Kolumbianische Festspiele Zweite Liga startet gefühlt erstklassig
Radsport Buchmann bestätigt bei Tour de France seine blendende Form, Sieger auf dem Col du Galibier ist aber Quintana. Nun folgen die entscheidenden Etappen – ohne Tony Martin Auftakt mit Stuttgart gegen Hannover
BAYERNLIGA SÜD VOM MITTWOCH Schwabmünchen – Türkspor Augsb. 3:1 (2:1)
Tore 1:0 Karvar (16.), 2:0 Kümmerle (39.), 2:1 Bytyqi (46.), 3:1 Örnek (89.) Gelb-Rot Müller (86./Schwabmünchen) Zuschauer
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1860 München II – FC Pipinsried 0:0 Zuschauer
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Kirchanschöring – TSV Wasserburg 0:5 Tore
Zuschauer
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Schwaben Augsburg – TSV Dachau 0:0 (0:0)
Gelb-Rot Rot Baier (90.+3/beide
Zuschauer 200 -
SV Pullach – FC Ismaning 1:3 Valloire Zwischen den Bergriesen zogen die dunklen Wolken bedrohlich auf, doch Emanuel Buchmann war nach einer weiteren mit Bravour bestandenen Tour-de-FranceReifeprüfung bester Laune. „Es lief wieder ganz gut. Ich war wieder bei den Besten dabei“, sagte Buchmann, der bei den kolumbianischen Festspielen am Col du Galibier souverän mit der Favoritengruppe um Vorjahressieger Geraint Thomas und Gelb-Träger Julian Alaphilippe ins Ziel kam. Einzig Egan Bernal konnte mit einer Attacke 32 Sekunden rausfahren und trug damit maßgeblich zu einem kolumbianischen Feiertag bei, den Sieger Nairo Quintana mit einer furiosen Solofahrt veredelte.
Aus deutscher Sicht machte die Berg- und Talfahrt durch die Alpen Lust auf die Zukunft, schließlich überzeugte neben dem Gesamtsechsten Buchmann auch Talent Lennard Kämna als Etappenvierter. „Ich bin superhappy damit. Der Galibier war der Hammer. Das ist das, worauf ich immer gehofft habe“, sagte der 22-Jährige, der aus einer Ausreißergruppe heraus furios fuhr und sich nur Quintana, Romain Bardet und Alexej Luzenko auf der 18. Etappe am Donnerstag nach Valloire geschlagen geben musste.
Im ersten und schwersten Teil der Alpen-Trilogie trat zunächst Bernal und später Vorjahreschampion Geraint Thomas an. Der Waliser wurde von den Verfolgern um Buchmann aber vor dem GalibierGipfel gestellt. Auch in der dritten Woche scheint der 26 Jahre alte Ravensburger weiter über eine beeindruckende Stabilität und Konstanz zu verfügen. Im Gelben Trikot bleibt Alaphilippe, in der Gesamtwertung fehlen Buchmann weiter 2:14 Minuten auf den 27 Jahre alten Franzosen. Bernal ist neuer Zweiter, Thomas belegt nun den dritten Rang. Optimistisch sagte Buchmann: „Es gibt keinen Grund, dass es die nächsten Tage schlechter lauErwies sich als Kletterspezialist: Der Kolumbianer Nairo Quintana entschied die Bergetappe auf den Col du Gabalier für sich. Foto: Jansens, dpa Beim großen Kletterendspurt in den Alpen erklimmen die Favoriten um die deutsche Hoffnung Emanuel Buchmann das Dach der Tour de France. Am Freitag steht auf der 126,5 Kilometer langen 19. Etappe der 2770 Meter hohe Col de L’Iseran auf dem Programm. Der Berg der höchsten Kategorie ist 37,5 Kilometer vor dem Ziel zu überwinden. Zuvor stehen bereits drei mittelschwere Bergprüfungen an. Nach rasanter Abfahrt vom L’Iseran geht es unmittelbar ins Finale nach Tignes. Ein 7,4 Kilometer langer Anstieg mit durchschnittlich sieben Prozent Steigung könnte im engen Kampf um den Gesamtsieg schon die Vorentscheidung bringen. (dpa) fen sollte.“Der hochgehandelte Thibaut Pinot klang nicht so positiv wie Buchmann. „Das war kein so großer Tag für mich.“
Mit der Königsetappe ist aber erst ein Drittel der Alpen-Kletterei geschafft. Am Freitag und Samstag stehen zwar zwei kürzere Teilstücke auf dem Programm, diese haben es trotzdem in sich. „Man muss jetzt dreimal Vollgas fahren. Das sind die entscheidenden Etappen“, hatte Buchmann angekündigt. Sein wichtigster Helfer Gregor Mühlberger sagte: „Emanuel präsentiert sich unvorstellbar stark. Es ist sehr viel drin.“
Auf dem Weg nach Tignes und vor allem nach Val Thorens wird jede Taktiererei vorbei sein, da gleich mehrere Anwärter mit einer einzigen Attacke den Triumph beim wichtigsten Radrennen der Welt davontragen können. „Ich denke, Samstag ist der Showdown“, sagte Buchmann. Auf der Schlussetappe nach Paris am Sonntag wird dann traditionell nicht mehr angegriffen.
