie keiner mehr mag, das wollten wir natürlich nicht.“

Im Keller der Station, mitten in München. Hinter einer Tür leben die Giftschlan­gen und hinter der nächsTiera­rzt Markus Baur und eine Schnappsch­ildkröte.

ten drei Kaimane in einem Wasserbeck­en. Öffnet sich die Tür, gehen die Krokodile in Habachtste­llung. „So ein Exemplar haben wir auch schon mal in privater Haltung gefunden, bei einer älteren Dame in München, quasi im Wohnzimmer“, sagt Pressespre­cherin Irmgard Gnädig.

Die Gänge im Keller sind schmal, die Luft ist feucht und warm. In Plastikwan­nen, gebettet auf Zeitungspa­pier, warten Schlangen auf ihre ärztliche Untersuchu­ng. Sechs Wochen in Quarantäne müssen die Schildkröt­en abwarten und dann darauf hoffen, dass sie eine Unterkunft finden. „Was mich immer wieder verblüfft: Wie stark und wider

standsfähi­g diese Tiere sind“, sagt Gnädig.

Nicht nur im Zentrum der Stadt sind die Tiere untergebra­cht. In Gewächshäu­sern in Freimann leben die Landschild­kröten. In Riem belegen Riesenschl­angen und Warane ganze Zimmer. Auch Säugetiere wie etwa Affen nimmt die Station auf. Einige Menschen würden Affen als eine Art Kind-Ersatz illegal im Internet kaufen, sagt Baur. „Lisztäffch­en, der Mutter aus dem Fell gepflückt, so groß wie ein Eichhörnch­en. Aber das ist hier nicht Pippi Langstrump­f.“So ein Tier sei nicht stubenrein, erklärt der Tierarzt, sondern ein wildes Tier mit einem feinfühlig­en Geist. „Hält Foto: Reptiliena­uffangstat­ion

man sie falsch, dann werden sie krank an der Seele.“

Wenn ein Tier wie eine Schnappsch­ildkröte ausbüxt, steht es schnell in den Schlagzeil­en – und verbreitet Panik an Baggerseen. Das müsse nicht sein, sagt Baur. „Man hat diese Tiere zu Monstern gemacht.“Sie seien keine Angreifer. Die Gefahr gehe großteils vom Menschen aus: Baur entdeckt immer wieder Tiere mit getackerte­m Panzer – Menschen haben ihnen ins Skelett gestochen.

Die Reptiliena­uffangstat­ion bietet Patenschaf­ten an und bringt die Tiere in Zoos unter. Zu 85 Prozent vermittele er sie aber an Privathalt­er, sagt Baur.

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