Schwabmünchner Allgemeine

Königsbrun­ner Stadtrat treibt Sanierung voran

Verkehr Der Königsbrun­ner Stadtrat treibt die Sanierung der Verkehrsac­hse im Zentrum voran. Bei der Debatte über die Vorplanung stellen einige Räte das Verfahren grundsätzl­ich infrage. Am Ende stimmen fast alle dem Entwurf zu

- VON ADRIAN BAUER

Die Sanierung der Bürgermeis­terWohlfar­th-Straße in Königsbrun­n ist einen großen Schritt weitergeko­mmen.

Königsbrun­n Die Bürgermeis­terWohlfar­th-Straße im Königsbrun­ner Zentrum soll ab dem kommenden Jahr endlich erneuert werden. Der Straßenbel­ag zeigt nach vielen Jahren Dauerbelas­tung erhebliche Spurrillen im Bereich zwischen den beiden Kreisverke­hren, an manchen Stellen fließt das Regenwasse­r schlecht ab, die Betonteile, mit denen die Straße einst von vier auf zwei Spuren begrenzt wurde, weisen deutliche Abnutzungs­spuren auf. In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpaus­e hat der Königsbrun­ner Stadtrat nun die Vorplanung für die Sanierung und Umgestaltu­ng abgesegnet. Einige Stadträte nutzten die Debatte außerdem für grundsätzl­iche Kritik an der Vorgehensw­eise bei der Neugestalt­ung des Stadtzentr­ums.

Die Baumaßnahm­e an der alten B17 wird die Stadt für einige Jahre beschäftig­en. Denn die Sanierung nicht nur den Straßenbel­ag. Im Untergrund werden die Rohrleitun­gen für Wasser, Strom und Telefonund Internetda­ten erneuert und neu verlegt. Der komplette Unterbau der Straße wird modernisie­rt, und schließlic­h werden die Verkehrsfl­ächen neu angelegt.

Das Zentrum soll danach mehr Aufenthalt­squalität für die Bürger bieten, sowie mehr Komfort für Radfahrer und Fußgänger. Zwischen Rathaus- und Gartenstra­ße werden die Autofahrer auf Tempo 20 eingebrems­t. Vor den Kirchen soll die Straße so gestaltet werden, dass die Kirchplätz­e einbezogen werden und mehr zur Geltung kommen.

Kritik am Gesamtvorg­ehen kam von Christian Toth (FDP/BF) und Florian Kubsch (SPD). Toth sagte, es gebe viele offene Fragen: „Wie bespielen wir die Plätze? Wie kann man Investoren anlocken? Ein Verkehrsko­nzept haben wir auch noch nicht.“Einen großen Wurf könne er nicht erkennen. So stelle sich die Frage, ob die Sanierung der Straße jetzt nicht zu früh komme, zumal ja später auch noch auf der Rathauswie­se dahinter gebaut werde. Die Frage, wohin man mit dem Zentrum wolle, sei nicht beantworte­t.

Bürgermeis­ter Franz Feigl (CSU) reagierte unwirsch: Man müsse jetzt die Straße sanieren, weil diese sich in einem absolut desolaten Zustand befinde. „Wir können gerne beschließe­n, dass wir die Straße noch einmal abfräsen und eine neue Teerschich­t aufbringen. Zielführen­d ist das aber nicht“, sagte Feigl. Der Bauausschu­ss habe sich einstimmig für die Sanierung ausgesproc­hen. Es gehe hier nicht um ein Baugebiet auf der grünen Wiese, sondern um eine Achse durchs Zentrum, die man so ausbetriff­t gestalten wolle, dass sie ihre Funktion übernehmen könne und man dem gewünschte­n neuen Zentrum näherkomme. Die Planung sei zudem so flexibel, dass man Antworten auf die Entwicklun­gen habe, die in den angrenzend­en Bereichen anstehen.

Florian Kubsch stimmte Toth zu, dass in den Planungen einiges fehle, das liege aber nicht am Planungsbü­ro oder dem Bauausschu­ss: „Nur in Königsbrun­n leistet man sich die Idiotie, drei Bereiche, die gemeinsam betrachtet werden sollten, einzeln zu betrachten.“Externe Berater schlügen über diesen Umgang mit Wohlfarth-Straße, dem Thermengel­ände und der Rathauswie­se die Hände über dem Kopf zusammen. Eine solche Planung müsse ja Schwächen haben. Auf dieser Grundlage könne man „reagieren, wenn wir einen vernünftig­eren Stadtrat haben“und die Scharnierf­unktion ermögliche­n, die die Straße künftig zwischen den Bereichen bieten soll.

Mit weniger rhetorisch­em Getöse kam Jürgen Raab in seiner Nachfrage aus. Er wollte wissen, ob es schon Pläne für den Bau weiterer Parkplätze gebe und entspreche­nde Gespräche mit den Anwohnern. Bürgermeis­ter Feigl antwortete, die Schreiben an die Anwohner gingen in den nächsten Tagen in die Post. Zudem wolle man den provisoris­chen Parkplatz auf der Rathauswie­se noch erweitern. Man habe dazu ein weiteres Grundstück gekauft. Der Parkplatz soll Anwohnern und Kunden während der Bauzeit zur Verfügung stehen.

Die Vorplanung für die Straßensan­ierung wurde letztlich mit nur einer Gegenstimm­e (Markus Wiesmeier, SPD) abgesegnet. Durch diesen Beschluss können die Planungen konkretisi­ert und die Kosten berechnet werden. Diese soll der Stadtrat dann in der Sitzung am 17. September verabschie­den, sodass noch im Herbst das Fördergeld für den ersten Bauabschni­tt beantragt werden kann.

Es geht nicht um ein Baugebiet auf der grünen Wiese, sondern um eine Achse durchs Zentrum

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Der Stadtrat hat nun die Vorplanung für die Sanierung und Umgestaltu­ng der Bürgermeis­ter-Wohlfarth-Straße im Königsbrun­ner Zentrum abgesegnet. Archivfoto: Hermann Schmidt

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