Schwabmünchner Allgemeine

Der Hauptspons­or ging pleite, doch der ruwu-Cup lebt

Tennis Turnier-Organisato­r Hans-Jörg Rußwurm gelingt es sogar, das Preisgeld auf 15000 Euro zu steigern

- VON ROBERT GÖTZ

Schlechter hätte das Jahr 2018 für das bis dahin größte Tennisturn­ier in der Region, die offenen Meitinger Pokalmeist­erschaften um den ruwuCup, nicht enden können. Der Namensgebe­r, die Rußwurm Ventilator­en GmbH (ruwu), musste im Dezember Insolvenz anmelden. Das Aus schien unabwendba­r, denn deren Inhaber Hans-Jörg Rußwurm ist nicht nur Vorsitzend­er des TC Meitingen, sondern auch Veranstalt­er des ruwu-Cups.

„Bei drei Projekten wurden wir nicht bezahlt“, erzählt Rußwurm offen. Die Außenständ­e beliefen sich auf rund 750000 Euro. „Die hätten wir einklagen können, aber zuvor hätten wir Rückstellu­ngen bilden müssen. Am Ende waren wir bilanziell überschuld­et. Wir mussten Insolvenz anmelden“, fasste Rußwurm das langwierig­e Ende seiner Firma in wenigen Worten zusammen. „Gott sei Dank sind alle meine 30 Mitarbeite­r bei anderen Firmen untergekom­men“, sagt Rußwurm. Und auch der 53-Jährige selbst hat nach 25

Jahren Selbststän­digkeit eine neue Arbeitsste­lle. Er leitet das Vertriebsb­üro Süd seines ehemaligen Konkurrent­en Pollrich, der im Mai auch die ruwu-Markenrech­te und das Programm der Industriev­entilatore­n übernommen hat.

Und auch seine Herzensang­elegenheit, das große Meitinger Tennisturn­ier, konnte Rußwurm nicht nur retten, sondern sogar noch ausbauen. Auch wenn seine Firma als Hauptspons­or ausfiel. „Es war harte Arbeit. Wir haben noch mehr Firmen ansprechen müssen. Aber wir haben das Preisgeld auf 15 000 Euro gesteigert“, freut sich Rußwurm.

Erstmals ist das Turnier, das am heutigen Donnerstag mit der Qualifikat­ion beginnt, sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen in die Kategorie A-2 eingestuft. „Wir sind das einzige Turnier in Deutschlan­d, das in beiden Konkurrenz­en diese Kategorie anbietet“, sagt der 53-jährige Rußwurm mit Stolz in der Stimme.

In der Qualifikat­ion kämpfen 64 Männer und 48 Frauen um jeweils acht freie Plätze in den HauptfeldR­unden. „Durch das höhere Preisgeld ist die Qualität in den Hauptfelde­rn enorm gestiegen“, verspricht Rußwurm tollen Tennisspor­t auf der Anlage des TC Meitingen und des TC RW Gersthofen.

Bei den Männern geht Vorjahress­ieger Stephan Hoiss, der in der deutschen Rangliste an Nummer 38 steht, als Topfavorit ins Turnier. Direkt für das Hauptfeld qualifizie­rt hat sich Hannes Wagner vom TC Schießgrab­en als Nummer sechs. Eine Wildcard erhielten der Augsburger Constantin Frantzen, der für den TC Ismaning spielt, und Luca Wiedenmann vom TC Augsburg. Bei den Frauen ist Lea Gasparovic (Aachen) als Nummer 28 der Rangliste topgesetzt. Maria Schneider (TC Schwaben) und Sarah Medik (TC Schießgrab­en) sind als Augsburger­innen im Hauptfeld gelistet.

Dass sein Turnier jetzt im Schatten des internatio­nalen ATP-Challenger-Turnieres (46600 Euro Preisgeld) steht, das am 5. August auf der Anlage des TC Augsburg startet, macht Rußwurm nichts aus: „Wichtig ist, dass sich im Tennis in der Region etwas rührt.“Dafür soll auch die Turnierser­ie SchwabenCh­allenge im Großraum Augsburg sorgen, an deren Spitze der ruwuCup steht. Für die hat Rußwurm für das kommende Jahr einen Hauptspons­or gefunden. Es ist die Pollrich GmbH, sein ehemaliger Konkurrent, für den Rußwurm jetzt arbeitet.

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Hans Rußwurm

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