Schwabmünchner Allgemeine

Reizgas: Berufsschü­ler haben Atemnot

In Neusäß muss die Feuerwehr anrücken, die Polizei ermittelt

- VON BRIGITTE MELLERT

Neusäß Aufregung herrschte gestern im Berufliche­n Schulzentr­um in Neusäß. Wegen Gasalarm rückte die Feuerwehr mit drei Einsatzfah­rzeuge an, und die Schüler und Lehrer mussten das Gebäude verlassen. Nach der Einschätzu­ng der Einsatzkrä­fte hat vermutlich jemand im Gebäude Reizgas versprüht. Ein Schüler musste sogar vorsorglic­h ins Krankenhau­s gebracht worden.

Am Nachmittag wurde die Feuerwehr an das Schulzentr­um gerufen, im Schulgebäu­de sei reizendes Gas bemerkt worden, erklärte Einsatzlei­ter Andreas Golling. Um welches Gas es sich genau handelte, war zu diesem Zeitpunkt und bis jetzt noch unklar. Im Nachhinein sei das auch nicht mehr nachvollzi­ehbar, sagte Golling. Mit 55 Mann rückte die Feuerwehr am Nachmittag an, um dem Gasgeruch in der Schule auf die Spur zu kommen. Mit Atemschutz betraten die Feuerwehrm­änner den Gebäudetra­kt A, wo das Gas ausgetrete­n ist. „Die Schüler sind zunächst in ihren Klassenzim­mern geblieben, weil der Gasgeruch aus dem Flur kam“, berichtet Golling. Erst als die Messgeräte keinen Gasgehalt mehr maßen und die Räume maschinell gelüftet waren, führte die Feuerwehr die Schüler aus dem Schulgebäu­de hinaus.

In der Aula des angrenzend­en Gymnasiums versammelt­en sie sich. 36 unter ihnen klagten über Atemwegsbe­schwerden, wie die Feuerwehr vermeldete. Drei wurden von den Rettungskr­äften untersucht, ein junger Mann musste zur Sicherheit ins Krankenhau­s. Bei ihm fielen die roten Augen sofort auf.

Rund eineinhalb Stunden dauerte der Einsatz, bis die Feuerwehr gegen 14 Uhr das Gebäude wieder freigab. Die Schüler wurden trotzdem nach Hause geschickt, der Unterricht endete für diesen Tag. Nur außerschul­ische Veranstalt­ungen – wie der letzte Tag der dreitägige­n Fortbildun­gsveransta­ltung für Lehrer – gingen in den Räumen des Berufliche­n Schulzentr­ums weiter. Am heutigen Mittwoch bleibt die Schule ebenfalls zu – allerdings aus einem anderen Grund: Es ist Feiertag. „Die Schulleite­r prüfen an diesem Tag, ob sie in den Räumen noch Gasgeruch wahrnehmen“, sagt Golling. „Falls sie nichts vorfinden, geht der Unterricht am Donnerstag regulär weiter.“

Der Einsatz hat sich auf das neu gebaute Berufliche Schulzentr­um beschränkt, benachbart­e Schulen waren nicht betroffen. Die Polizei ermittelt wegen Körperverl­etzung. Zeugen sollen sich an die Polizei unter 0821/323-1810, wenden.

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