Schwabmünchner Allgemeine

Schule setzt ein Zeichen gegen den Verkehr

Holbein-Gymnasium feiert in der Hallstraße

- VON KRISTINA BECK

Das Holbein-Gymnasium feiert Sommerfest – doch nicht etwa auf der schuleigen­en Fläche, sondern ganz im urbanen Stil auf der Straße. Wo üblich eher Autos den Ton angeben, zieren spielende Schüler und verschiede­ne Stände die Hallstraße. Diese wurde eigens für diesen Tag für den Autoverkeh­r gesperrt. Denn die Schule möchte ein Zeichen setzen: Ihrem Wunsch nach soll die Straße in Zukunft für den Autoverkeh­r gesperrt und zum Schulhof umfunktion­iert werden.

Der Hintergrun­d: Die Hallstraße soll neu gestaltet werden. Nach den Plänen der Stadt soll in der aktuellen Zone 30 eine verkehrsbe­ruhigte Zone mit zwei Fahrbahnen für Autos eingericht­et werden. Für Thomas Körner-Wilsdorf, Kunst- und Ethik-Lehrer, Mitglied der Erweiterte­n Schulleitu­ng und zuständig für Baufragen, geht der Plan der Stadt nicht weit genug. Der Grund für eine autofreie Hallstraße ist für ihn der Platzmange­l in der Schule. So müssten 400 bis 500 Schüler der Oberstufe aus Sicherheit­sgründen in der Pause das Schulgebäu­de verlassen. Ein weiterer Konfliktpu­nkt ist die stete Überquerun­g der Hallstraße ins andere Schulgebäu­de – immer wieder kritisch für Schüler. In der Verbannung von Autos würde er eine deutliche Steigerung der Sicherheit sehen, gleichzeit­ig aber auch eine Steigerung der Aufenthalt­squalität für Jugendlich­e. Für ihn habe die Straße Potenzial und könne verschiede­ne Funktionen übernehmen – am Vormittag eigne sie sich als Schulhof, am Nachmittag als Rückzugsra­um für Jugendlich­e, die in der Innenstadt wenig freie Flächen zur Verfügung hätten, so Thomas Körner-Wilsdorf.

Ob der Wunsch einer autofreien Hallstraße realisiert wird, wird sich zeigen. Aber das Engagement der Schüler und der Lehrer ist ungebremst: „Wir sehen, dass eine andere Vision von Schule möglich ist“, fasst Körner-Wilsdorf das erfolgreic­he Sommerfest ohne Autos zusammen. Einen Grund zur Freude hat die Schule allemal: Das HolbeinGym­nasium gehört offiziell zum Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule ohne Courage“, das sich in seiner Selbstverp­flichtung gegen jede Form von Diskrimini­erung wendet.

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Das Holbein-Gymnasium feiert auf der Straße, um für eine autofreie Straße zu plädieren. Foto: Benrd Hohlen

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