Eine Mischung aus Schlitzohrigkeit und Turbulenz
Komödie Die Theatergruppe der Fischacher Kolpingsfamilie zeigt einen spitzbübischen und turbulenten Schwank
Fischach Opa Karl ist gewieft, schlagfertig und immer für einen Streich aufgelegt. In die Rolle dieses Schlitzohrs schlüpft Adolf Geiger. Er ist nur einer der Mimen, die sich akribisch auf die Premiere des neuen Stücks der Theatergruppe der Fischacher Kolpingsfamilie im Pfarrheim vorbereitet. Auch die anderen acht Akteure sowie die vielen Helfer vor und hinter den Kulissen fiebern den Aufführungen der Komödie „Opa, es reicht!“von Bernd Gumbold entgegen.
Spielleiterin Martina Graßl ist optimistisch. „Alle ziehen an einem Strang“, sagt sie. „Wir haben für diesen Schwank die optimale Besetzung.“Und so ist sie auch sicher, dass das Ensemble die komischen Szenen der Komödie kraftvoll und aussagestark zum Ausdruck bringt. Das Stück sei ein bunter Cocktail aus Schlitzohrigkeit und Turbulenz. Ein Kracher, der dem Publikum gefallen werde, ist sich Graßl sicher. „Im Mittelpunkt stehen Generationsprobleme, bei denen es mehr als nur menschelt.“
Dabei hat die Titelfigur nicht mal die meisten Bühneneinsätze. Die absolviert die Schwiegertochter und Bäuerin Magda, verkörpert von Beatrix Schmidt. Sie muss 139 Texteinsätze bewältigen, 53 mehr als ihr Gegenpart Opa Karl. „Ich spiele eine böse, gemeine und geldgierige Person mit energischem und zugleich derbem Auftreten“, erzählt Schmidt über ihre Rolle. Diese Typisierung mache unheimlich Spaß. Seit rund vier Jahrzehnten steht sie auf den Bühnenbrettern. „Wir sind ein aufeinander eingespieltes Team.“
Die Rolle des „Opas“ist Adolf Geiger auf den Leib geschneidert. „Ich identifiziere mich sehr mit dieser Rolle“, gesteht er. Der Typ stehe mitten im Leben, sei selbstbewusst und stelle seine Familie etwas auf die Probe.
Schwierig sei für Geiger weniger der Text als Laufwege und Gestik. Doch wenn er vorbehaltlos in seine Rolle eintauche, komme alles automatisch, sagt er. Neu auf der Bühne der Kolpingtheatergruppe ist Felix Glockner. Wie Opa Karl mimt er ein Schlitzohr, cool, aber sympathisch. Als Herausforderung nennt er den italienischen Akzent, den er zu artikulieren hat. Überhaupt sei für ihn ein besonderer Reiz, die in seiner Rolle steckenden Leidenschaft erfolgreich vor Publikum abzurufen.
Die Theateraufführungen, zu denen die Kolpingsfamilie alljährlich einlädt, haben eine lange Tradition und sind zugleich immer Garant für beste Unterhaltung. So wurde nach dem Zweiten Weltkrieg die Theaterbühne instandgesetzt und 1947 unter der damaligen Regie von Michael Piller „Der Meineidbauer“präsentiert. Seitdem heißt es beim Ensemble freie Fahrt dem Humor. Seit 2006 leitet Martina Graßl die Geschicke der engagierten Theatertruppe.
Kurz zum Inhalt des Stücks: Während seine Angehörigen denken, dass Opa Karl im Krankenhaus liegt, versteckt er sich im Schuppen. Dabei jagt er spitzbübisch der ungeliebten Schwiegertochter einen Schrecken nach dem anderen ein. Schließlich erkennt die junge Generation, dass die Alten nicht eine Belastung darstellen. Im Gegenteil.
● Spieltage im Pfarrheim Adolph Kolping in Fischach, Hauptstraße 4 sind noch: Mittwoch, 20. November, sowie Freitag bis Sonntag, 22. bis 24. November.
● Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr, außer sonntags um 16 Uhr. An den Sonntagen gibt es ab 14 Uhr Kaffee und Kuchen.
● Eintritt beträgt sieben Euro, für Kinder bis zwölf Jahre zwei Euro. ● Karten sind im Vorverkauf erhältlich bei Firma Hörtensteiner, Poststraße 10 in Fischach, Telefon 08236/1200.