Schöner Wohnen auf Reisen
Kurioses Wer will schon freiwillig in einem Glashaus schlafen? Oder in einem Wohnwagen unter einem Hallendach? Diese und andere ungewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten kann man tatsächlich buchen. Süße Träume!
Was gibt es nicht alles an Ferienwohnungen und Urlaubsunterkünften! Vor allem auf Campingplätzen haben Gäste die Qual der Wahl: Tipis und ausrangierte Eisenbahnwaggons, Weinfässer und Jurten stehen als originelle Übernachtungsmöglichkeiten bereit. Doch es gibt noch mehr Ungewöhnliches unter dem Sternenhimmel. Hier sind einige Übernachtungsmöglichkeiten:
● Im Biwak dem Himmel so nah
Romantisch soll sie sein, die Zeit zu zweit. Am Millstätter See in Kärnten hat man sich dafür etwas Besonderes ausgedacht: An den schönsten Orten bieten die „Biwaks unter den Sternen. Rifugio sotto le stelle“einen Rückzugsort, „ein Refugium, das zugleich Freiheit und Sicherheit vermittelt“. Das Biwak Schilf etwa liegt ganz ungestört mitten im Röhrichtgürtel direkt am Wasser. Das Biwak Freiheit steht auf der höchstgelegenen Terrasse mit freiem Blick auf den See und vom Biwak Sonnenuntergang kann man gleich in den See springen. Alle Biwaks sind komplett aus Holz. Auf 15 Quadratmetern haben ein großes Bett, Tisch und Stühle sowie ein Waschraum Platz. Eine Nacht mit Frühstück und Gourmetkorb kostet pro Person ab 120 Euro (www.biwaks.millstaettersee.com).
● Romantik im Troadkåst’n
Einst dienten sie dazu, Vorräte und Saatgut zu lagern, deshalb sind die „Troadkåst’n“in Mittelkärnten oft eingebettet in Wiesen und Wälder. Meist sind sie quadratisch und haben zwei bis drei Etagen. Das Bauholz wurde nach althergebrachtem Wissen bei Neumond im Winter geschlagen. Kein Wunder, dass hier Mal rustikal wie im Troadkåst’n, mal königlich wie in der Granary Lodge, mal unter Dach wie im Base-Camp oder gar im Glashaus auf einer schwedischen Insel: So originell kann man übernachten. Fotos: Patrick Braun, Granary Lodge, Base Camp, Henriksholm
Romantik auflebt. Aufwendig restauriert dienen viele „Troadkåst’n“heute als kuschelige Unterkunft für zwei. Eine Übernachtung in der Zimmersuite mit Frühstück gibt es ab 110 Euro für zwei Personen (www.kaernten-mitte.at/haben-sie-schon-mal-in-einem-troadkastn-geschlafen).
● Ein Truck als Surf-Hotel
Nicht ganz so romantisch, dafür aber mobil ist das „truck surf hotel“in Portugal. Mit fünf Doppelzimmern und Platz für bis zu zehn Gästen kann das „Hotel“auf sechs Rädern bis zu den besten Wellen am Strand rollen. Im Handumdrehen
es sich vom Lkw in ein Heim mit Terrasse und Gästezimmern. Im ersten Stock befinden sich u. a. das „Wohnzimmer“zum Chillen und eine Küche, wo die Gäste selbst kochen können. Die Eigentümer Daniela und Eduardo wollen mit ihrem „truck surf hotel“die Freiheit auf Rädern mit ihren Gästen teilen. Zwei Personen zahlen für eine Woche Surf-Guiding 1406 Euro (https://trucksurfhotel.com).
● Über Nacht bei den Royals
Den Royals nahe kommen können Gäste in der neu eröffneten „Granary Lodge“auf dem Gelände des Castle of Mey. Hier in den schottidie
schen Highlands, wo die verstorbene Queen Mum ihren Wohnsitz hatte, hat ihr Enkel, der britische Dauer-Thronfolger Prinz Charles, ein Bed and Breakfast eröffnet. Die Lodge bietet zehn Zimmer, zwei Suiten und einen Salon – alles im traditionellen Stil. Eine Nacht in den Gemächern auf royalem Grund gibt es ab 170 Euro. Zum Frühstück wird vorwiegend Gesundes angeboten, auch Glutenfreies. Und mit etwas Glück kann man dem Prinzen, der im Castle gerne den Sommer verbringt, sogar auch begegnen. Das Doppelzimmer mit KingsizeBed kostet ab 174 Euro (www.castverwandelt leofmey.org.uk/hospitality/granary).
● Wohnen in der Holzskulptur
Das Ufogel in Osttirol ist alles andere als ein Haus von der Stange. Die Wohnskulptur entpuppt sich beim Eintreten als wahres Raumwunder. Der an einen Vogelschnabel erinnernde brückenartige Zugang hält das scheinbar schwebende Gebäude am Boden. Und immer sind Holz und Himmel gegenwärtig – ob man nun im Ufogel sitzt, liegt oder sich duscht. Zwei Personen zahlen pro Nacht 190 Euro (www.ufogel.at).
● Im Glashaus der Natur ganz nah
Fünf Glashäuser hat Jeanna Berger, Tochter der Besitzer der Insel Henriksholm, für das Projekt „72HourCabin“entworfen. Die Architektin hat sich dabei von den Scheunen und Bauernhäusern in der schwedischen Provinz Dalsland inspirieren lassen. Die Häuser stehen auf Pfeilern und lassen auf zwei Seiten die Natur ungehindert ins Haus. Die absolute Stille soll dabei helfen, dem Alltag zu entkommen. Der Preis für das Grundpaket (72 Stunden) beträgt 375 Euro pro Person bei Buchung von zwei Personen inklusive Transfer und Verpflegung (www.vastsverige.com/de/72hcabin).
● Wetterfest im Base-Camp
Keine Angst vor Hagel oder Wolkenbrüchen: Im Indoor-Campingplatz in Bonn kann man CampingFeeling wetterfest genießen. 13 Retro-Wohnwagen, zwei Schlafwagen, vier US-Airstreams und andere Verrücktheiten laden dazu ein, neue Übernachtungsmöglichkeiten auszuprobieren. Teuer ist das Experiment auch nicht: Im Wohnwagen kostet die Nacht mit Frühstück für zwei ab 75 Euro (www.basecampbonn.de).