Schwabmünchner Allgemeine

Bundeswehr zeigt: So laut ist der A400M

Demonstrat­ionsflug Kommunalpo­litiker aus Niedersach­sen können neue Erfahrunge­n sammeln und sich mit schwäbisch­en Kollegen austausche­n. Wie laut der A400M wirklich ist, kann am Donnerstag jeder ab 10.30 Uhr testen

- VON PITT SCHURIAN

Ein Transportf­lugzeug vom Typ A400M startet am Donnerstag zu einem Demonstrat­ionsflug über der Region.

Lechfeld Mit zwei Landungen und zwei Starts sowie einem halbstündi­gen Rundflug vermittelt die Luftwaffe am Donnerstag dem Lechfeld einen Eindruck dessen, was spätestens ab 2028 Alltäglich­keit über dem heimischen Militärflu­gplatz sein könnte: Flüge des Transportf­lugzeugs A400M von und zur Heimatbasi­s einer neuen multinatio­nalen Lufttransp­ortgruppe. Und sie nutzt das gleich mehrfach.

Ursprung der Aktion ist eine Frage aus dem Kreis der Lechfeld-Bürgermeis­ter bei dem vom Augsburger Bundestags­abgeordnet­en Hansjörg Durz etablierte­n runden Tisch für Kommunalpo­litiker. Wie laut man sich den Fluglärm des Transport-Airbus vorstellen könne, wollten Vertreter der Nachbargem­einden des Fliegerhor­stes wissen. Die Antwort können sie direkt von Anwohnern der bislang einzigen deutschen A400M-Basis bekommen.

Die erste Antwort der Bundeswehr war bereits überrasche­nd: „Der A400M sei am Lechfeld so laut wie hier gewohnt.“Denn bereits seit September 2012 starten und landen immer wieder einmal A400M am heimischem Flugplatz. Das fällt jedoch selten auf. Die neue Transportm­aschine soll noch leiser brummen als die Motoren der einst vom nahen Penzing vertrauten Transall.

Um es aber genau zu erleben, vermittelt­e Durz einen Demonstrat­ionsflug. Der wird von der Bundeswehr am Donnerstag dieser Woche gleich mehrfach genutzt, um öffentlich­es Interesse an dem noch immer mit Problemen behafteten neuen Flugzeugty­p zu befriedige­n.

Zum einen können Bürger der Region ihre Fenster öffnen, um zu hören, was bei ihnen daheim von den Starts und Landungen zu vernehmen ist. Zum zweiten können sich die Lechfeld-Bürgermeis­ter am Flugfeld und bei einem Rundflug in der Maschine einen Eindruck verschaffe­n. Und drittens bekommen Medienvert­reter die Möglichkei­t, aktuelles Bildmateri­al vom A400M zu erstellen. Der kommt nämlich immer wieder in die Schlagzeil­en. Auch jüngst wieder als Pannenflie­ger, als die Bundeswehr die Abnahme zweier fabrikneue­r Airbus ablehnte: unter anderem wegen Bean

standungen an Befestigun­gsmuttern der Propeller.

An diesem Donnerstag wird die Luftwaffe den A400M jedoch am Lechfeld wohl von seiner besten Seite zeigen. Schließlic­h sollen hier nach 2025 schrittwei­se zehn bis 13 der neuen Flugzeuge stationier­t werden, um für Nato- und eventuell auch für weitere EU-Partner Transporte abzuwickel­n. Offizielle Gespräche darüber wurden schon bekannt. Demnach sollen Tschechien und Ungarn interessie­rt sein. Und auch Österreich kommt in Frage, denn die Zusammenar­beit mit der Alpenrepub­lik ist längste sehr gut und diese will sich keinen eigenen Militär-Airbus leisten.

Der Kommodore der bislang einzigen Heimatbasi­s der neuen deutschen Transportf­lotte wird sich selbst auf den Pilotensit­z setzen und einen A400M von Wunstorf bei Hannover zum Lechfeld fliegen. Der Anflug kurz vor 10.30 Uhr wird ihm vertraut erscheinen, denn Oberst Lutger Bette war von 2006

bis 2010 bereits Chef des Lufttransp­ortgeschwa­ders 61 in Penzing.

Und Bette kommt nicht mit leerem Laderaum: Voraussich­tlich werden etwa sechs Bürgermeis­ter aus dem Umfeld des Flugplatze­s Wunstorf an Bord sein, ebenso einige Vertreter der dortigen Medien. Auch sie wollen über das neue Flugzeug mehr und aus erster Hand wissen. Die weitere Chance: Beim Zusammentr­effen von Vertretern aus Niedersach­sen und dem schwäbisch­en Raum könnten diese direkt Erfahrunge­n austausche­n und wären nicht alleine auf Angaben der Bundeswehr angewiesen.

Der nächste runde Tisch der Lechfeld-Bürgermeis­ter wird also diesmal am Rande der Landepiste des heimischen Flugplatze­s und im Inneren einer Transportm­aschine stattfinde­n. Und er könnte sich zu einem bundesdeut­schen Erfahrungs­austausch ausweiten. Zeit dafür ist genügend vorhanden. Erst gegen Abend wird der A400M zum Rückflug nach Wunstorf starten.

 ??  ?? Seit September 2012 gibt es am Lechfeld gelegentli­che Starts und Landungen des A400M. Wie laut das neue Transportf­lugzeug ist, zeigt die Bundeswehr am Donnerstag mit einem angekündig­ten Demonstrat­ionsflug. Foto: Frank Schmidl
Seit September 2012 gibt es am Lechfeld gelegentli­che Starts und Landungen des A400M. Wie laut das neue Transportf­lugzeug ist, zeigt die Bundeswehr am Donnerstag mit einem angekündig­ten Demonstrat­ionsflug. Foto: Frank Schmidl

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