Trend geht zur Urnenbestattung
Gemeinderat In Siegertshofen zieht eine neue Bestattungskultur ein. Dafür hat sich das Gremium starkgemacht. Zugleich macht es Zuschüsse für die Vereine locker
Fischach Dem ungebrochenen Trend zur Urnenbestattung trägt die Marktgemeinde auf dem Friedhof in Siegertshofen Rechnung. Dort ist von einer Steinstele fixiert eine halbkreisförmige Anlage für Urnengräber geplant. Darauf verständigte sich der Gemeinderat einstimmig in seiner jüngsten Sitzung. Thema war zudem die Beschlussfassung über die Zuschüsse an die örtlichen Vereine.
Der Wunsch nach neuen Urnengräbern in Siegertshofen kommt nicht aus heiterem Himmel. Zunehmend mehren sich die Nachfragen nach kleinen und zugleich pflegeleichten Grabstätten. Auch die Kirchengemeinschaft hatte schon länger diesen Wunsch.
Ausgangspunkt war zunächst eine Urnenwand an der Nordseite der Kirche St. Nikolaus. Bei mehreren Ortsterminen mit dem Vertreter der Kirchengemeinde und dem Kunstbeauftragten der Diözese wurde allerdings von einer Urnenwand Abstand genommen und eine Anlage aus Erdgräbern nach dem Beispiel in Steinekirch bevorzugt.
Winfried Rindle, künftiger Marktbaumeister, nannte dazu die Eckdaten: „Die geplante Anlage ist für sieben Urnengräber entwickelt, mit der Möglichkeit einer späteren Erweiterung.“Sie solle eine Metalleinfassung mit eingelegten Grabplatten erhalten. Eine Steinstele diene als Fixpunkt und weise auf die Urnengräber hin, erläuterte er weiter. Als Standort sei der Platz hinter den bestehenden Pfarrergräbern geplant. Diese Anlage werde von einer Steinmetzfirma für rund 6200 Euro angeboten.
Zweiter Bürgermeister Michael Menner kritisierte zunächst die ho
hen Kosten von rund 900 Euro pro Urnengrab. Eine herkömmliche Grabstätte belaufe sich auf circa 500 Euro. Marianne Koos erinnerte, dass die Urnengräber ein Wunsch aus der Bürgerversammlung gewesen seien.
Bürgermeister Ziegelmeier verwies darauf, dass sich die Kirchengemeinschaft einstimmig für diese Anlage ausgesprochen habe. Nun müsse entschieden werden, ob die Marktgemeinde die Gestaltung in dieser Form weiterverfolge. Das
Gremium votierte schließlich einstimmig dafür.
Ein weiteres Thema war die Bezuschussung der Ortsvereine. Auch hier nimmt die Marktgemeinde wieder viel Geld in die Hand. So wurden heuer 30 000 Euro in den Haushalt eingestellt. Doch wer erhält überhaupt Vereinszuschüsse? Sie richten sich nach den vom Vereinsbeirat erarbeiteten Richtlinien. So bekommen Vereine auf Antrag Leistungen, wenn sie ein Vereinsheim unterhalten. Hier werden die Heiz- und Stromkosten sowie die Wasser- und Kanalgebühren berücksichtigt und diese mit 25 Prozent bezuschusst. In diese Kategorie fallen elf Vereine.
Der Vereinsbeirat errechnete zum Unterhalt der Gebäude Zuschüsse von insgesamt rund 12185 Euro. Der größte Brocken mit 3414 Euro wurde für den TSV Fischach lockergemacht, gefolgt vom Reitund Fahrverein mit 1854 Euro und dem TV Willmatshofen mit 1673 Euro. Den Restbetrag verteilte der Beirat nach den eingegangenen Vereinsanträgen mit einer Förderquote von 52,64 Prozent.
Dabei bemerkte Ziegelmeier, dass diesmal Investitionsanträge zu Anschaffungen und Reparaturen zunächst lediglich von den Ortsvereinen Siegertshofen, vom TV Willmatshofen, der Veteranen- und Reservistenkameradschaft, dem Skiund Wanderverein, dem TV Willmatshofen und der Kolpingsfamilie eingegangen seien.
Nachträglich sei noch ein Antrag der Willmatshofer Ortsvereine für die Erstellung des Stadels und der Hüttenerweiterung auf dem Dorffest vorgelegt worden.
Den größten zuschussfähigen Betrag mit rund 18100 Euro für 150 Stapelstühle plus Transportkarren hatte die Kolpingsfamilie vorgelegt. Daraus resultierte ein Zuschuss von 9536 Euro. Der Zuschuss an die Ortsvereine Willmatshofen in Höhe von 5143 Euro ging dagegen nur auf eine Kostenschätzung zurück. Entsprechend der Empfehlung des Vereinsbeirats soll dieser Zuschuss jedoch erst nach Vorlage der Rechnung zur Auszahlung kommen.
Die Marktgemeinderäte kamen sowohl dieser Empfehlung als auch den anderen Vorschlägen des Vereinsbeirats einstimmig nach.