Dieser Fall wirft kein gutes Licht auf die Schule
Der Streit um die Realschule in der Hermann-Schmid-Akademie zeigt, welche Tücken es haben kann, sein Kind auf einer Privatschule anzumelden. Eltern erhoffen sich durch diesen Schritt vielleicht, ihrem Kind eine bessere Lernumgebung oder ein breiteres Angebot zu bieten, als sie es bei einer staatlichen Schule vermuten. Vielleicht geht es auch um eine spezielle Form des Lernens oder eine besondere Förderung.
Für umsonst gibt es die Angebote jedenfalls nicht. Das gilt finanziell, schließlich kosten Privatschulen in der Regel ein Schulgeld. Von den Eltern dieser Schüler wird aber vielfach auch erwartet, dass sie sich einbringen, Zeit für die Schulgemeinschaft haben, sich engagieren. Was wiederum dazu führen kann, dass Eltern ein größeres Mitspracherecht und höheren Kommunikationsbedarf gegenüber Lehrern und Trägern sehen, als es an staatlichen Schulen der Fall wäre.
Dass drei Schüler eine Lehranstalt verlassen müssen, weil ihre Eltern mit der Trägerorganisation hinter der Schule in Streit geraten sind, ist ein Fall, der so nur im Kosmos einer Privatschule möglich ist. An einer staatlichen Schule gibt es zurecht hohe Hürden, bevor ein Schüler rausgeschmissen werden kann. Der Fall ist aber deswegen nicht weniger relevant, nur weil er an einer Privatschule spielt.
Und natürlich müssen Eltern auch auf Privatschulen nicht damit rechnen, dass ihr Kind von der Schule gehen muss, obwohl kein Fehlverhalten vorliegt. Diese Entscheidung wirft ein ungünstiges Licht auf die Akademie. Dass Eltern in Konflikt mit Schulen geraten, ist Alltag. Und etwas, mit dem die Verantwortlichen umgehen müssen, ohne dass die Kinder dieser Eltern darunter leiden. Dass drei Schüler die Realschule verlassen müssen, obwohl ihrerseits kein Fehlverhalten vorliegt, ist befremdlich.