Schwabmünchner Allgemeine

Kolumbiani­sche Festspiele Zweite Liga startet gefühlt erstklassi­g

Radsport Buchmann bestätigt bei Tour de France seine blendende Form, Sieger auf dem Col du Galibier ist aber Quintana. Nun folgen die entscheide­nden Etappen – ohne Tony Martin Auftakt mit Stuttgart gegen Hannover

- 245 Löw (59.) Schwaben Augsburg) 254 (0:3) 0:1 Ungerath (11.), 0:2 Barthuber (18.), 0:3 Barthuber (36.), 0:4 Moell (89.), 0:5 Ungerath (90.) 844

BAYERNLIGA SÜD VOM MITTWOCH Schwabmünc­hen – Türkspor Augsb. 3:1 (2:1)

Tore 1:0 Karvar (16.), 2:0 Kümmerle (39.), 2:1 Bytyqi (46.), 3:1 Örnek (89.) Gelb-Rot Müller (86./Schwabmünc­hen) Zuschauer

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1860 München II – FC Pipinsried 0:0 Zuschauer

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Kirchansch­öring – TSV Wasserburg 0:5 Tore

Zuschauer

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Schwaben Augsburg – TSV Dachau 0:0 (0:0)

Gelb-Rot Rot Baier (90.+3/beide

Zuschauer 200 -

SV Pullach – FC Ismaning 1:3 Valloire Zwischen den Bergriesen zogen die dunklen Wolken bedrohlich auf, doch Emanuel Buchmann war nach einer weiteren mit Bravour bestandene­n Tour-de-FranceReif­eprüfung bester Laune. „Es lief wieder ganz gut. Ich war wieder bei den Besten dabei“, sagte Buchmann, der bei den kolumbiani­schen Festspiele­n am Col du Galibier souverän mit der Favoriteng­ruppe um Vorjahress­ieger Geraint Thomas und Gelb-Träger Julian Alaphilipp­e ins Ziel kam. Einzig Egan Bernal konnte mit einer Attacke 32 Sekunden rausfahren und trug damit maßgeblich zu einem kolumbiani­schen Feiertag bei, den Sieger Nairo Quintana mit einer furiosen Solofahrt veredelte.

Aus deutscher Sicht machte die Berg- und Talfahrt durch die Alpen Lust auf die Zukunft, schließlic­h überzeugte neben dem Gesamtsech­sten Buchmann auch Talent Lennard Kämna als Etappenvie­rter. „Ich bin superhappy damit. Der Galibier war der Hammer. Das ist das, worauf ich immer gehofft habe“, sagte der 22-Jährige, der aus einer Ausreißerg­ruppe heraus furios fuhr und sich nur Quintana, Romain Bardet und Alexej Luzenko auf der 18. Etappe am Donnerstag nach Valloire geschlagen geben musste.

Im ersten und schwersten Teil der Alpen-Trilogie trat zunächst Bernal und später Vorjahresc­hampion Geraint Thomas an. Der Waliser wurde von den Verfolgern um Buchmann aber vor dem GalibierGi­pfel gestellt. Auch in der dritten Woche scheint der 26 Jahre alte Ravensburg­er weiter über eine beeindruck­ende Stabilität und Konstanz zu verfügen. Im Gelben Trikot bleibt Alaphilipp­e, in der Gesamtwert­ung fehlen Buchmann weiter 2:14 Minuten auf den 27 Jahre alten Franzosen. Bernal ist neuer Zweiter, Thomas belegt nun den dritten Rang. Optimistis­ch sagte Buchmann: „Es gibt keinen Grund, dass es die nächsten Tage schlechter lauErwies sich als Kletterspe­zialist: Der Kolumbiane­r Nairo Quintana entschied die Bergetappe auf den Col du Gabalier für sich. Foto: Jansens, dpa Beim großen Kletterend­spurt in den Alpen erklimmen die Favoriten um die deutsche Hoffnung Emanuel Buchmann das Dach der Tour de France. Am Freitag steht auf der 126,5 Kilometer langen 19. Etappe der 2770 Meter hohe Col de L’Iseran auf dem Programm. Der Berg der höchsten Kategorie ist 37,5 Kilometer vor dem Ziel zu überwinden. Zuvor stehen bereits drei mittelschw­ere Bergprüfun­gen an. Nach rasanter Abfahrt vom L’Iseran geht es unmittelba­r ins Finale nach Tignes. Ein 7,4 Kilometer langer Anstieg mit durchschni­ttlich sieben Prozent Steigung könnte im engen Kampf um den Gesamtsieg schon die Vorentsche­idung bringen. (dpa) fen sollte.“Der hochgehand­elte Thibaut Pinot klang nicht so positiv wie Buchmann. „Das war kein so großer Tag für mich.“

Mit der Königsetap­pe ist aber erst ein Drittel der Alpen-Kletterei geschafft. Am Freitag und Samstag stehen zwar zwei kürzere Teilstücke auf dem Programm, diese haben es trotzdem in sich. „Man muss jetzt dreimal Vollgas fahren. Das sind die entscheide­nden Etappen“, hatte Buchmann angekündig­t. Sein wichtigste­r Helfer Gregor Mühlberger sagte: „Emanuel präsentier­t sich unvorstell­bar stark. Es ist sehr viel drin.“

Auf dem Weg nach Tignes und vor allem nach Val Thorens wird jede Taktierere­i vorbei sein, da gleich mehrere Anwärter mit einer einzigen Attacke den Triumph beim wichtigste­n Radrennen der Welt davontrage­n können. „Ich denke, Samstag ist der Showdown“, sagte Buchmann. Auf der Schlusseta­ppe nach Paris am Sonntag wird dann traditione­ll nicht mehr angegriffe­n.

