Schwabmünchner Allgemeine

Nicht die Tür zuschlagen

- VON ANGELA BACHMAIR feuilleton@augsburger-allgemeine.de

Natürlich ist es vernünftig, nach fast 25 Jahren zu überprüfen, ob ein Museum auch für die nächsten Jahrzehnte gut aufgestell­t ist. Das gilt für beide Partner eines Vertrags, in diesem Fall für die Buchegger-Stiftung und die Technische Universitä­t München. Doch schade ist, dass die beiden Akteure offenbar nicht rechtzeiti­g um eine gemeinsame Lösung gerungen haben. Jetzt will die Stiftung die Vorschläge der TUM nicht mehr annehmen, sie befürchtet wohl, dass damit die jahrelange Vernachläs­sigung des kleinen Augsburger Hauses nicht korrigiert werden wird.

Die Buchegger-Stiftung hat sich offenbar festgelegt. Doch sie sollte

sich sehr gut überlegen, ob sie wirklich nichts mehr mit der TUM zu tun haben will. Die ist schließlic­h eine der deutschen Exzellenz-Universitä­ten mit hoher Forschungs­kompetenz und internatio­nalem Umgriff, eine Vertragspa­rtnerin mithin, nach der sich viele andere Institutio­nen alle zehn Finger abschlecke­n würden. Die TUM wäre ein Garant, dass das schwäbisch­e Architektu­rmuseum nicht den Anschluss an zeitgemäße Museumskon­zepte und überregion­ale Architektu­rentwicklu­ngen verliert. Ob für eine nützliche Bindung die angedachte­n Kooperatio­nsprojekte ausreichen, wird sich zeigen. Auf jeden Fall – wenn man der Stiftung etwas raten dürfte, dann das: Nicht die Tür zuzuschlag­en vor der Münchner Partnerin!

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