Berliner Träumerin
Cleo Erik Schmitt beschwört die wunderbare Welt der Amélie, aber er erreicht sie nicht
Cleos Mutter ist bei ihrer Geburt gestorben. Seitdem ist Vater Bernd (Fabian Busch) treu sorgend für sein lebhaftes Mädchen da. Das Kind hat Kontakt zu den Geistern verstorbener Promis wie Albert Einstein, Marlene Dietrich oder Heinrich Schliemann. So erfährt Cleo von einer Uhr, mit deren Hilfe man die Zeit zurückdrehen kann. Sie ist augenblicklich Feuer und Flamme. Mit diesem Gerät, das Teil des verschollenen Schatzes der Sass-Räuber sein soll, ließe sich der Tod der Mutter nachträglich verhindern. Natürlich unterstützt Bernd seine Kleine bei der Suche nach dem Schatz – und findet dabei den Tod. Cleo landet in einem Heim.
Die erwachsene Cleo (Marleen Lohse) arbeitet in einem Büro, das Touren durch Berlin vermittelt. Ihre Träume und Fantasien hat die junge Frau weitgehend begraben, bis ein Mann namens Paul (Jeremy Mockridge, Bruder von Luke) mit einer Schatzkarte um Hilfe bittet. Offensichtlich verweist der Plan auf das Versteck der Sass-Brüder! Stehen nicht zwei geliebte Menschen auf der Liste der Personen, die es zurückzuholen gilt? Cleo überwindet ihre Ängste und geht gemeinsam mit Paul auf Schatzsuche an viele illustre Orte Berlins. Dabei findet sie neue Verbündete, aber auch eine erbitterte Gegnerin.
Wie in „Die fabelhafte Welt der Amélie“erzählt auch Erik Schmitt die Geschichte einer Träumerin im Großstadtdschungel auf visuell sehr originelle Weise. Abenteuerliche Kamerawinkel, verschrobene Charaktere und handgemachte sowie digitale Effekte setzen ein optisch faszinierendes Puzzle zusammen. Handlung und Dialoge hingegen wurden mit dem groben Pinsel entworfen. Berlin erreicht nicht den Charme-Level und die trotzdem tolle Marleen Lohse hat nicht wirklich die zauberhaft-spitzbübische Ausstrahlung einer Audrey Tautou.
Cleo (1 Std. 41 Min.),
Drama, Deutschland 2019
Wertung ★★★✩✩