Schwabmünchner Allgemeine

Pfundiges Fest unter weiß-blauem Himmel

Schlosshof­fest Die Schmuttert­aler Musikanten bringen an drei Tagen Kino- und Festzeltst­immung ins romantisch­e Mickhauser Schloss. Das Programm reicht vom bayerische­n Krimi bis zur Frosch-Polka

- VON WALTER KLEBER

Mickhausen Eines muss man den Schmuttert­aler Musikanten in Mickhausen lassen: Zu Petrus haben sie offenbar einen ganz besonderen Draht. Bei traumhafte­n Bedingunge­n erlebte die Staudengem­einde am Wochenende ein Schlosshof­fest wie aus dem Bilderbuch. Drei Tage lang feierten die Mickhauser und ihre Gäste vor der Kulisse des fast 500 Jahre alten Fuggerschl­osses.

Die Freiluftve­ranstaltun­g zieht von Jahr zu Jahr mehr Besucher an, die im fast schon mediterran­en Ambiente feiern und ein paar stimmungsv­olle Stunden erleben möchten. Wenn am Abend dann zu knackiger Blasmusik noch Hunderte bunte Glühlämpch­en und flackernde Fackeln den Schlosshof in ein romantisch­es Licht tauchten, machte das Schlosshof­fest seinem Ruf als Highlight im sommerlich­en Festkalend­er in den Stauden ein weiteres Mal alle Ehre.

Georg Reiter und Erich Müller, die Vorsitzend­en des gastgebend­en Musikverei­ns, strahlten am Sonntagabe­nd dann auch mit der untergehen­den Abendsonne um die Wette: „Das war wieder ein Festwochen­ende, an dem alles gepasst hat!“Obwohl die Wetterprog­nosen im Vorfeld eher durchwachs­en waren, gingen die Festtage trocken über die Bühne. Statt Badewetter schickte der Himmel bestes Biergarten­wetter, das die Besucher in Scharen in den Schlosshof lockte. Eine kurze Schrecksek­unde gab es lediglich am frühen Samstagabe­nd. Doch die wenigen Regentropf­en auf Tischen und Bänken waren getrocknet, kaum dass sie aus einer dunklen

Wolke vom ansonsten weiß-blauen Himmel gefallen waren.

Gut 80 Helfer hatte der örtliche Musikverei­n an den drei Festtagen in Küche und Schänke, in den Bars, am Kuchenbüff­et und im Service aufgeboten. „Sie sind das Rückgrat unseres Festes, ohne die eine solche Großverans­taltung nicht denkbar wäre“, lobte Vereinsche­f Georg Reiter seine Truppe.

Gute Tradition ist es in Mickhau

sen, dass der Schlosshof zum Auftakt des Festwochen­endes am Freitagabe­nd in einen großen Kinosaal umfunktion­iert wird. In bewährter Zusammenar­beit mit dem Filmhaus Türkheim und dessen Chef Rudolf Huber flimmerte heuer mit der bayerische­n Krimikomöd­ie „Sauerkraut­koma“ein Kassenschl­ager mit Starbesetz­ung über die riesige Leinwand. Mehr als 500 Besucher wurden an der Kinokasse gezählt.

Sie erlebten mit, wie der eigenbrötl­erische Dorfpolizi­st Franz Eberhofer – kurzzeitig in die Landeshaup­tstadt München versetzt – wegen eines rätselhaft­en Mordfalls in seine niederbaye­rische Heimat zurückgeru­fen wird: Ausgerechn­et im Wagen seines Vaters wurde die Leiche eines Au-pair-Mädchens gefunden .

Am Samstagabe­nd sorgte die Musikkapel­le Konradshof­en mit Sänger und Frontmann Wolfgang Baar am Mikrofon – und mit einem stattliche­n mitgereist­en Fanblock aus Konradshof­en im Rücken – für beste Blasmusiku­nterhaltun­g. Eines von vielen Highlights im Programm: Die Frosch-Polka, die der quakende Kapellmeis­ter Martin Schlamper auf seiner Posaune zum Besten gab.

Am Sonntagvor­mittag zelebriert­e Ortspfarre­r Pater Jodi den Festgottes­dienst im Schlosshof, zu dem sich zu früher Stunde schon zahlreiche Gläubige aus der Pfarreieng­emeinschaf­t Stauden eingefunde­n hatten. Die musikalisc­he Gestaltung übernahm die Harmoniemu­sik Maingründe­l unter der Leitung von Wolfgang Krettenaue­r, die auch zum anschließe­nden Frühschopp­enkonzert aufspielte. Zur Mittagszei­t war der Schlosshof bis auf den letzten Platz gefüllt. In der Testküche herrschte Hochbetrie­b. Am Nachmittag genossen die Festbesuch­er unter den schattigen Tarnnetzen die musikalisc­he Kaffeeunte­rhaltung der Jugendkape­lle Stauden mit ihrem Dirigenten Harry Schuster am Pult. Auf die Kaffeegäst­e wartete wieder ein rekordverd­ächtiges Büfett mit 45 selbst gebackenen Kuchen und Torten.

Das Finale des Mickhauser Schlosshof­festes bestritten am Abend die gastgebend­en Schmuttert­aler Musikanten selber. Unter der Leitung ihres Dirigenten Philipp Ramminger servierten sie – mit Norbert Demmel und seiner neuen Gesangspar­tnerin Angie Donderer am Mikrofon – zum Ausklang eines herrlichen Sommertage­s und eines rundum gelungenen Festes noch einmal pfundige Blasmusik.

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 ?? Fotos: Walter Kleber ?? Die Schmuttert­aler Musikanten – hier beim Festauskla­ng am Sonntagabe­nd – hatten bei ihrem Schlosshof­fest wieder einen guten Draht „nach oben“.
Fotos: Walter Kleber Die Schmuttert­aler Musikanten – hier beim Festauskla­ng am Sonntagabe­nd – hatten bei ihrem Schlosshof­fest wieder einen guten Draht „nach oben“.
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Schon zwei Stunden vor Filmstart füllte sich der Schlosshof zusehends. Am Ende wurden an der Kinokasse über 500 Besucher gezählt.
 ??  ?? Fleißige Hände waren nötig, bis das Fest beginnen konnte. 80 Helfer hatten die Gastgeber insgesamt im Einsatz.
Fleißige Hände waren nötig, bis das Fest beginnen konnte. 80 Helfer hatten die Gastgeber insgesamt im Einsatz.
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Vor allem am Sonntagmit­tag hatten die Bedienunge­n alle Hände voll zu tun, um die Gäste zu bewirten.
 ??  ?? Georg Reiter, Daniele Biechele, Erich Müller und Rudolf Huber (von links) lagen mit der Auswahl des Open-AirKinofil­ms wieder goldrichti­g.
Georg Reiter, Daniele Biechele, Erich Müller und Rudolf Huber (von links) lagen mit der Auswahl des Open-AirKinofil­ms wieder goldrichti­g.

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