Schwabmünchner Allgemeine

Er steuert Bagger auf Baustellen

Ach so! Mit einem Joystick kann Domenic gut umgehen. Große, schwere Maschinen mag er sowieso. Deshalb hat sich Domenic für seinen Beruf entschiede­n: Baugerätef­ührer

- VON JENNIFER HECK

In jeder Hand hält Domenic Spalt einen großen Hebel. Mit dem linken Joystick kann er zum Beispiel den gesamten Bagger drehen – mitsamt der Kabine, in der er sitzt. Diese Kabine heißt Turm. Mit dem rechten Hebel bewegt Domenic den Arm des Baggers nach oben oder unten. Er kann damit auch die Schaufel des Baggers bewegen und damit Sand aufgreifen. Die Baggerscha­ufel heißt eigentlich Löffel. Domenic musste diese Begriffe lernen. Denn er macht eine Ausbildung zum Baugerätef­ührer.

An diesem Tag sollen die Rohre eines Hauses an einen Kanal angeschlos­sen werden. „Ich mache mit dem Bagger Löcher, damit man an den Kanal dran kommt und neue Rohre legen kann“, erklärt Domenic. Er gräbt sich mit dem Bagger langsam Schicht für Schicht durch den Boden. „Beim Baggern findet man fast immer irgendwelc­he Sachen“, sagt Domenic. Rohre und Leitungen laufen zum Beispiel unter der Straße. Die darf er nicht aus Versehen kaputt baggern.

Ein Kollege muss deshalb immer vor dem Bagger stehen und unten auf den Löffel gucken. „Oft sieht man selbst gar nicht genau, was man arbeitet“, sagt Domenic. Wenn der Auszubilde­nde vor und unter sich baggert, sieht er das von seinem Sitz aus zum Beispiel nicht. Stößt der Bagger auf etwas, ruft sofort jemand: Stopp! Die Bauarbeite­r graben dann zuerst vorsichtig mit einer Schaufel die Sachen frei und gucken, was es ist.

Dieses Mal sind es nur alte Rohre, die nicht mehr gebraucht werden. „Die kann ich wegmachen“, sagt Domenic. „Aber das müssen wir immer erst genau überprüfen.“Domenic gräbt tiefer, schwenkt den Baggerlöff­el mit Sand über einen Lastwagen und lässt den Sand hineinfall­en.

Das Loch ist jetzt so tief, dass die Seiten einbrechen könnten. Andere Arbeiter müssen aber in das Loch klettern und dort Rohre anschließe­n. Damit der Graben nicht über ihnen zusammenbr­icht, holt Domenic mit seinem Bagger ein besonderes Teil. Es heißt Verbau und ist eine Art Wand für Löcher. Kollegen helfen ihm, ein Kettengehä­nge an den Bagger zu montieren. Damit kann er den schweren Verbau anheben, zum Loch fahren und ihn dort langsam hinablasse­n. Zwei Männer helfen Domenic auch dabei, das Loch genau zu treffen. „Weil der Verbau an der Kette hängt, kann man den in der Luft gut hin- und herschiebe­n“, sagt der Auszubilde­nde.

Schließlic­h ist das Loch sicher, um hineinzukl­ettern. Wenn die Rohre aufeinande­r gesteckt sind, schüttet Domenic das Loch wieder zu. Dazu wird zuerst Sand unter die Rohre gestopft. Damit diese sicher aufliegen. Dann wird der Rest des Loches langsam aufgefüllt, bis am Ende der Schotter dran ist. Nun sieht die Straße wieder fast genauso aus wie vor der Baustelle. (dpa)

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Domenic ist Baggerfahr­er. Er macht gerade eine Ausbildung zum Baugerätef­ührer.

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