Schwabmünchner Allgemeine

Biergarten­gespräch mit Carolina Trautner

Politik Beim CSU-Ortsverban­d Klosterlec­hfeld sind auch die sogenannte­n „Korridorki­nder“ein Thema

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Klosterlec­hfeld Staatssekr­etärin Carolina Trautner veranstalt­et im Sommer gerne für die Bürger ihres Wahlkreise­s ein Gespräch in lockerer Biergarten­atmosphäre. Kein Wunder, denn sie ist ja auch die CSU-Kreisvorsi­tzende. Diesmal fiel die Ortswahl auf Klosterlec­hfeld. Werner Karge, der Vorsitzend­e des CSU-Ortsverban­des, begrüßte sie im Biergarten des Lokals Marco gegenüber der Wallfahrts­kirche. Das Angebot, mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen, fand reges Interesse.

Neben den Vertretern der benachbart­en CSU-Ortsverbän­de Untermeiti­ngen und Großaiting­en und den eigenen Klosterlec­hfelder CSUMitglie­dern waren auch etliche Bürger gekommen, um ihre Anliegen direkt vorzubring­en. Trautner eröffnete den Sommeraben­d mit einem kurzen Statement zu aktuellen Themen und ging dann zu den Gesprächen an den einzelnen Tischen über. Sie räumte ein, dass das Gerangel um die Besetzung des EUKommissi­onspräside­nten für Unmut gesorgt habe und dass die Auswirkung­en des Brexits manchen Betrieben Sorgen bereiten. Insgesamt könne man mit der Lage in Bayern aber sehr zufrieden sein. Insbesonde­re die Beitragsen­tlastung der Eltern von den Kindergart­engebühren und die Sonderinve­stition für den Neubau von Kindergärt­en wirken sich positiv aus. Hier hat der Freistaat Bayern die schnell verbraucht­en Bundesmitt­el durch ein eigenes Programm ergänzt, sodass eine nochmalige Förderung von 30 Prozent möglich wird.

Für den Neubau des Klosterlec­hfelder Kindergart­ens liegt eine Unbedenkli­chkeitsbes­cheinigung für die weitere Förderfähi­gkeit vor. Am Tisch mit Bürgermeis­ter Rudolf Schneider und Altbürgerm­eister Peter Schweiger von der Kirchenver­waltung, die Träger des Kindergart­ens ist, wurde das Problem der „Korridorki­nder“angesproch­en. Damit sind Kinder gemeint, die zwischen Juni und September sechs Jahre alt werden. Eine neue Regelung räumt den Eltern das Recht ein, bis September zu entscheide­n, ob ihr Kind noch ein Jahr im Kindergart­en bleibt oder eingeschul­t wird. Das kann zu höheren Betreuungs­kosten und Unsicherhe­iten über die Belegungsz­ahlen führen.

Trautner glaubt aber nicht, dass dies zu einem großen Problem wird, und findet es auch nicht gut, dass die Kommunen wegen der staatliche­n Unterstütz­ung der Eltern ihre Kindergart­enbeiträge erhöhen. Größere Sorgen bereite aber der Mangel an Erzieherin­nen, ebenso wie der Fachkräfte­mangel in der Seniorenpf­lege. Hierzu wies die Staatssekr­etärin auf die Fachkräfte­offensive im Bereich Erzieherin­nen hin.

Manfred Ortlieb sprach die Probleme des Nahverkehr­s wie Zugausfäll­e und Verspätung­en sowie Engpässe bei den Lokführern an, die er auf die Privatisie­rung von Bahn und Post zurückführ­t. Bürokratis­che Vorschrift­en seien ein Hemmnis für die Veranstalt­ung von Vereinsfes­ten, weshalb manche Vorsitzend­e Verantwort­ung und Haftung nicht mehr übernehmen wollen. Dies verstand Trautner „aus eigener Erfahrung“, wies aber auf das Dilemma zwischen allseits geforderte­r Sicherheit und größtmögli­cher Freiheit hin. Insgesamt sei der Ehrenamtsa­nteil in Bayern aber überdurchs­chnittlich hoch.

 ?? Foto: Hieronymus Schneider ?? Der CSU-Ortsvorsit­zende Werner Karge begrüßte Staatssekr­etärin Carolina Trautner und viele Gäste zum Sommergesp­räch im Biergarten.
Foto: Hieronymus Schneider Der CSU-Ortsvorsit­zende Werner Karge begrüßte Staatssekr­etärin Carolina Trautner und viele Gäste zum Sommergesp­räch im Biergarten.

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