Hype um Hanf
Konsum Wieso Experten in vielen Hanfprodukten eine Gefahr sehen
Hanf hat es geschafft. Traf man die Pflanze früher fast ausschließlich bei auffällig lockeren Jugendlichen im Park an, lacht einem das handförmige Blatt heute bei Rewe, Edeka, Rossmann und Co. entgegen. Tee, Müsli, Shampoo, Kaugummi. Hanf ist überall. Und es ist beliebt, gilt es doch als gesund und bio. Der Sprung von der Straße ins Supermarktregal ist mit Bravour gelungen. Doch kaum ist es dort angekommen, geht es der Pflanze schon wieder an den Kragen.
Denn der Grund, weswegen Hanfprodukte legal sind, ist folgender: Statt des bewusstseinserweiternden Stoffs THC, der seine Konsumenten vermeintlich so fröhlich macht, sollte nur das nicht psychoaktive Cannabidiol (CBD) enthalten sein. Zum erhofften Rausch kommt es also nicht – dachte man zumindest bisher.
Jetzt äußerten Experten des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Bedenken: In vielen Hanfprodukten aus dem Supermarkt stecke eben doch ein klein wenig illegales THC. Denn je mehr CBD in einem Produkt steckt, desto größer scheint auch der Gehalt an THC zu sein. Die Experten fürchten deshalb negative Folgen für die Gesundheit der Hanfkunden. Die Drogeriemarktkette dm hat sogar schon reagiert: CBD-Öle sind aus den Regalen verschwunden. Beim Unternehmen heißt es, man habe die Produkte auf unbestimmte Zeit aus dem Verkauf genommen, weil die rechtliche Einstufung der Artikel nicht klar sei. Solange dem so ist, wird dem Hanf-Hype also wohl ein Riegel vorgeschoben. Wer auf seinen (legalen) Stoff trotzdem nicht verzichten möchte, kann aber zumindest noch zu Artikeln auf Hanfsamen-Basis greifen. Denn die bleiben in den Regalen vorerst stehen.