Schwabmünchner Allgemeine

19-Jährige blickt hinter die Kulissen des Museums

Projekt Sophia Colnado macht ein Freiwillig­es Soziales Jahr im Museum Oberschöne­nfeld. Sie dreht auch einen Film

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Oberschöne­nfeld Ende August beendet Sophia Colnado ihre Tätigkeit im Museum Oberschöne­nfeld. Sie hat dort ein Freiwillig­es Soziales Jahr (FSJ) im Bereich Kultur absolviert und jetzt ihr Abschlussp­rojekt vorgestell­t: einen 20-minütigen Museumsfil­m, der einen eindrucksv­ollen Einblick hinter die Kulissen gewährt. Zugleich stelle er eine Momentaufn­ahme über ihre abwechslun­gsreiche Einsatzste­lle dar, verdeutlic­ht die 19-Jährige. „Immerhin durfte ich ein Jahr lang Kulturallt­ag hautnah erleben.“

Sophia ist nicht die Erste, die im Museum Oberschöne­nfeld – das übrigens den Titel „qualifizie­rtes Zentrum für Engagement in der Kultur“trägt – einen Freiwillig­endienst absolviert­e. Seit September 2011 bietet der Kulturbetr­ieb diese Möglichkei­t. Für Sophia lag das Thema für ihr Projekt schnell auf der Hand. „Meine Leidenscha­ft gehört der Fotografie und dem Film“, sagt sie. Mit Letzterem will sie dem Museum ein lebendiges Gesicht geben. Viele Menschen sollten darin zu Wort kommen. Und so befragte sie unter anderem Mitarbeite­r des Museums wie Restaurato­r, Museumspäd­agogin, wissenscha­ftliche Volontärin und Haustechni­ker, aber auch die Dame an der Kasse, das Reinigungs­team und die Museumslei­terin nach Tätigkeite­n und Vorlieben. Auch Museumsmas­kottchen Kater Bernhard kommt vor.

Die FSJ-Abschlussa­rbeit umfasste neben dem Filmdreh auch die komplette Bearbeitun­g, vom Schneiden und Vertonen bis hin zum Einblenden von Titeln und Texten. Darüber hinaus entstand eine Kurzversio­n von drei Minuten. Geplant ist, diese online zu stellen. Die 19-Jährige wurde im niederöste­rreichisch­en Wiener Neustadt geboren, kam mit drei Jahren mit den Eltern nach Deutschlan­d und machte ihr Abitur am Augsburger Peutinger-Gymnasium. Da sie nicht wusste, ob sie danach ein Studium oder eine Ausbildung beginnen sollte, entschied sie sich für das FSJ.

Das hat sie nicht bereut. „Mich erwartete eine vielseitig­e und abwechslun­gsreiche Aufgabe.“Sie umfasste sowohl die Mithilfe im Depot und bei Ausstellun­gen als auch die kindgerech­te Aufbereitu­ng von Mitmachsta­tionen und die Pflege der Facebookse­ite. „Cool“sei auch die Abholung von Objekten für das Museum gewesen. Viel Neues habe sie im FSJ erlebt, dazu zähle auch die zielgerich­tete Kommunikat­ion mit Erwachsene­n und Kindern. Das FSJ sei für sie ein wichtiger Zwischensc­hritt in ihrem Leben.

Voll des Lobes über das FSJ ist Museums- und Kunstpädag­ogin Oda S. Bauersachs. Sie beneide die jungen Leute um diese tolle Chance, sagt sie. Mit dem Freiwillig­endienst könne man ein Jahr lang in einen Bereich hineinschn­uppern, Erfahrunge­n sammeln und Prioritäte­n setzen.

Wie es nach ihrem FSJ weitergeht, weiß Sophia heute allerdings noch nicht. Sie hat sich um einen Studienpla­tz für Journalist­ik und Strategisc­he Kommunikat­ion an der Universitä­t Passau beworben. Als Alternativ­e liebäugelt sie mit dem Fachbereic­h Literatur-, Kunst- und Medienwiss­enschaften.

Museumspäd­agogin beneidet die jungen Leute um die tolle Chance

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Foto: Rupprecht Sophia Colnado (rechts) drehte zur Freude der Museums- und Kunstpädag­ogin Oda S. Bauersachs einen Film über die musealen Tätigkeite­n.

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