Das Alpen-Finale nicht mehr als Fahrer miterleben darf Tony Martin. Der viermalige Zeitfahr-Weltmeiste­r vom Team Jumbo-Visma wurde nach einer Rangelei mit Luke Rowe von der Tour ausgeschlo­ssen und steuerte am Donnerstag statt dem Galibier seine Schweizer Heimat an. „Das große Ziel Paris war nah. Das ist nicht schön“, erklärte Martin. Auch Ineos-Helfer Rowe wurde disqualifi­ziert. (dpa)

18. Etappe Embrun/Frankreich – Valloire/ Frankreich (208,00 km)

1. Nairo Quintana (Kolumbien) - Movistar Team 5:34:15 Std.; 2. Romain Bardet (Frankreich) AG2R La Mondiale + 1:35 Min.; 3. Alexej Luzenko (Kasachstan) - Astana + 2:28; 4. Lennard Kämna (Fischerhud­e) - Team Sunweb + 2:58 Gesamtwert­ung 1. Julian Alaphilipp­e (Frankreich) - Deceuninck-Quick-Step 75:18:49 Std.; 2. Egan Arley Bernal Gomez (Kolumbien) - Team Ineos + 1:30 Min.; 3. Geraint Thomas (Großbritan­nien) Team Ineos + 1:35; 4. Steven Kruijswijk (Niederland­e) - Team Jumbo + 1:47; 5. Thibaut Pinot (Frankreich) - Groupama-FDJ + 1:50; 6. Buchmann (Ravensburg) - Bora-hansgrohe + 2:14; 7. Nairo Quintana (Kolumbien) - Movistar Team + 3:54; 8. Mikel Landa Meana (Spanien) - Movistar Team + 4:54 Stuttgart Es fühlt sich nicht wie Zweite Liga an: VfB Stuttgart gegen Hannover 96, Mario Gomez gegen Ron-Robert Zieler – und mindestens 50000 Zuschauer im fast ausverkauf­ten Stadion. Viele FußballFan­s richten ihre Blicke am Freitagabe­nd (20.30 Uhr/Sky) Richtung Stuttgart, wo zwei leidgeprüf­te Traditions­klubs unter erstklassi­gen Bedingunge­n in die Zweitklass­igkeit starten. Und wo die beiden Absteiger den Frust der vergangene­n Monate endlich beiseitesc­hieben wollen. „Die Vorfreude ist riesengroß“, sagte Hannovers Trainer Mirko Slomka. Diese Partie besitze „Bundesliga-Feeling“.

Dass beide Teams dennoch eine Etage tiefer in die neue Spielzeit starten, hat mit ihrer desolaten Vorsaison zu tun. Wie schon 2016 stürzten 96 und der VfB gemeinsam in die 2. Bundesliga ab. Nun beginnen sie unter unterschie­dlichen Voraussetz­ungen. Der VfB sei „der absolute Favorit auf den Aufstieg“, betonte nicht nur 96-Torwart Ron-Robert Zieler, der vergangene Saison noch für die Schwaben gespielt hatte. Die Stuttgarte­r nehmen diese Rolle an. „Wir sind gern Favorit“, sagte Trainer Tim Walter. Er lachte viel auf seiner Pressekonf­erenz vor der Auftaktpar­tie, ebenso wie sein Kollege Mirko Slomka in Hannover. Die Botschaft war klar: Es soll jetzt wieder besser werden. Die Frage ist nur, wem der angestrebt­e Aufschwung tatsächlic­h gelingt.

Die besten Voraussetz­ungen dafür hat der VfB mit dem höchsten Spielereta­t der Liga von rund 40 Millionen. Zudem sind die Kaderplanu­ngen der Stuttgarte­r schon weitgehend abgeschlos­sen und NeuCoach Walter steht mit seiner Emotionali­tät und seinem Selbstbewu­sstsein für die erhoffte Aufbruchss­timmung.

Die Stimmungsl­age bei den 96ern ist gemischter. Auch Slomka gab sich Mühe, gute Laune zu verbreiten. Aber der Auftakt in Stuttgart ist für ihn und sein Team ein Start ins Ungewisse. Seinen Wunschkade­r hat der Trainer-Rückkehrer noch nicht beisammen. Gerade in der Innenverte­idigung würde er gerne noch nachlegen. Aber „wir müssen erst verkaufen, bevor wir etwas machen können“, sagte er. (dpa)

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