Die Historischen haben ihren Teil schon geleistet
Zum Artikel „Wie es mit den historischen Festen weiter geht“vom 24. Juli: Aufschub ist die tödlichste Form der Ablehnung, besagt eine alte Politiker-Regel. Und im Fall der historischen Feste erweisen sich die Vertreter der Stadt Augsburg, allen voran Herr Dirk Wurm, hier als erfahrene Politiker.
Nicht eine einzige konkrete Zusage hat die Stadt den historischen Vereinen bisher gegeben. Statt dessen gab es eine Menge im Konjunktiv formulierter Sätze, die gar nichts aussagen. Alle historischen Feste, die nach der 2000-Jahr-Feier kamen, wurden von privaten Vereinen organisiert und durchgeführt, und, was man nicht vergessen sollte, bezahlt. Eine Stadt, die sich wegen ihrer Geschichte mit dem Titel Weltkulturerbe schmückt, täte gut daran, auch einmal bei historischen Festen den Eifer und die Gelder einzusetzen, die sie bei Veranstaltungen für Rockmusikfans und Radfahrer doch so überreichlich verteilt. Stattdessen schickt die Stadt die engagierten Mitglieder der Interessengemeinschaft Historisches Augsburg wieder einmal mit leeren Floskeln heim und verlangt, diese müssten erst einmal Leistungen erbringen, ehe man weiter miteinander sprechen könne.
Dass die historischen Vereine diese Leistungen in den letzten zwei Jahrzehnten bereits wieder und wieder gezeigt haben, lässt die Stadt dabei allerdings unter den Tisch fallen.
Peter Gustav Bartschat, RenaissanceTheater Augsburg