Königsbrunner Stadtrat treibt Sanierung voran
Verkehr Der Königsbrunner Stadtrat treibt die Sanierung der Verkehrsachse im Zentrum voran. Bei der Debatte über die Vorplanung stellen einige Räte das Verfahren grundsätzlich infrage. Am Ende stimmen fast alle dem Entwurf zu
Die Sanierung der BürgermeisterWohlfarth-Straße in Königsbrunn ist einen großen Schritt weitergekommen.
Königsbrunn Die BürgermeisterWohlfarth-Straße im Königsbrunner Zentrum soll ab dem kommenden Jahr endlich erneuert werden. Der Straßenbelag zeigt nach vielen Jahren Dauerbelastung erhebliche Spurrillen im Bereich zwischen den beiden Kreisverkehren, an manchen Stellen fließt das Regenwasser schlecht ab, die Betonteile, mit denen die Straße einst von vier auf zwei Spuren begrenzt wurde, weisen deutliche Abnutzungsspuren auf. In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause hat der Königsbrunner Stadtrat nun die Vorplanung für die Sanierung und Umgestaltung abgesegnet. Einige Stadträte nutzten die Debatte außerdem für grundsätzliche Kritik an der Vorgehensweise bei der Neugestaltung des Stadtzentrums.
Die Baumaßnahme an der alten B17 wird die Stadt für einige Jahre beschäftigen. Denn die Sanierung nicht nur den Straßenbelag. Im Untergrund werden die Rohrleitungen für Wasser, Strom und Telefonund Internetdaten erneuert und neu verlegt. Der komplette Unterbau der Straße wird modernisiert, und schließlich werden die Verkehrsflächen neu angelegt.
Das Zentrum soll danach mehr Aufenthaltsqualität für die Bürger bieten, sowie mehr Komfort für Radfahrer und Fußgänger. Zwischen Rathaus- und Gartenstraße werden die Autofahrer auf Tempo 20 eingebremst. Vor den Kirchen soll die Straße so gestaltet werden, dass die Kirchplätze einbezogen werden und mehr zur Geltung kommen.
Kritik am Gesamtvorgehen kam von Christian Toth (FDP/BF) und Florian Kubsch (SPD). Toth sagte, es gebe viele offene Fragen: „Wie bespielen wir die Plätze? Wie kann man Investoren anlocken? Ein Verkehrskonzept haben wir auch noch nicht.“Einen großen Wurf könne er nicht erkennen. So stelle sich die Frage, ob die Sanierung der Straße jetzt nicht zu früh komme, zumal ja später auch noch auf der Rathauswiese dahinter gebaut werde. Die Frage, wohin man mit dem Zentrum wolle, sei nicht beantwortet.
Bürgermeister Franz Feigl (CSU) reagierte unwirsch: Man müsse jetzt die Straße sanieren, weil diese sich in einem absolut desolaten Zustand befinde. „Wir können gerne beschließen, dass wir die Straße noch einmal abfräsen und eine neue Teerschicht aufbringen. Zielführend ist das aber nicht“, sagte Feigl. Der Bauausschuss habe sich einstimmig für die Sanierung ausgesprochen. Es gehe hier nicht um ein Baugebiet auf der grünen Wiese, sondern um eine Achse durchs Zentrum, die man so ausbetrifft gestalten wolle, dass sie ihre Funktion übernehmen könne und man dem gewünschten neuen Zentrum näherkomme. Die Planung sei zudem so flexibel, dass man Antworten auf die Entwicklungen habe, die in den angrenzenden Bereichen anstehen.
Florian Kubsch stimmte Toth zu, dass in den Planungen einiges fehle, das liege aber nicht am Planungsbüro oder dem Bauausschuss: „Nur in Königsbrunn leistet man sich die Idiotie, drei Bereiche, die gemeinsam betrachtet werden sollten, einzeln zu betrachten.“Externe Berater schlügen über diesen Umgang mit Wohlfarth-Straße, dem Thermengelände und der Rathauswiese die Hände über dem Kopf zusammen. Eine solche Planung müsse ja Schwächen haben. Auf dieser Grundlage könne man „reagieren, wenn wir einen vernünftigeren Stadtrat haben“und die Scharnierfunktion ermöglichen, die die Straße künftig zwischen den Bereichen bieten soll.
Mit weniger rhetorischem Getöse kam Jürgen Raab in seiner Nachfrage aus. Er wollte wissen, ob es schon Pläne für den Bau weiterer Parkplätze gebe und entsprechende Gespräche mit den Anwohnern. Bürgermeister Feigl antwortete, die Schreiben an die Anwohner gingen in den nächsten Tagen in die Post. Zudem wolle man den provisorischen Parkplatz auf der Rathauswiese noch erweitern. Man habe dazu ein weiteres Grundstück gekauft. Der Parkplatz soll Anwohnern und Kunden während der Bauzeit zur Verfügung stehen.
Die Vorplanung für die Straßensanierung wurde letztlich mit nur einer Gegenstimme (Markus Wiesmeier, SPD) abgesegnet. Durch diesen Beschluss können die Planungen konkretisiert und die Kosten berechnet werden. Diese soll der Stadtrat dann in der Sitzung am 17. September verabschieden, sodass noch im Herbst das Fördergeld für den ersten Bauabschnitt beantragt werden kann.
Es geht nicht um ein Baugebiet auf der grünen Wiese, sondern um eine Achse durchs Zentrum