Löscheinsatz im Hochregal und Rettung aus dem Auto
Versammlung Erfolgreiche, aber auch belastende Einsätze finden sich in der Jahresbilanz der Feuerwehr Klosterlechfeld
Klosterlechfeld Kein Piepen der Meldeempfänger der Feuerwehrleute störte die rund 60 Anwesenden bei Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Klosterlechfeld. Unter Anwesenheit von Kreisbrandinspektor Günter Litzel und Bürgermeister Rudolf Schneider betonte der Vorsitzende des Feuerwehrvereins Benjamin Schäfer die große Kameradschaft, die im Verein herrscht. „Die Mitgliederzahl von 294 zeigt das rege Interesse an unserer Wehr“, sagte er und ließ die zahlreichen Engagements des Vereins bei Veranstaltungen und die Abstellung der Fahnenabordnung Revue passieren. Im Ausblick auf das kommende Jahr betonte Schäfer, dass nun die ausgefallene Standartenweihe stattfinden solle.
„Die 49 aktiven Wehrleute absolvierten seit November 2018 insgesamt 32 Einsätze – fünf Verkehrsabsicherungen, sechs Brandeinsätze und 21 technische Hilfeleistungen, insgesamt 375 Einsatzstunden“, teilte Kommandant Christopher Jahn mit. Die Brandbekämpfung im
Hochregallager von Amazon im Gräbinger Gewerbegebiet Anfang Juni dieses Jahres stellte einen Höhepunkt dar. Die Rettung des Fahrers aus einem Auto mit hydraulischem Rettungsgerät, bei dem auf Anweisung des Notarztes die gesamte Fahrzeugseite entfernt werden musste, bewies den hohen Ausbildungsstand der Wehr.
In Weiterentwicklung und Aufrechterhaltung der Fähigkeiten investierten die Wehrleute knapp 390 Stunden. „Darin nicht enthalten sind die zahlreichen Lehrgänge, Weiterbildungen sowie die Leistungsprüfungen“, fügte Jahn hinzu.
Sorgenvoll äußerste sich Jahn zu drei Einsätzen, zu denen die Feuerwehr alarmiert wurde. „Da die Rettungsmittel des Roten Kreuzes alle belegt waren, wurden wir als örtlich zuständige Kräfte insgesamt dreimal zu Reanimationen geschickt“, sagte er und beschrieb die nicht als Pflichtaufgaben für Feuerwehren gehörenden Einsätze als sehr belastend, zumal sie erfolglos verliefen.
„Der Kommandant ist nur so gut wie seine Mannschaft“, betonte Jahn, der vor einem Jahr diese Aufgabe übernommen hatte, die hohe Einsatzbereitschaft der aktiven Wehrleute und das Bestreben, sich ständig weiterzubilden. Bürgermeister Rudolf Schneider lobte die Einsatzbereitschaft und Leistungsfähigkeit der Wehr, wobei er die Ausbildungsvorhaben betonte. „Ich habe selbst an der Übung im Brandcontainer teilgenommen und zolle der Feuerwehr höchsten Respekt“, sagte er unter Beifall der Anwesenden. Den interkommunalen Feuerwehrbedarfsplan der Lechfeldgemeinden lobte er als Meilenstein im Landkreis, um der drohenden Personalknappheit zu begegnen.
Kreisbrandinspektor Günter Litzel unterstützte die laufende Digitalisierung der Feuerwehr, gab jedoch zu bedenken, dass man sich nicht voll darauf verlassen könne. „Neben den Tablets sollte man immer einen Ausdruck dabeihaben. Eine Drehleiter, bei der die Computer nicht kommunizieren, ist unbrauchbar“, gab er zu bedenken.
Eine besondere Ehrung wurde Jugendwart Daniel Nerlinger zuteil. Für 25-jährigen aktiven Dienst in der Feuerwehr erhielt er von Litzel eine Dankurkunde, ausgestellt vom bayerischen Innenminister Joachim Herrmann. Die junge Führungsriege der Wehr, das Durchschnittsalter beträgt 33 Jahre, jederzeit bereit, von den Älteren zu lernen, wird weiter mit neuen Wegen den Dienst an der Gemeinschaft fortsetzen. „Zu helfen in Not ist unser Gebot“zitierte Kommandant Jahn die Worte der Fahne mit Nachdruck.