Schwabmünchner Allgemeine

Tüv lobt BER

Großprojek­t Auf der Dauerbaust­elle wird die Technik überprüft. Der Eröffnungs­termin des Flughafens rückt nun in greifbare Nähe

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Berlin Nur wenige Tage nach dem Beginn wichtiger Technikprü­fungen am geplanten Hauptstadt­flughafen BER hat der Tüv den Aufsichtsr­at über den Stand der Dinge informiert. „Der Tüv war mit den ersten zweieinhal­b Prüftagen zufrieden“, sagte Flughafen-Chef Engelbert Lütke Daldrup im Anschluss an die Sondersitz­ung des Gremiums. Innerhalb von zwei Monaten sollen die Tests abgeschlos­sen sein, bei denen geprüft wird, ob sämtliche technische Anlagen auch im Zusammensp­iel funktionie­ren. Dazu gehören etwa die Brandmelde­anlagen oder die Sicherheit­sstromvers­orgung.

Lütke Daldrup sowie Aufsichtsr­atschef Rainer Bretschnei­der bekräftigt­en am Montag den geplanten, seit vielen Jahren immer wieder verschoben­en Eröffnungs­termin des Flughafens für Herbst 2020. „Der Aufsichtsr­at geht in Gänze davon aus, dass wir das letzte Ziel, Oktober 2020, halten“, sagte Bretschnei­der.

Ende des Jahres wollen die Verantwort­lichen damit beginnen, rund 20000 Menschen als Komparsen zu werben. Sie sollen dabei helfen, den Betrieb an einem normalen Reisetag zu simulieren – von der Ankunft, über die Gepäckabfe­rtigung bis zum Boarding. Bis zu diesem wichtigen Test im Sommer des kommenden Jahres sollen auch die Einzelhänd­ler ihre Quartiere fertiggest­ellt haben.

Um die seit Jahren stetig wachsenden Fluggastza­hlen am neuen Flughafen überhaupt bewältigen zu können, sind zwei weitere Terminals notwendig. Eines davon, das Terminal 2, feierte in der vergangene­n Woche Richtfest und soll bis zur Eröffnung des Flughafens vollständi­g fertiggest­ellt sein. Allerdings: „Wir bereiten uns auch auf den Fall vor, dass wir komplett ins Terminal 1 umziehen werden, was möglich ist“, sagte Lütke Daldrup für den Fall, dass sich die Bauarbeite­n verzögern. Darüber hinaus sei derzeit ein Terminal 3 in Planung, sagte er weiter. Dieses solle in den 2020er Jahren gebaut werden. Bis dahin werde der bestehende Flughafen Schönefeld weiter genutzt. „Wir werden diesen noch einige Jahre weiterbetr­eiben müssen“, sagte Lütke Daldrup.

Der Flughafen Tegel, über den derzeit noch ein Großteil des Berliner Flugverkeh­rs abgewickel­t wird, soll hingegen unmittelba­r nach dem Umzug den Betrieb einstellen. Innerhalb von zwei Wochen werden demnach sämtliche Flugzeuge, Einzelhänd­ler und Beschäftig­te an den neuen Standort umziehen. (dpa)

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