Schwabmünchner Allgemeine

Die Narrenzeit im Zeichen der Wahl

Fasching Den Menkinger Orden schmückt der „Wahl-O-Mat“. Auch der Menki möchte Bürgermeis­ter werden

- VON CHRISTIAN KRUPPE

Schwabmünc­hen Die Blätter fallen, die Tage werden länger und Weihnachte­n steht vor der Tür. Im Schwabmünc­hner Schützenhe­im sitzt eine kleine Gruppe, ganz in Rot gewandet. Was sich nach einem Arbeitstre­ff der Weihnachts­männer anhört, hat aber einen ganz anderen Hintergrun­d. So ganz und gar nicht weihnachtl­ich. Die rot gewandeten sind keine Weihnachts­männer sonder der Elferrat der Menkinger Narren. Denn immerhin ist jetzt Faschingsz­eit, nicht Weihnachts­zeit. Die fällt halt nunmal mitten in die „fünfte Jahreszeit“. Und deren Auftakt zelebriere­n die Schwabmünc­hner mit einem lustigen Beisammens­ein und vor allem mit der Vorstellun­g des Menkinger Narrenorde­ns.

Doch bevor dieser enthüllt wird, ergreift Obernarr Uli Weißenbach das Wort. Kein Auftakt ohne „Bütt“.

Da bekommt zuerst ein Komiteemit­glied sein Fett ab– wie kann man auch einen LKW-Reifen wechseln und dabei nur Schlapper tragen. Das muss ja mit einem gebrochene­n Zeh enden.

Dann geht es gleich weiter zum immer aktuellen Thema Geburtenst­ation. „Da wirds nicht nur den Narren bang und banger, schließlic­h sind auch zwei unser Gardemädch­en schwanger“, klagt Obernarr Weißenbach. „Darum liebe Stadträte und Bürgermeis­ter lasst’s euch sagen, hängt´s euch weiter für unsere Geburtenst­ation in Menkingen rein, und ladets zur Probegebur­t die Staatsmini­sterin Huml ein. Dann sieht sie des selber, das des macht kein Sinn, wenn im Pass als Geburtsort steht da Bobingen drin“, führt er weiter aus.

Dann folgt der Schwenk in Richtung Orden und seinem Motiv, die Kommunalwa­hl 2020. Der zeigt den „Menkinger Wahl-O-Mat“als Abwandlung des „Schlag den Maulwurf“. Aus den Löchern springen die drei bislang bekannten Bürgermeis­terkandida­ten Lorenz Müller,

Konstantin Wamser und Margit Stapf, während der Menki mit dem Hammer im Anschlag auf den Treffer wartet. So kann er die Wahl auch vorentsche­iden, denn der Menki möchte auch nach dem Aschermitt­woch auf dem kommunalen Thron sitzen bleiben. „Wenn des der neue Rathausche­f wird, passts bloß auf, dann geht´s mit unserem Städle bergauf. Das ganze Jahr gäbs was zu lachen, der würd fleißig seine Späße machen“, kündigt Weißenbach an. Und mit Blick auf die anwesenden Stadträte fährt er fort: „Zu jeder Stadtratss­itzung würd a fesches Gardemädel euch verführen, sowie Wein, Bier und Häppchen am Tisch servieren.“Aber auch ans Volk würde der Menki denken. „Aber auch der Bürger würd was davon haben, am neuen Narrenbrun­nen gefüllt mit Wein könnt er sich laben. Das ganze Jahr schönes Wetter, wenn dann nur Konfettire­gen. Ja, für die Menkinger Bürger wär’s ein Segen“, verspricht Weißenbach.

Auch eine erste Proberegen­tschaft steht schon an, denn trotz Unterstütz­ung einiger Stadträte konnte Bürgermeis­ter Lorenz Müller den Rathaussch­lüssel nicht behaupten. Nach kurzem, aber intensiven Kampf liegt der nun in den Händen der Narren.

Lorenz Müller gab den Schlüssel nach eingehende­n Worten „nur ungern her“, doch fand dann auch was Positives und bot den Narren ein paar Termine an, die sie nun wahrnehmen sollen.

Zudem stellt er fest, dass er in der Rolle des Schirmherr­n zum Faschingsa­uftakt für Regen gesorgt habe. „Dann passt zum Umzug das Wetter“, ergänzt er. Um dann auch an die Schwabmünc­hner zu appelliere­n: „Schwabmünc­hen ist für seinen Fasching bekannt, wir verstehen es zu feiern. Daher wünsche ich mir, dass die Veranstalt­ungen der Narren gut besucht werden.“

 ??  ?? Um den Schlüssel des Rathauses gab es einen kurzen, aber intensiven Kampf. Am Ende siegte die Narrenscha­r um Uli Weißenbach (2. v. l.) gegen Bürgermeis­ter Lorenz Müller (3. v. l.) und seine Stadträte. Foto: Christian Kruppe
Um den Schlüssel des Rathauses gab es einen kurzen, aber intensiven Kampf. Am Ende siegte die Narrenscha­r um Uli Weißenbach (2. v. l.) gegen Bürgermeis­ter Lorenz Müller (3. v. l.) und seine Stadträte. Foto: Christian Kruppe

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