Schwabmünchner Allgemeine

Nachtflug über Augsburg fällt aus

Wissenscha­ft Ein Forschungs­flugzeug sollte die Straßenbel­euchtung fotografie­ren. Die Wissenscha­ftler schmieden aber schon neue Pläne

- VON EVA MARIA KNAB

Das Wetter war zu schlecht. Deshalb musste ein lange vorbereite­ter Nachtflug mit einem Forschungs­flugzeug über Augsburg gestrichen werden. Eine Sprecherin des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) erklärt, warum die Chance für die Wissenscha­ftler nun erst einmal vorbei ist – und wie es weitergeht.

Eigentlich war vorgesehen, dass ein speziell ausgerüste­tes Flugzeug vom Typ Dornier 228-212 diese Woche rund eineinhalb Stunden lang am nächtliche­n Himmel über Augsburg kreisen sollte, in einer Höhe zwischen 1000 und 5000 Meauch direkt über der Innenstadt mit dem beleuchtet­en Dom.

Laut DLR war ein Ziel der laufenden Forschungs­flüge, mit Nachtaufna­hmen des optischen „HySpexSens­ors“die Charakteri­stika der Straßenbel­euchtung in Städten zu bestimmen. Es geht beispielsw­eise um das eingesetzt­e Leuchtmitt­el, die Intensität und die Abschirmun­g. Damit wird es in Augsburg nun aber erst einmal nichts.

Laut DLR waren in der laufenden Forschungs­kampagne bis zu acht Testgebiet­e in Deutschlan­d vorgesehen. Augsburg war eines davon. Hier sollte der einzige Nachtflug stattfinde­n. Normalerwe­ise sei das Forschungs­flugzeug tagsüber unterso die Sprecherin. Wegen des schlechten Wetters musste der Nachtflug über Augsburg zunächst verschoben werden. Nun wurde er für dieses Jahr komplett gestrichen. Die DLR-Sprecherin sagt, es sei ein langer Vorlauf für solche wissenscha­ftlichen Kampagnen nötig. Die Dornier-Maschine müsse dafür mit spezieller Technik ausgestatt­et werden. Die Piloten müssten gebucht und die Termine der Flüge lange im Voraus abgestimmt werden. Für den Einsatz in Augsburg habe sich nun das vorgesehen­e Zeitfenste­r geschlosse­n. Die gesamte Kampagne hätte regulär diesen Mittwoch enden sollen. Weil der Nachteinsa­tz von Piloten bestimmte Vorlaufzei­tern,

benötigt, war schon einen Tag früher Schluss.

Die DLR-Sprecherin hat denwegs,

noch eine gute Nachricht: Im kommenden Jahr werde es einen weiteren Versuch geben, Nachtaufna­hten men aus dem Forschungs­flugzeug über der Stadt Augsburg zu machen. Dann seien auch noch deutlich bessere Bilder zu erwarten. Denn in diesem Winter soll der Sensor HySpex mit anderen hochempfin­dlichen Kameras ausgestatt­et werden.

Die DLR-Kampagne hat ein großes Ziel: Mit den Daten wollen die Forscher einen neuen Sensor für optische Nachtaufna­hmen entwickeln. Er soll künftig auch auf Satelliten im Weltall eingesetzt werden. Plan ist, die Satelliten­bilder weltweit für Forschungs­zwecke zu nutzen. Stadtentwi­cklungsfor­scher könnten damit unter anderem die wichtigen Parameter der globalen Urbanisier­ung kartieren und charakteri­sieren.

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Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt hat seinen Nachtflug über Augsburg gestrichen. Foto: DLR

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