Bienenvölker ziehen an Gasanlage ein
Wirtschaft Erdgas Schwaben unterstützt in Langerringen Hobbyimker aus Schwabmünchen. Weiteres könnte folgen
Langerringen Natur und Wirtschaftsraum können sich mitunter gut miteinander vertragen, zumindest in diesem Fall in Langerringen. „Der Standort ist ideal“, sagt Stephan Häring, Hobbyimker aus Schwabmünchen. „Hier haben die Bienen Ruhe, und sie finden genug Blumen und blühende Bäume, von denen sie Nektar und Pollen sammeln können.“Zwei Bienenvölker leben seit dieser Woche auf dem Gelände einer Gasdruckregel- und -messanlage von Schwaben Netz am Ortsrand von Langerringen. Diese ist eine Unternehmenstochter von Erdgas Schwaben.
Morgens, kurz nach 6 Uhr, nimmt Häring zwei gut verschnürte Holzkisten aus dem Kofferraum seines Autos. Sie sind das Zuhause von jeweils rund 5000 bis 8000 Honigbienen mit ihrer Königin. „Ich muss das entweder früh morgens oder spät abends machen, damit möglichst alle Bienen im Stock sind“, erklärt Häring. Er stellt die hölzernen Bienenstöcke an ihren neuen Standort auf dem eingezäunten Rasenstreifen, der sich um die Anlage zieht. Häring öffnet die orangefarbenen Spanngurte, mit denen die Bienenstöcke verschnürt sind, und die Klappe vor dem Einflugloch.
Schon sind die ersten braun-gelb gestreiften Arbeiterinnen in dem schmalen Spalt zu sehen, der Einund Ausgang für das ganze Volk ist. Erst fliegen wenige Bienen. Doch nach und nach werden es immer mehr, bis reges Summen rund um die beiden Kästen zeigt, dass ihre kleinen Bewohnerinnen ihr neues Zuhause mitsamt der Umgebung in Besitz nehmen. Häring wirft zur Kontrolle noch einen Blick von oben auf die Waben, die dicht mit den lebhaften Bienen besetzt sind. Dann kommt ein kleines Blechdach als Regenschutz auf die beiden Kästen – fertig.
Für Hans-Günther Habenicht, Bereichsleiter Technischer Service Schwaben Netz, ist das ein Novum. „Wir unterstützen sehr gerne das Engagement der Schwabmünchner Imker. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz in unserer Region. Deshalb freue ich mich, dass jetzt zum ersten Mal zwei Bienenvölker an einer unserer Anlagen ein neues Zuhause gefunden haben.“
Dem Imker Stephan Häring, der sich als Ausbilder im Schwabmünchner Imkerverein engagiert, waren die Firmen-Anlagen als ideale Standorte für seine Bienenvölker aufgefallen. Oft sind sie mit einem eingezäunten Rasenstreifen eingefasst. „Hier haben die Bienenstöcke genug Platz und stehen geschützt. Die Lage ist super, weil die Bienen in den Gärten und an den Bäumen im Ort Nahrung finden“, sagt Häring.
Seine Anfrage traf bei Erdgas Schwaben sofort auf Zustimmung. „Nachhaltigkeit ist uns ein großes Anliegen“, sagt Habenicht. „Mit Erdgas, Bio-Erdgas und Strom aus 100 Prozent Wasserkraft sorgen wir für klima- und umweltschonende Energieversorgung in BayerischSchwaben.“
Das Beispiel könnte Schule machen. Mindestens ein weiterer Standort an einer Schwaben-NetzAnlage als Zuhause für Bienenvölker ist schon in Planung. Die erste Ernte – Häring erwartet rund 15 Kilogramm Honig – gibt es im nächsten Frühjahr nach der Rapsblüte. Zuvor kann er mit seinen summenden Völkern schon einen besonderen Tag feiern. Der 17. August ist Tag der Honigbiene. Und Erdgas Schwaben betont bei dieser Gelegenheit sein nachhaltiges Produzieren. Das Unternehmen lasse alle Zukunftsoptionen zu – sei es schwäbisches Bio-Erdgas oder Wasserstoff. 2017 hat das Unternehmen vier Wasserkraftwerke an Lech und Wertach erworben, da es auch Biostrom vertreibt. Aktuell sind mehr als 200 Städte und Gemeinden an rund 6500 Kilometer Erdgasleitungen angeschlossen. Erdgas sei heute eine Wunschenergie: Über 75 Prozent aller Bauherren wünschen einen Erdgasanschluss. (SZ)