Zusammen das Salz der Erde sein
Feier Die Königsbrunner Mittelschule setzt mit einer interreligiösen Andacht einen besonderen Akzent bei ihrer Abschlussfeier. Die Schulleiterin bedankt sich für den Einsatz der Jugendlichen, mit dem sie auch den Ruf der Schule fördern
Königsbrunn Mit einem deutlichen Signal, dass alle Menschen, egal welcher Hautfarbe, welcher Religion, welchen Kulturkreises gleichwertig zu sehen sind, dass es wichtig ist zusammenzustehen und dass wir alle voneinander lernen können – von dieser klaren Botschaft war die Andacht zur Abschlussfeier der Königsbrunner Mittelschule geprägt, die in der evangelischen Kirche St. Johannes stattfand.
Elisabeth Haug, die mit dem Schuljahr ihren Dienst als Religionslehrern in der Mittelschule beendet, hatte dabei ihren Mann Volker Haug, Dekan in Rente, an ihrer Seite. Zusammen auch mit einer sehr berührenden musikalischen Gestaltung der Lehrerband. Diese eröffnete musikalisch mit dem bekannten Lied „Here we are“, in welches die deutsche Übersetzung „Lasst uns voneinander lernen, Kinder der einen Welt zu sein“eingefügt war.
Dekan Volker Haug eröffnete „Im Namen des einen Gottes, der von unseren muslimischen Mitmenschen Allah genannt wird.“Gleich darauf folgte die besondere Geste: Die syrische Schülerin Nour Tellawi – die seit drei Jahren hier in Deutschland ist – sprach arabisch die al-Fatiha oder auch erste Sure genannt, das für einen Muslim wichtigste tägliche Gebet. Ihr türkischer Mitschüler Kaan Mahsenoglu trug anschließend die deutsche Übersetzung dazu in Gebetsform vor.
Thematisch stand das Salz im Vordergrund, Elisabeth Haug trug dazu ein Märchen vor, das aufzeigte: Ohne Salz können wir nicht leben, wird nicht nur die Speise fad, sondern auch unser Dasein, sind wir sogar gefährdet, krank zu werden und zu sterben. In seiner Ansprache an die die Schule verlassenden Absolventen der Mittelschule unterstrich anschließend Volker Haug, wie sehr gerade auch in den alten Schriften, ob Bibel oder Koran, auch das Salz zum bildhaften Vergleich hergenommen wird. Wie man sich selbst in seinem Leben einbringen möge, nämlich immer im Bewusstsein, dass jeder Einzelne wichtig sei, aber
nur zusammen der Geschmack abgerundet wird. Entsprechende Fürbitten trugen verschiedene Schüler vor. Im späteren Verlauf begleitete dann die Schulband mit dann mehr lauteren Tönen und Liedern wie unter anderem „Someone like you“von Adele den offiziellen Abschied.
Hier richtete Rektorin Gisela Ehrentreich ihre Worte an die ehemaligen Schüler. Sie resümierte die unterschiedlichen (Schul-)Wege, die es im Leben gebe, ob den geraden, den ausgefahrenen mit den Schlaglöchern oder den kurvenreichen. Immer komme es darauf an, dass man selbst seine Stärken und seine Schwachpunkte reflektiere und entsprechend sich einsetze. Sie bedank
sich auch bei den Schülern: „Danke, dass ihr den Ruf der Mittelschule weiter gefördert habt, auch durch euren Einsatz in zusätzlichen Engagements wie Streitschlichter, Erste
Hilfe, eure Talente in Bereichen des Sports, der Musik oder Kunst eingebracht habt.“
Bürgermeister Franz Feigl ehrte die Besten der einzelnen Schulzweite
ge Selina d’Ambrosio, Stella Katic und Alicia Schneider für ihre Leistungen. Er betonte in seiner Rede an die jungen Erwachsenen, dass sie heute alle als Sieger hervortreten können, da sie ihre erste große Prüfung im Leben absolviert hätten, bei der sie mit Mut, Angst und der Auseinandersetzung mit dem Lernstoff umgingen, begleitet von den eigenen Wünschen, Unsicherheiten und Träumen für die Zukunft.
Im Anschluss an diese Feier gab es außerhalb der Kirche noch einen Sektempfang. Die Schüler selbst, die sich natürlich alle in Schale geworfen hatten, feierten dann noch ihre persönliche Schulabschlussparty im Dancepoint.
Den Geschmack gemeinsam abrunden