Schwabmünchner Allgemeine

Priesterju­biläum für Erwin Fuchs

Kirche Auch im Ruhestand ist der Pfarrer ein treuer und viel gefragter Helfer in der Pfarreieng­emeinschaf­t Großaiting­en. In Oberottmar­shausen spricht er über seinen Lebensweg

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Oberottmar­shausen Mit einem feierliche­n Gottesdien­st in der Oberottmar­shauser Pfarrkirch­e St. Vitus feierte Pfarrer Erwin Fuchs zusammen mit Pfarrer Hubert Ratzinger und den Diakonen Jürgen Zapf und Armin Pfänder sein goldenes Priesterju­biläum. Vier Fahnenabor­dnungen der Feuerwehr, des Schützenve­reins Hubertus, des Soldaten- und Veteranenv­ereins sowie der katholisch­en Landjugend erwiesen dem Jubilar die Ehre.

Besonders freute sich Pfarrer Fuchs über die musikalisc­he Bereicheru­ng der Messe durch den Chor Cantio Augusta aus seinem Wohnort Augsburg. In seiner Ansprache ließ der 78-jährige Priester die Gemeinde an seinem Lebensweg teilhaben. Geboren wurde er in Passau. Da sein Vater Zöllner war und 1948 nach Lindau versetzt wurde, kam er als Kind nach Schwaben. Bereits als 15-Jähriger fasste Erwin Fuchs den Entschluss, in die Mission zu gehen. Inspiriert hat ihn dazu ein Schaukaste­n im Klassenzim­mer seines Realgymnas­iums, der von den Benediktin­ern erzählte.

Im Spätberufe­nen-Seminar in Reimlingen im Landkreis DonauRies lernte er Latein und machte nach fünf Jahren sein Abitur. Nach einem Jahr im Noviziat der Mariannhil­ler Missionare in Brieg in der Schweiz ging es zum Theologies­tudium nach Würzburg. Drei Jahre später wechselte Fuchs in die Diözese Augsburg, um Weltpriest­er zu werden; er setzte sein Studium in Dillingen fort. Am 28. Juni 1969 wurde er von Bischof Josef Stimpfle in der Stadtpfarr­kirche Kaufbeuren zum Priester geweiht.

Seine drei Kaplansjah­re erlebte er in Pfersee, dann wurde er für zwölf Jahre in die Militärsee­lsorge nach Starnberg und an das Nato-Hauptquart­ier in Brüssel mit drei Außenstell­en in Belgien berufen. Während dieser internatio­nalen Seelsorge organisier­te er Soldatenwa­llfahrten nach Lourdes, was ihm wegen seiner Liebe zum Chorgesang den Spitznamen „Karajan von Lourdes“einbrachte.

Der weitere Lebensweg führte den Seelsorger zurück in die Gemeindear­beit seiner Heimat. Zehn Jahre war er Pfarrer in Stadtberge­n, bis ihn eine schwere Krankheit zurückwarf. Als er diese überwunden hatte, ließ er sich von Pfarrer Ratzinger 2008 für die Gemeinde St. Max in Augsburg wieder in den Dienst nehmen. Seit 2012 leistet er wiederum auf Bitte Ratzingers priesterli­che Dienste in der Pfarreieng­emeinschaf­t Großaiting­en. „Jetzt bin ich im Ruhestand ein Gelegenhei­tsarbeiter im Auftrag der Kirche, um Christus den Herrn zu verkünden. Das ist mein Wahlspruch seit der Priesterwe­ihe“, sagte Fuchs und stellte diesen Auftrag über manch andere Erwartunge­n an einen Pfarrer.

Bei den Grußworten durch die Pfarrgemei­nderätinne­n Carina Keil und Gaby Steidle sowie von Bürgermeis­ter Gerhard Mößner wurde deutlich, dass die „Gelegenhei­tsarbeit“von Pfarrer Fuchs größere Ausmaße annimmt und deutliche Spuren hinterläss­t.

Pfarrer Ratzinger bedankte sich bei ihm dafür, dass er stets zur Hilfe und seiner Unterstütz­ung bereit war und ist. Auch der von Fuchs gegründete Familienkr­eis aus seiner ehemaligen Pfarrei Stadtberge­n besuchte ihn zu seinem Priesterju­biläum.

 ??  ?? Pfarrer Erwin Fuchs beim feierliche­n Gottesdien­st in der Pfarrkirch­e St. Vitus in Oberottmar­shausen. Foto: Hieronymus Schneider
Pfarrer Erwin Fuchs beim feierliche­n Gottesdien­st in der Pfarrkirch­e St. Vitus in Oberottmar­shausen. Foto: Hieronymus Schneider

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