Der Siegfried-Miethig-Weg zum SSV
Ehrung Der Weg zur Sportanlage in Bobingens Siedlung wird nach der Vereinslegende benannt
Bobingen-Siedlung Ein schöner Tag für die Familie, Freunde und Vereinskameraden des im September 2017 verstorbenen Siegfried Miethig. Aber auch ein schwerer: Sehr lebendig ist bei den meisten Anwesenden noch die Erinnerung an ihren ehemaligen Trainer, Abteilungsleiter, Freund, Vorsitzenden und vor allem an den wunderbaren Menschen „Siggi“. Er hatte sein Leben ganz in den Dienst der Gemeinschaft gestellt und war seit 1972 immer in einer offiziellen Funktion beim SSV Bobingen tätig. Sei es als Jugendtrainer, als Abteilungsleiter oder seit 1990 ununterbrochen als Vereinsvorsitzender bis zu seinem Tod am 11. September 2017.
In dieser Zeit hat er sich unermüdlich für das Wohl des Vereins eingesetzt und starkgemacht. Denn: „Siedler geben niemals auf – sie kämpfen!“Das ist der Schlachtruf der Bundesligakegler der Siedler und wurde auch zu Ehren Miethigs auf seiner letzten Jahreshauptversammlung gerufen. Denn auch er kämpfte und übte sein Amt trotz Krankheit bis zu seinem Tod aus.
In seine Amtszeit fielen etliche einschneidende Veränderungen sowohl in der Gesellschaft als auch für den SSV. Es gab Erfolge zu feiern und auch Niederlagen. Erinnert sei hier zum Beispiel an den Bau der vereinseigenen Kegelbahn am Sportgelände. Es gab immer viel zu tun, doch beklagt hat sich Miethig nie. Sein Nachfolger im Amt des Vorsitzenden, Michael Lang, sagt über ihn: „Siggi war nicht im SSV, er war der SSV!“Daher sei es eine große Herausforderung, einem solchen Präsidenten nachzufolgen. „Wir können ihn nicht ersetzen, sondern nur versuchen, den Verein in seinem Sinne weiterzuführen“, so war es im Nachruf für den Verstorbenen auf der Vereinsseite zu lesen.
Einer seiner größten Erfolge, auf die er zu Recht stolz sein konnte, war für ihn, dass einer seiner ehemaligen Jugendspieler, denen er persönlich das Fußballspielen gezeigt hatte, es später in der Türkei bis zum Nationalspieler und Star bei Fenerbahce Istanbul gebracht hat. Auch Oguz Cetin, der begnadete Fußballer, hat nie vergessen, wie er zum Fußball gekommen ist und auch nicht seinen alten Trainer. Er lud ihn damals nach Istanbul ein, um ihm zu zeigen, was aus ihm geworden war und auch um sich zu bedanken. Denn ohne Miethig, der ihn oftmals persönlich zum Training abholte, wie Miethigs Witwe Jutta erzählt, wäre aus ihm wohl niemals so ein großer Sportler geworden.
Angesichts dieser Lebensleistung des ehemaligen Vereinsvorsitzenden des SSV fiel es dem Stadtrat von Bobingen leicht, dem Antrag des Siedler Sportvereins zuzustimmen und den Weg zur Sportanlage in „Siegschwerer fried-Miethig-Weg“umzubenennen.
Bürgermeister Bernd Müller würdigte in seiner kurzen Ansprache noch einmal die Leistung, die Miethig für die Gemeinschaft erbracht hatte und sagte im Beisein von Jutta Miethig und ihren Söhnen: „Ich weiß, dass der Siggi wahrscheinlich gesagt hätte, dass es gar nicht infrage kommt, einen Weg nach ihm zu benennen. Aber ich denke, wenn er von oben zuschaut, hat er sicher Verständnis für uns.“Danach nahmen Pfarrerin Brigitte Funk und Pfarrer Mariusz Pluta die Segnung des Weges vor und dieser konnte wieder für den Verkehr freigegeben werden.
So trägt nun genau jener Weg, den der unvergessene Siegfried Miethig so oft gegangen oder gefahren ist, seinen Namen und erinnert damit an sein Lebenswerk.