Schwabmünchner Allgemeine

Die Briefwahl verursacht Ärger

Bürger beklagten sich, dass die Unterlagen nicht bei ihnen ankamen. Zuständig war die Post. Die Stadt Augsburg organisier­te kurzfristi­g eine Lösung für den Wahlsonnta­g

- VON MICHAEL HÖRMANN

215000 Augsburger waren dazu aufgerufen, ihre Stimme bei der Stichwahl zur Oberbürger­meisterwah­l abzugeben. Wegen der Coronakris­e und damit verbundene­n Beschränku­ngen im öffentlich­en Leben gab es diesmal lediglich eine Briefwahl. Diese sorgte bei einigen Augsburger­n für großen Ärger, weil sie nicht rechtzeiti­g ihre Unterlagen erhielten. Auch am Samstag waren noch einzelne Häuer im Stadtgebie­t nicht mit den Unterlagen versorgt worden. Die Post war von der Stadt beauftragt worden.

Wo der Fehler gelegen haben könnte, ließ sich am Wochenende nicht klären. Die Post hatte ihrerseits allerdings eine Ausnahmere­gelung getroffen, die jedoch nicht in direkter Verbindung mit der Zusendung der Unterlagen stand. Aufgrund der besonderen Umstände wurden am Samstag um 18 Uhr nochmals alle Briefkäste­n im Stadtgebie­t geleert. So sollte sichergest­ellt werden, dass die ausgefüllt­en Wahlzettel auch rechtzeiti­g zur Auszählung ankommen.

Ausgezählt wurde am Sonntagabe­nd ab 18 Uhr in der Reischlesc­hen Wirtschaft­sschule. In kleinen Teams saßen Wahlhelfer in den Klassenzim­mern. Wegen der möglichen Ansteckung­sgefahr war darauf geachtet worden, dass der Mindestabs­tand eingehalte­n wird.

Die Briefwahlu­nterlagen waren in den Tagen zuvor gesammelt und dann zur Schule gebracht worden. Es gab bei der Auszählung keine Trennung nach Stadtbezir­ken, wie es im ersten Wahlgang der Fall gewesen ist. Das heißt: Man wird zum Beispiel nie erfahren, wie der Bärenkelle­r bei der Stichwahl abgestimmt hat.

Weil nicht alle Augsburger die Briefwahlu­nterlagen rechtzeiti­g bekommen hatten, reagierte die Augsburger Stadtverwa­ltung noch sehr kurzfristi­g. Es gab am Wahlsonnta­g an der Blauen Kappe im Bürgerbüro eine Möglichkei­t, von 10 bis 18 Uhr die Unterlagen persönlich abzuholen. Eine telefonisc­he Anmeldung war allerdings notwendig. Grund: Die Wahlunterl­agen mussten von Stadtmitar­beitern eigens zur Abholung vorbereite­t werden.

Alle 215000 Wahlunterl­agen für die Stichwahl waren in der Vorwoche von der Post versandt worden. Auch zur Wahl vor zwei Wochen hatte es schon ähnliche Beschwerde­n gegeben. Damals waren die Unterlagen mit einem Logistikun­ternehmen versandt worden.

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Foto: Klaus Rainer Krieger Die Wahlunterl­agen wurden am Nachmittag von Wahlhelfer­n in der Reischlesc­hen Wirtschaft­sschule geprüft. Ausgezählt wurde auch bei der Briefwahl erst ab 18 Uhr.

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