Pfundiges Fest unter weiß-blauem Himmel
Schlosshoffest Die Schmuttertaler Musikanten bringen an drei Tagen Kino- und Festzeltstimmung ins romantische Mickhauser Schloss. Das Programm reicht vom bayerischen Krimi bis zur Frosch-Polka
Mickhausen Eines muss man den Schmuttertaler Musikanten in Mickhausen lassen: Zu Petrus haben sie offenbar einen ganz besonderen Draht. Bei traumhaften Bedingungen erlebte die Staudengemeinde am Wochenende ein Schlosshoffest wie aus dem Bilderbuch. Drei Tage lang feierten die Mickhauser und ihre Gäste vor der Kulisse des fast 500 Jahre alten Fuggerschlosses.
Die Freiluftveranstaltung zieht von Jahr zu Jahr mehr Besucher an, die im fast schon mediterranen Ambiente feiern und ein paar stimmungsvolle Stunden erleben möchten. Wenn am Abend dann zu knackiger Blasmusik noch Hunderte bunte Glühlämpchen und flackernde Fackeln den Schlosshof in ein romantisches Licht tauchten, machte das Schlosshoffest seinem Ruf als Highlight im sommerlichen Festkalender in den Stauden ein weiteres Mal alle Ehre.
Georg Reiter und Erich Müller, die Vorsitzenden des gastgebenden Musikvereins, strahlten am Sonntagabend dann auch mit der untergehenden Abendsonne um die Wette: „Das war wieder ein Festwochenende, an dem alles gepasst hat!“Obwohl die Wetterprognosen im Vorfeld eher durchwachsen waren, gingen die Festtage trocken über die Bühne. Statt Badewetter schickte der Himmel bestes Biergartenwetter, das die Besucher in Scharen in den Schlosshof lockte. Eine kurze Schrecksekunde gab es lediglich am frühen Samstagabend. Doch die wenigen Regentropfen auf Tischen und Bänken waren getrocknet, kaum dass sie aus einer dunklen
Wolke vom ansonsten weiß-blauen Himmel gefallen waren.
Gut 80 Helfer hatte der örtliche Musikverein an den drei Festtagen in Küche und Schänke, in den Bars, am Kuchenbüffet und im Service aufgeboten. „Sie sind das Rückgrat unseres Festes, ohne die eine solche Großveranstaltung nicht denkbar wäre“, lobte Vereinschef Georg Reiter seine Truppe.
Gute Tradition ist es in Mickhau
sen, dass der Schlosshof zum Auftakt des Festwochenendes am Freitagabend in einen großen Kinosaal umfunktioniert wird. In bewährter Zusammenarbeit mit dem Filmhaus Türkheim und dessen Chef Rudolf Huber flimmerte heuer mit der bayerischen Krimikomödie „Sauerkrautkoma“ein Kassenschlager mit Starbesetzung über die riesige Leinwand. Mehr als 500 Besucher wurden an der Kinokasse gezählt.
Sie erlebten mit, wie der eigenbrötlerische Dorfpolizist Franz Eberhofer – kurzzeitig in die Landeshauptstadt München versetzt – wegen eines rätselhaften Mordfalls in seine niederbayerische Heimat zurückgerufen wird: Ausgerechnet im Wagen seines Vaters wurde die Leiche eines Au-pair-Mädchens gefunden .
Am Samstagabend sorgte die Musikkapelle Konradshofen mit Sänger und Frontmann Wolfgang Baar am Mikrofon – und mit einem stattlichen mitgereisten Fanblock aus Konradshofen im Rücken – für beste Blasmusikunterhaltung. Eines von vielen Highlights im Programm: Die Frosch-Polka, die der quakende Kapellmeister Martin Schlamper auf seiner Posaune zum Besten gab.
Am Sonntagvormittag zelebrierte Ortspfarrer Pater Jodi den Festgottesdienst im Schlosshof, zu dem sich zu früher Stunde schon zahlreiche Gläubige aus der Pfarreiengemeinschaft Stauden eingefunden hatten. Die musikalische Gestaltung übernahm die Harmoniemusik Maingründel unter der Leitung von Wolfgang Krettenauer, die auch zum anschließenden Frühschoppenkonzert aufspielte. Zur Mittagszeit war der Schlosshof bis auf den letzten Platz gefüllt. In der Testküche herrschte Hochbetrieb. Am Nachmittag genossen die Festbesucher unter den schattigen Tarnnetzen die musikalische Kaffeeunterhaltung der Jugendkapelle Stauden mit ihrem Dirigenten Harry Schuster am Pult. Auf die Kaffeegäste wartete wieder ein rekordverdächtiges Büfett mit 45 selbst gebackenen Kuchen und Torten.
Das Finale des Mickhauser Schlosshoffestes bestritten am Abend die gastgebenden Schmuttertaler Musikanten selber. Unter der Leitung ihres Dirigenten Philipp Ramminger servierten sie – mit Norbert Demmel und seiner neuen Gesangspartnerin Angie Donderer am Mikrofon – zum Ausklang eines herrlichen Sommertages und eines rundum gelungenen Festes noch einmal pfundige Blasmusik.