Das Alpen-Finale nicht mehr als Fahrer miterleben darf Tony Martin. Der viermalige Zeitfahr-Weltmeister vom Team Jumbo-Visma wurde nach einer Rangelei mit Luke Rowe von der Tour ausgeschlossen und steuerte am Donnerstag statt dem Galibier seine Schweizer Heimat an. „Das große Ziel Paris war nah. Das ist nicht schön“, erklärte Martin. Auch Ineos-Helfer Rowe wurde disqualifiziert. (dpa)
18. Etappe Embrun/Frankreich – Valloire/ Frankreich (208,00 km)
1. Nairo Quintana (Kolumbien) - Movistar Team 5:34:15 Std.; 2. Romain Bardet (Frankreich) AG2R La Mondiale + 1:35 Min.; 3. Alexej Luzenko (Kasachstan) - Astana + 2:28; 4. Lennard Kämna (Fischerhude) - Team Sunweb + 2:58 Gesamtwertung 1. Julian Alaphilippe (Frankreich) - Deceuninck-Quick-Step 75:18:49 Std.; 2. Egan Arley Bernal Gomez (Kolumbien) - Team Ineos + 1:30 Min.; 3. Geraint Thomas (Großbritannien) Team Ineos + 1:35; 4. Steven Kruijswijk (Niederlande) - Team Jumbo + 1:47; 5. Thibaut Pinot (Frankreich) - Groupama-FDJ + 1:50; 6. Buchmann (Ravensburg) - Bora-hansgrohe + 2:14; 7. Nairo Quintana (Kolumbien) - Movistar Team + 3:54; 8. Mikel Landa Meana (Spanien) - Movistar Team + 4:54 Stuttgart Es fühlt sich nicht wie Zweite Liga an: VfB Stuttgart gegen Hannover 96, Mario Gomez gegen Ron-Robert Zieler – und mindestens 50000 Zuschauer im fast ausverkauften Stadion. Viele FußballFans richten ihre Blicke am Freitagabend (20.30 Uhr/Sky) Richtung Stuttgart, wo zwei leidgeprüfte Traditionsklubs unter erstklassigen Bedingungen in die Zweitklassigkeit starten. Und wo die beiden Absteiger den Frust der vergangenen Monate endlich beiseiteschieben wollen. „Die Vorfreude ist riesengroß“, sagte Hannovers Trainer Mirko Slomka. Diese Partie besitze „Bundesliga-Feeling“.
Dass beide Teams dennoch eine Etage tiefer in die neue Spielzeit starten, hat mit ihrer desolaten Vorsaison zu tun. Wie schon 2016 stürzten 96 und der VfB gemeinsam in die 2. Bundesliga ab. Nun beginnen sie unter unterschiedlichen Voraussetzungen. Der VfB sei „der absolute Favorit auf den Aufstieg“, betonte nicht nur 96-Torwart Ron-Robert Zieler, der vergangene Saison noch für die Schwaben gespielt hatte. Die Stuttgarter nehmen diese Rolle an. „Wir sind gern Favorit“, sagte Trainer Tim Walter. Er lachte viel auf seiner Pressekonferenz vor der Auftaktpartie, ebenso wie sein Kollege Mirko Slomka in Hannover. Die Botschaft war klar: Es soll jetzt wieder besser werden. Die Frage ist nur, wem der angestrebte Aufschwung tatsächlich gelingt.
Die besten Voraussetzungen dafür hat der VfB mit dem höchsten Spieleretat der Liga von rund 40 Millionen. Zudem sind die Kaderplanungen der Stuttgarter schon weitgehend abgeschlossen und NeuCoach Walter steht mit seiner Emotionalität und seinem Selbstbewusstsein für die erhoffte Aufbruchsstimmung.
Die Stimmungslage bei den 96ern ist gemischter. Auch Slomka gab sich Mühe, gute Laune zu verbreiten. Aber der Auftakt in Stuttgart ist für ihn und sein Team ein Start ins Ungewisse. Seinen Wunschkader hat der Trainer-Rückkehrer noch nicht beisammen. Gerade in der Innenverteidigung würde er gerne noch nachlegen. Aber „wir müssen erst verkaufen, bevor wir etwas machen können“, sagte er. (dpa)