Wer nicht da ist, hat Pech gehabt
Herzlichen Glückwunsch an Michaela Kögel! Die 26-Jährige hat das erreicht, wovon die meisten Schützen ihr Leben lang träumen. Sie hat 400 von 400 möglichen Ringen erzielt. Das muss man sich mal vorstellen: 40 Schuss immer genau in die Mitte. Nein, das kann man sich als Otto-Normalschütze gar nicht vorstellen, das wird wohl immer ein Traum bleiben.
Mit dieser sensationellen Leistung wird Michaela Kögel in diesem Winter in etlichen Jahrrückblicken auftauchen und bei Sportlerehrungen ausgezeichnet werden. Das ist hoch verdient und absolut in Ordnung. Etwas wundersam ist, warum sie mit dieser Leistung auch Landkreismeisterin werden wird. Die aus Mittelneufnach stammende Schützin, die in Dillishausen bei Buchloe wohnt, war nämlich bei diesen Meisterschaften gar nicht am Start. Weil sich der Termin der Landkreismeisterschaften mit einem Bundesligawettkampf ihres Vereins Pfeil Vöhringen (Landkreis Neu-Ulm), für den sie seit zehn Jahren schießt, überschnitt, hatten die Organisatoren schon im Vorfeld beschlossen, dass ihr Ergebnis aus einer BundesligaPartie in Petersaurach (Mittelfranken) für die Landkreismeisterschaft gewertet wird. Eine seltsame Extrawurst, die hier gebraten wurde, denn bei Landkreismeisterschaften handelt es sich um Breitensportveranstaltungen. Wer da ist, nimmt teil. Wer nicht da ist, hat Pech gehabt und muss es halt im nächsten Jahr wieder versuchen.
Man stelle sich nur vor, beim nächsten Landkreislauf wird die Zeit der Siegermannschaft gewertet, die aber gar nicht teilnimmt, sondern im Rahmen eines Höhentrainingslagers am Himalaya die selbe Strecken in acht Etappen läuft und am Ende nur die Zeit übermittelt.