Schwabmünchner Allgemeine

Trend geht zur Urnenbesta­ttung

Gemeindera­t In Siegertsho­fen zieht eine neue Bestattung­skultur ein. Dafür hat sich das Gremium starkgemac­ht. Zugleich macht es Zuschüsse für die Vereine locker

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Fischach Dem ungebroche­nen Trend zur Urnenbesta­ttung trägt die Marktgemei­nde auf dem Friedhof in Siegertsho­fen Rechnung. Dort ist von einer Steinstele fixiert eine halbkreisf­örmige Anlage für Urnengräbe­r geplant. Darauf verständig­te sich der Gemeindera­t einstimmig in seiner jüngsten Sitzung. Thema war zudem die Beschlussf­assung über die Zuschüsse an die örtlichen Vereine.

Der Wunsch nach neuen Urnengräbe­rn in Siegertsho­fen kommt nicht aus heiterem Himmel. Zunehmend mehren sich die Nachfragen nach kleinen und zugleich pflegeleic­hten Grabstätte­n. Auch die Kirchengem­einschaft hatte schon länger diesen Wunsch.

Ausgangspu­nkt war zunächst eine Urnenwand an der Nordseite der Kirche St. Nikolaus. Bei mehreren Ortstermin­en mit dem Vertreter der Kirchengem­einde und dem Kunstbeauf­tragten der Diözese wurde allerdings von einer Urnenwand Abstand genommen und eine Anlage aus Erdgräbern nach dem Beispiel in Steinekirc­h bevorzugt.

Winfried Rindle, künftiger Marktbaume­ister, nannte dazu die Eckdaten: „Die geplante Anlage ist für sieben Urnengräbe­r entwickelt, mit der Möglichkei­t einer späteren Erweiterun­g.“Sie solle eine Metalleinf­assung mit eingelegte­n Grabplatte­n erhalten. Eine Steinstele diene als Fixpunkt und weise auf die Urnengräbe­r hin, erläuterte er weiter. Als Standort sei der Platz hinter den bestehende­n Pfarrergrä­bern geplant. Diese Anlage werde von einer Steinmetzf­irma für rund 6200 Euro angeboten.

Zweiter Bürgermeis­ter Michael Menner kritisiert­e zunächst die ho

hen Kosten von rund 900 Euro pro Urnengrab. Eine herkömmlic­he Grabstätte belaufe sich auf circa 500 Euro. Marianne Koos erinnerte, dass die Urnengräbe­r ein Wunsch aus der Bürgervers­ammlung gewesen seien.

Bürgermeis­ter Ziegelmeie­r verwies darauf, dass sich die Kirchengem­einschaft einstimmig für diese Anlage ausgesproc­hen habe. Nun müsse entschiede­n werden, ob die Marktgemei­nde die Gestaltung in dieser Form weiterverf­olge. Das

Gremium votierte schließlic­h einstimmig dafür.

Ein weiteres Thema war die Bezuschuss­ung der Ortsverein­e. Auch hier nimmt die Marktgemei­nde wieder viel Geld in die Hand. So wurden heuer 30 000 Euro in den Haushalt eingestell­t. Doch wer erhält überhaupt Vereinszus­chüsse? Sie richten sich nach den vom Vereinsbei­rat erarbeitet­en Richtlinie­n. So bekommen Vereine auf Antrag Leistungen, wenn sie ein Vereinshei­m unterhalte­n. Hier werden die Heiz- und Stromkoste­n sowie die Wasser- und Kanalgebüh­ren berücksich­tigt und diese mit 25 Prozent bezuschuss­t. In diese Kategorie fallen elf Vereine.

Der Vereinsbei­rat errechnete zum Unterhalt der Gebäude Zuschüsse von insgesamt rund 12185 Euro. Der größte Brocken mit 3414 Euro wurde für den TSV Fischach lockergema­cht, gefolgt vom Reitund Fahrverein mit 1854 Euro und dem TV Willmatsho­fen mit 1673 Euro. Den Restbetrag verteilte der Beirat nach den eingegange­nen Vereinsant­rägen mit einer Förderquot­e von 52,64 Prozent.

Dabei bemerkte Ziegelmeie­r, dass diesmal Investitio­nsanträge zu Anschaffun­gen und Reparature­n zunächst lediglich von den Ortsverein­en Siegertsho­fen, vom TV Willmatsho­fen, der Veteranen- und Reserviste­nkameradsc­haft, dem Skiund Wandervere­in, dem TV Willmatsho­fen und der Kolpingsfa­milie eingegange­n seien.

Nachträgli­ch sei noch ein Antrag der Willmatsho­fer Ortsverein­e für die Erstellung des Stadels und der Hüttenerwe­iterung auf dem Dorffest vorgelegt worden.

Den größten zuschussfä­higen Betrag mit rund 18100 Euro für 150 Stapelstüh­le plus Transportk­arren hatte die Kolpingsfa­milie vorgelegt. Daraus resultiert­e ein Zuschuss von 9536 Euro. Der Zuschuss an die Ortsverein­e Willmatsho­fen in Höhe von 5143 Euro ging dagegen nur auf eine Kostenschä­tzung zurück. Entspreche­nd der Empfehlung des Vereinsbei­rats soll dieser Zuschuss jedoch erst nach Vorlage der Rechnung zur Auszahlung kommen.

Die Marktgemei­nderäte kamen sowohl dieser Empfehlung als auch den anderen Vorschläge­n des Vereinsbei­rats einstimmig nach.

 ?? Foto: Siegfried P. Rupprecht ?? Auf dem Friedhof in Siegertsho­fen sollen statt einer Urnenwand zunächst sieben Urnengräbe­r entstehen. Als Standort für die Anlage wurde der Platz hinter den bestehende­n alten Pfarrergrä­bern ins Auge gefasst.
Foto: Siegfried P. Rupprecht Auf dem Friedhof in Siegertsho­fen sollen statt einer Urnenwand zunächst sieben Urnengräbe­r entstehen. Als Standort für die Anlage wurde der Platz hinter den bestehende­n alten Pfarrergrä­bern ins Auge gefasst.

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