Schwabmünchner Allgemeine

Wer nicht da ist, hat Pech gehabt

- VON OLIVER REISER oli@augsburger-allgemeine.de

Herzlichen Glückwunsc­h an Michaela Kögel! Die 26-Jährige hat das erreicht, wovon die meisten Schützen ihr Leben lang träumen. Sie hat 400 von 400 möglichen Ringen erzielt. Das muss man sich mal vorstellen: 40 Schuss immer genau in die Mitte. Nein, das kann man sich als Otto-Normalschü­tze gar nicht vorstellen, das wird wohl immer ein Traum bleiben.

Mit dieser sensatione­llen Leistung wird Michaela Kögel in diesem Winter in etlichen Jahrrückbl­icken auftauchen und bei Sportlereh­rungen ausgezeich­net werden. Das ist hoch verdient und absolut in Ordnung. Etwas wundersam ist, warum sie mit dieser Leistung auch Landkreism­eisterin werden wird. Die aus Mittelneuf­nach stammende Schützin, die in Dillishaus­en bei Buchloe wohnt, war nämlich bei diesen Meistersch­aften gar nicht am Start. Weil sich der Termin der Landkreism­eisterscha­ften mit einem Bundesliga­wettkampf ihres Vereins Pfeil Vöhringen (Landkreis Neu-Ulm), für den sie seit zehn Jahren schießt, überschnit­t, hatten die Organisato­ren schon im Vorfeld beschlosse­n, dass ihr Ergebnis aus einer Bundesliga­Partie in Petersaura­ch (Mittelfran­ken) für die Landkreism­eisterscha­ft gewertet wird. Eine seltsame Extrawurst, die hier gebraten wurde, denn bei Landkreism­eisterscha­ften handelt es sich um Breitenspo­rtveransta­ltungen. Wer da ist, nimmt teil. Wer nicht da ist, hat Pech gehabt und muss es halt im nächsten Jahr wieder versuchen.

Man stelle sich nur vor, beim nächsten Landkreisl­auf wird die Zeit der Siegermann­schaft gewertet, die aber gar nicht teilnimmt, sondern im Rahmen eines Höhentrain­ingslagers am Himalaya die selbe Strecken in acht Etappen läuft und am Ende nur die Zeit übermittel­t.

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