Aus Bettbezügen werden Schutzmasken
100 Freiwillige helfen in Heimarbeit die Lieferengpässe zu überbrücken. Die Mitarbeiter der Johann-Müller-Altenheimstiftung sind von der Hilfsbereitschaft überwältigt
Langerringen/Untermeitingen In der Coronakrise ist auch Eigeninitiative und freiwillige Hilfe gefragter denn je. Ein schönes Beispiel von Hilfsbereitschaft gibt es in Langerringen und Umgebung. Stiftungspfleger Michael Brzeski hat für seine Pflegekräfte im Johann-Müller-Altenheim in Langerringen und im Haus Lechfeld in Untermeitingen bereits vor geraumer Zeit 1000 textile Mund-Nasen-Schutzmasken bestellt. Diese konnten aber bisher nicht geliefert werden. Um den Engpass zu überbrücken, recherchierte er zusammen mit der Einrichtungsleiterin Iris Seifert und ihrem Leitungsteam nach Alternativen und so fanden sie eine Nähanleitung des Deutschen Hausärzteverbandes für „Behelfs-Mund-Nasenschutz“aus waschbarem und atmungsdurchlässigem Baumwollstoff.
Geeignet dafür waren frisch gekaufte Bettbezüge, die in der Johann-Müller-Altenheimstiftung auf Vorrat lagerten. Zunächst bat Brzeski sein Team darum, bei nahe stehenden Menschen zu fragen, ob sie solche Schutzmasken nähen könnten. Mit den aktualisierten Hinweisen des Robert-Koch-Institutes
zur Prävention von Covid19-Erkrankungen in der stationären und ambulanten Pflege war schnell klar, dass der Bedarf für jede Pflegekraft so nicht gedeckt werden konnte.
Durch Mund-zu-Mund-Propaganda fanden sich etwa 100 Freiwillige
aus Langerringen, Untermeitingen und Umgebung, die in Heimarbeit diesen Behelfs-Mund-NasenSchutz mit den Bettbezügen aus dem Altenheim oder auch mit eigenen Stoffen nähen.
Ergänzend fanden sich Herren, die mithilfe ihrer 3 D-Drucker einen Behelfsgesichtsschutz produzieren. Dieser bietet im Bedarfsfall einen zusätzlichen Schutz über das ganze Gesicht.
„Iris Seifert und ich sowie die Mitarbeiter sind überwältigt von dieser großen Hilfsbereitschaft und den Näherinnen unendlich dankbar“, sagt Stiftungspfleger Michael Brzeski.
Auch der Stiftungsrat ist überwältigt von dem Miteinander der Mitarbeiterschaft und der Bevölkerung. „Eine große Welle der Sympathie und Solidarität, die wir für die Stiftung erfahren dürfen“, so Dr. Alexander Meyer. Er ist der Stiftungsrat der Johann-Müller-Altenheimstiftung.