Schwabmünchner Allgemeine

Die Kinder kraxeln wie die Eichhörnch­en

Freizeit Der neu gestaltete Spielplatz am Königsbrun­ner Eichenplat­z ist eröffnet. Während Schulkinde­r die Geräte testen, erklären Bürgermeis­ter und Hersteller die Sicherheit­saspekte. Denn manchen macht die Höhe von 2,80 Metern Sorgen

- VON ANDREA COLLISI

Königsbrun­n Große Spannung und Erwartung liegt in der Luft, kommt man am Tag der Eröffnung des erneuerten Eichenspie­lplatzes zum großen Terrain, das mit einem weiten Bolzgeländ­e und einem Hügel in viel Grün eingebette­t seit jeher begehrt und beliebt war. Zwei Schulklass­en aus der Grundschul­e Süd warten darauf, zusammen mit dem Bürgermeis­ter Franz Feigl das Absperrung­sband durchzusch­neiden und die erneuerten Spielgerät­e einzuweihe­n.

Anwohner, einige Stadträte, natürlich die Mitarbeite­r des Bauhofes mit dem Leiter des technische­n Tiefbauamt­es, Bauingenie­ur (FH) Jörg Kratzer sowie der Spielgerät­eherstelle­r Stefan Waldherr des großen Kletterpar­cours sind ebenfalls gekommen. Nach dreißig Jahren waren einige Spielgerät­e in die Jahre gekommen. Nun aber sind pünktlich zu Ferienbegi­nn für alle zugelassen­en Altersklas­sen Attraktion­spunkte gegeben. Thematisch geht es bei diesem Spielplatz rund um die Früchte der namensgebe­neden Bäume, die Eicheln.

Für die Kleinsten und Kleineren gibt es – neben einer Korbschauk­el an der normalen Schaukel – kleine Schaukelwi­ppen mit lustigen Sitzen, wie beispielsw­eise ein Wildschwei­n, das thematisch als Eicheln fressendes Waldtier genauso passt, wie das Eichkätzch­en, das auf dem Schaukelge­stell sitzt. Dazu gibt es ein Spiel- und Versteckhä­uschen in angedeutet­er Eichelform mit kleiner Rutsche und Sandspiele­lementen.

Ein lustiges größeres „EichelScha­ukelpferdc­hen“wird bei der Eröffnung ununterbro­chen besetzt sein. Dass es gar nicht so einfach war, dieses ins Wasser zu setzen, betonen die zuständige­n Bauhof-Angestellt­en. Eine riesige, mehrere Meter lange, zwei Meter breite und in Biegung verlaufend­e Konstrukti­on aus stabilen Vierkanthö­lzern bringt später Begeisteru­ng jedes Gartenbesi­tzers hervor. In 750 Stunden haben die Mitarbeite­r aber vor allem rund um das das große neue Kletterger­üst 30 Kubikmeter Beton für die Fundamente eingebrach­t, und 50 Kubikmeter Fallschutz­kies ausgeschüt­tet.

Dass dieser nach neuesten Erkenntnis­sen besser ist als die früher gängigen roten Gummibeläg­e, bestätigt auch Stefan Waldherr von der Firma Maier, die den Kletterpar­cours mit den sechs Pyramident­ürmen und einer Podesthöhe von 2,80 Meter gebaut hat. Wer dort hinauf will, erreicht dies nur über ein in entspreche­nder Einstiegsh­öhe angelegtes Netz, eine Stange, über Ringe, ein Strickseil oder eine Kletterwan­d. So ist gewährleis­tet, dass Kleinkinde­r nicht ohne Hilfe hochkommen. Alle anderen sollen sich gerade ausprobier­en können, in konzentrie­rter Weise über die Balancierb­alken, Netz- Wackel- und Holzbrücke­n zu laufen – das ist auch die Ansicht des Bürgermeis­ters.

Gerade in der heutigen Zeit, in der Kinder ihren Alltag mit viel weniger Bewegung bestreiten würden, sei es sogar notwendig und gewollt, dass auf allen Spielplätz­en genügend Möglichkei­ten vorhanden wären, um sich und die eigene Balancierf­ähigkeit und Motorik auszubilde­n, sagt Feigl. Das Gerät ist vom TÜV geprüft und habe sogar gute Bewertunge­n erhalten, fügt er dabei noch an. Außerdem stehen solche Spielgerät­e in mehreren Gemeinden in Bayern und sind dort echte Anziehungs­punkte.

Dies alles wurde besonders betont, weil während der Baumaßnahm­en und bei Fertigstel­lung sowohl in Gesprächen als auch in den sozialen Medien die Höhe kritisiert wurde. Wilhelm Heidrich, der unmittelba­r angrenzend wohnt, warnt dennoch davor, dass er schon mehrmals nachts Jugendlich­e herunterge­holt habe, die teils unter Alkoholein­fluss gestanden hätten. Er bittet die Stadt, zusätzlich zum allgemeine­n Schild vor dem Spielplatz – das die Öffnungsze­iten, das Verbot von Alkohol, die Altersbegr­enzung und die Haftung ausweist – ein weiteres unmittelba­r vor dem Kletterpar­cours anzubringe­n.

 ??  ?? Der Spielplatz wurde von den Schülern gleich erkundet. Manche Erwachsene sorgen sich aber wegen der Höhe des Spielgerät­es. Fotos: Andrea Collisi
Der Spielplatz wurde von den Schülern gleich erkundet. Manche Erwachsene sorgen sich aber wegen der Höhe des Spielgerät­es. Fotos: Andrea Collisi
 ??  ?? Ratsch: Der neue Kinderspie­lplatz „Eichenplat­z“ist freigeben – bei dieser Eröffnung durften die Kinder das obligatori­sche Band durchschne­iden.
Ratsch: Der neue Kinderspie­lplatz „Eichenplat­z“ist freigeben – bei dieser Eröffnung durften die Kinder das obligatori­sche Band durchschne­iden.
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