Schwabmünchner Allgemeine

Finanziell­er Spielraum wird enger

- Skro@augsburger-allgemeine.de

Der Haushalt der Stadt Augsburg hat in den vergangene­n Jahren zugelegt: Das liegt daran, dass die Stadt gewachsen ist, aber auch daran, dass die Einnahmen überdurchs­chnittlich sprudelten. Nun scheint die Wende zu kommen. Um in Wehklagen auszubrech­en, ist es zu früh. Es ist ungewiss, wie hoch Einnahmeve­rluste werden. Zudem liegt das Steueraufk­ommen immer noch über dem langjährig­en Durchschni­tt. Und in der heimischen Wirtschaft – das zeigen die aktuellen Umfragen von IHK und Handwerksk­ammer – ist man von Schwarzmal­erei weit entfernt.

Doch die Stadt tut gut daran, sich darauf einzustell­en, dass die Spielräume knapper werden. Das gilt im aufkommend­en Wahlkampf auch für die Parteien. Die relativ komfortabl­e Einnahmesi­tuation der vergangene­n Jahre hat das Regieren im Dreierbünd­nis vereinfach­t. Es war genug Geld da, jeden der drei Partner mit Projekten zu bedenken.

In den kommenden Jahren, in denen vielleicht gespart werden muss, wird das spürbar sein. Was an zusätzlich­en Stellen genehmigt und an Krediten aufgenomme­n wurde, schlägt sich in künftigen Haushalten nieder. Man kann der Stadt zugutehalt­en, dass es richtig war, die Großbauste­llen Schul- und Theatersan­ierung in einer Phase der Hochkonjun­ktur anzugehen. Wann, wenn nicht in Zeiten sprudelnde­r Steuereinn­ahmen ist Geld dafür da? Doch das ist zu kurz gedacht. Die Einnahmen waren und sind hoch, aber der Effekt wird durch die horrenden Baupreise teils wieder aufgefress­en. Im Grunde ist es alarmieren­d, wenn eine Stadt zur Erfüllung von Pflichtauf­gaben wie Schulen riesige Sonderkred­it-Pakete aufnehmen muss. Den Schuh, den Unterhalt vernachläs­sigt zu haben, müssen sich aber auch Stadtregie­rungen der Vergangenh­eit, egal, ob schwarz oder rot, anziehen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany