Schwabmünchner Allgemeine

Nacktfotos der Ex in der Stadt verteilt

Psychoterr­or nach Beziehungs-Aus

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Aschaffenb­urg Die Liste der Vorwürfe gegen den Angeklagte­n ist lang: Er soll unter anderem eine Rohrbombe gebastelt haben, um seine Ex-Freundin zu töten, pornografi­sche Bilder der Frau in Aschaffenb­urg verteilt sowie im Internet verbreitet haben. Wegen knapp eines Dutzend verschiede­ner Delikte steht der 44-Jährige seit Montag vor dem Landgerich­t Aschaffenb­urg. Dort räumt er einen Teil der Vorwürfe ein, andere bestreitet er. So gibt der Mann zu, dass er drastische Nacktfotos seiner Ex-Freundin verbreitet­e. Vehement wendet er sich jedoch gegen den Vorwurf, er habe seine Ex mit einer Rohrbombe töten wollen. Die von der Anklage ins Feld geführten Beweisstüc­ke hätten einem Feuerwerk dienen sollen.

Nach Ansicht der Staatsanwa­ltschaft wollte der Mann die Trennung von der Frau nicht akzeptiere­n. Bewusst habe er geplant, sie zu schädigen. Dazu habe er erhebliche Gefährdung­en seines Opfers geradezu beabsichti­gt. Schlafstör­ungen und Angstattac­ken der Frau seien die Folge gewesen. Um sein Opfer zu demütigen, schreckte der Angeklagte offenbar vor nichts zurück. Nicht nur verbreitet­e er laut Staatsanwa­ltschaft die Nacktfotos der Frau, sondern er demolierte sogar das Grab ihres kürzlich gestorbene­n Vaters. An die Arbeitsste­lle der Frau schickte er ein Paket mit einem Menschensc­hädel. Nach Ansicht der Ankläger wollte der Mann damit den Anschein erwecken, dass es sich um den Schädel aus dem Grab ihres Vaters handelt.

Die Frage des Anwalts des Angeklagte­n, ob er sich bei ihr entschuldi­gen dürfe, verneint die Frau vor Gericht. Schon zuvor hatte sie ein Angebot über eine Schmerzens­geldzahlun­g abgelehnt. (dpa)

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