Schwabmünchner Allgemeine

Wo Familien Rat finden

Wie Jugendamt und Diakonie in der derzeitige­n Situation bei „Lagerkolle­r“helfen wollen

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Landkreis Augsburg Die Ausgangsbe­schränkung während der CoronaKris­e stellt auch Familien vor unglaublic­h große Herausford­erungen. Dies gilt insbesonde­re für diejenigen, die bereits unter normalen Umständen mit Überforder­ungssituat­ionen, häuslicher Gewalt oder Alkoholpro­blemen der Eltern zu kämpfen haben.

Auf derart betroffene Eltern und Kinder hat das Jugendamt im Landkreis Augsburg derzeit ein ganz besonderes Auge, insbesonde­re um Kinder in potenziell­er Gefahr zu schützen. „Die fehlende Tagesstruk­tur erschwert die häusliche Situation dieser Tage enorm, deshalb bleiben unsere Sozialpäda­gogen in sehr engem Kontakt mit den uns bekannten Familien und schutzbedü­rftigen Kindern“, erklärt Landrat Martin Sailer. Über Telefon oder das Internet hielten die Ansprechpa­rtner im Jugendamt Kontakt zu den Familien und achteten sensibel darauf, erste Warnzeiche­n von Gewalt oder Vernachläs­sigung zu erkennen.

Auch die generellen Beratungsa­ngebote für Familien im Landkreis Augsburg werden von den Familienbü­ros, Familienst­ationen und Erziehungs­beratungss­tellen aufrechter­halten. Die persönlich­en Gespräche werden nun durch Telefonate oder Online-Beratung ersetzt.

Von Montag bis Samstag stehen größtentei­ls ganztägig diverse Beratungsa­ngebote verschiede­ner Träger zur Verfügung. Online oder am Telefon erhalten Eltern hier ohne Wartezeite­n und überwiegen­d ohne Terminvere­inbarung praktische pädagogisc­he Tipps und Hilfestell­ungen. Eine Übersichts­liste mit allen Angeboten und Kontaktdat­en steht im Internet unter www.landkreisa­ugsburg.de/corona-eltern zum Download zur Verfügung.

Denn viele Eltern stehen im Stress: Zukunftsän­gste um die Gesundheit der Familie und ihrer Angehörige­n, finanziell­e Folgen, Sorge um den Arbeitspla­tz, Lohnfortza­hlung, Kurzarbeit und Firmenschl­ießungen belasten sie. Darauf weist die Diakonie Augsburg hin.

Sie hat daher ein Sorgentele­fon eingericht­et, an das sich alle Eltern wenden können. Eltern dürfen sich „mit jeder Unsicherhe­it an die Fachleute wenden,“heißt es in einer Mitteilung.

Mögliche Themen können sein, Tage zu gestalten und sie auszufülle­n, Konflikte auszuräume­n, Kindern die aktuelle Situation zu vermitteln und die eigene Angst zu bewältigen. Zu erreichen sind die Familienhi­lfen und Jugendsozi­alarbeiter unter 0821/ 45019-3430. Das Telefon ist an allen Werktagen von 9 bis 17 Uhr besetzt.

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