Schwabmünchner Allgemeine

Klare Sache im zweiten Anlauf

Alex Eder wird neuer Landrat. Vor zwei Wochen hatten ihm 14 Stimmen gefehlt

- VON JOHANN STOLL

Mindelheim Der neue Landrat im Unterallgä­u heißt Alex Eder und kommt wie sein Vorgänger von den Freien Wählern. Der 36-jährige Baudirekto­r am Staatliche­n Bauamt Krumbach tritt die Nachfolge von Hans-Joachim Weirather an, der nicht mehr kandidiert hatte.

Vor 14 Tagen hatte Eder am Ende eines ungewöhnli­ch spannenden Wahlabends den Sieg im ersten Wahlgang noch haarscharf verpasst: Er landete exakt bei 50 Prozent, nur 14 Stimmen trennten ihn vom direkten Einzug ins Landratsam­t. In der Stichwahl an diesem Sonntag war das Ergebnis nun eindeutig: Eder setzte sich mit 80,1 Prozent klar gegen CSU-Konkurrent Rainer Schaal (19,9 Prozent) durch.

Auf Eder aufmerksam geworden war der scheidende Landrat Weirather, der dienstlich mit ihm zu tun hatte und ihn letztlich überzeugte, für die Freien Wähler zu kandidiere­n. Auf der anderen Seite hatte der frühere Staatsmini­ster Franz Josef Pschierer seine Fühler für die CSU ausgestrec­kt und den Augsburger Regierungs­direktor Rainer Schaal zu einer Kandidatur bewogen. Auch Schaal tingelte über Wochen und Monate über die Ortschafte­n und musste sich erst mühsam bekannt machen. SPD und Grüne schickten mit Michael Helfert und Daniel Pflügl Kandidaten aus dem Unterallgä­u ins Rennen. Beide schafften es aber nicht in die Stichwahl.

Bis zu seiner Kandidatur war Eder im Unterallgä­u ein weitgehend unbeschrie­benes Blatt. Erst Anfang 2019 zog er mit Frau und seinen beiden Söhnen nach Türkheim. Sie wollten raus aus der Stadt. Eder war Mitarbeite­r im Bayerische­n Ministeriu­m für Wohnen, Bau und Verkehr. Der 36-Jährige stammt aus München und hat dort an der Technische­n Universitä­t Bauingenie­urwesen studiert. Er ist Mitglied des Vereins „Freie Wähler Unterallgä­u“und gehört keiner Partei an. In München engagierte er sich zuvor bei der Jungen Union und der CSU.

Alex Eder hat bisher keine kommunalpo­litische Erfahrung. Er weiß aber, wie Verwaltung­en arbeiten. Sein CSU-Kontrahent Schaal hingegen war 24 Jahre lang Stadtrat in Augsburg, zuletzt sechs Jahre lang hauptamtli­ch. Genützt hat ihm dieser Vorsprung an Erfahrung aber nicht. In seiner Freizeit läuft und wandert Eder gerne, fährt Rad und liebt die Berge. Das alles unternimmt er am liebsten mit seiner Familie.

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Foto: Eder, privat Im ersten Wahlgang vor zwei Wochen holte Alex Eder 50,0 Prozent der Stimmen und musste deshalb in die Stichwahl einziehen.

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