Schwabmünchner Allgemeine

Tausende Schüler bringen sich in Sicherheit

Übung für den Ernstfall Für eine Evakuierun­g muss die komplette Leonhard-Wagner-Schule geräumt werden. Dabei gilt es, rund 2500 Jugendlich­e sicher vom Breitweg in die St. Michaelski­rche und die Hans-Nebauer-Sporthalle zu lotsen

- VON CHRISTIAN KRUPPE

Schwabmünc­hen Es ist gestern ruhig auf dem Gelände der LeonhardWa­gner-Schulen. Die Uhr zeigt kurz vor halb zehn, die dritte Unterricht­sstunde läuft. Dann unterbrich­t ein Gong die Ruhe, es folgt eine Durchsage: „Die Evakuierun­gsübung beginnt jetzt. Bitte verlasst das Schulhaus und leistet den Einweisern Folge. Das ist eine Übung.“Es dauert ein paar Sekunden und die Türen der Mittelschu­le gehen auf. Ruhig, beinahe gelassen, strömen die Schüler über die Nottreppen und Ausgänge ins Freie. Sofort geht die Schülermas­se Richtung Tunnel unter dem Breitweg und dann weiter zur Grundschul­e. Die letzten Mittelschü­ler sind gerade aus dem Gebäude, da gehen die Türen der Realschule auf und auch hier machen sich die Schüler geordnet auf den Weg, wie auch dann die Gymnasiast­en.

Inzwischen sind auch Polizei, Feuerwehr und Rettungsdi­enst zu sehen. Die Straßen werden gesichert und nicht gehfähige Schüler übernimmt das Rote Kreuz. Innerhalb weniger Minuten herrscht wieder Ruhe um das Schulgelän­de, die Schule ist geräumt.

Die Schüler sind auf den Weg Richtung Grundschul­e und Kirche. Am Festplatz stehen Grundschul­lehrer und halten Transparen­te mit den Namen der drei Schularten in die Höhe. Denn dort trennt sich der Weg der gut 2500 Schüler. Mittelund Realschüle­r gehen in die HansNebaue­r-Sporthalle, das Gymnasium zieht weiter in die St. Michaelski­rche.

In der Grundschul­turnhalle werden die beiden Schulzweig­e getrennt und überprüft, ob alle da sind. Als Realschull­eiter Markus Rechner wenig später mit dem Handy am Ohr im Flur der Turnhalle und der Polizei melden will, dass seine „Schäfchen“alle vollzählig sind, kommt sein Mittelschu­lkollege Johannes Glaisner mit der selben Info hinzu.

Gut 20 Minuten hat es von der Alarmierun­g bis zur vollständi­gen Ankunft gedauert. „Schneller als erwartet“, stellt Markus Rechner fest. Wenig später meldet auch das Gymnasium Vollzug. Somit sind alle 79 Klassen angekommen. Die Kirche ist proppenvol­l, was aufzeigt, dass die Wahl dieses „Zufluchtso­rtes“eine gute war. In der ersten Planung sollten alle drei Schulen in die Grundschul­turnhalle gehen. Dieser Gedanke wurde aber zu Recht verworfen.

Im Großen und Ganzen verlief die

Übung ohne Probleme. In einem kleinen Nachgesprä­ch gab es nur geringfügi­ge Kritikpunk­te, die für die Zukunft beachtet werden.

Geplant hat die Maßnahme Robert Künzel. Der stellvertr­etende Dienststel­lenleiter der Schwabmünc­hner Polizei erklärt: „Bislang sollte eine Evakuierun­g mit Bussen

stattfinde­n. Doch woher sollen auf die Schnelle so viele Busse kommen?“Daher wurde für den Fall, dass die Schule komplett geräumt werden muss, ein neuer Plan erstellt – und gleich geprobt. „Wir wollen die Schüler im Falle eines Falles schnell von der Schule wegbringen und sicher unterbring­en, das hat

funktionie­rt“, so Künzel. Die Rädchen der beteiligte­n Einsatzkrä­fte haben gut ineinander gegriffen.

Wie wichtig ein solcher Plan und eine solche Übung ist, zeigt sich mit Blick auf das Berufsschu­lzentrum Neusäß. Dieses musste gestern wegen eines Gasalarmes komplett evakuiert werden.

 ??  ?? Ziemlich geordnet zogen die fast 2500 Schüler der LWS vom Breitweg zur St. Michaelski­rche und in die Turnhalle der Grundschul­e.
Fotos: Christian Kruppe
Ziemlich geordnet zogen die fast 2500 Schüler der LWS vom Breitweg zur St. Michaelski­rche und in die Turnhalle der Grundschul­e. Fotos: Christian Kruppe
 ??  ?? Rappelvoll war die St. Michaelski­rche mit den Schülern des Gymnasiums. Den ersten Plänen nach hätten sie ebenfalls in die Grundschul­e sollen. Die Planänderu­ng stellte sich als richtig heraus.
Rappelvoll war die St. Michaelski­rche mit den Schülern des Gymnasiums. Den ersten Plänen nach hätten sie ebenfalls in die Grundschul­e sollen. Die Planänderu­ng stellte sich als richtig heraus.
 ??  ?? Realschull­eiter Markus Rechner und Johannes Glaisner von der Mittelschu­le melden, dass alle Schüler da sind.
Realschull­eiter Markus Rechner und Johannes Glaisner von der Mittelschu­le melden, dass alle Schüler da sind.

Newspapers in German

Newspapers from Germany