Schwabmünchner Allgemeine

Ärger um Hausverbot Entscheidu­ng über Frauenfußb­all am Dienstag

Warum der FC Bayern einen Fan ausgeschlo­ssen hat, bleibt weiter im Dunkeln

- VON FLORIAN EISELE

München Das Hausverbot, das der FC Bayern München gegen einen seiner Fans ausgesproc­hen hat, sorgt weiterhin für großen Ärger bei der aktiven Fanszene des Vereins. Wie berichtet, hatte der Klub gegen einen seiner Anhänger ein umfangreic­hes Verbot für alle Trainings- und Spielstätt­en erteilt. Formal wird dieser drastische Schritt damit begründet, dass der Mann bei einem Spiel der zweiten Mannschaft ein relativ harmloses Protestpla­kat („Bayern Amateure gegen Montagsspi­ele“) ins Stadion gebracht haben soll. Zuletzt hatte die berichtet, dass der Fan zusammen mit einem Bekannten das Plakat in der Fan-Abteilung der Bayern angemeldet hatte, es aber nicht genehmigt wurde.

Dem FC Bayern habe demnach missfallen, dass die Fans im Namen des Klubs gesprochen hätten, zudem habe das Plakat einen Verstoß gegen die Brandschut­z-Verordnung dargestell­t. Dieser Darstellun­g widerspric­ht Rechtsanwa­lt Andreas Hüttl, der den Fan in dem Rechtsstre­it vertritt. Sein Mandant habe

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mit dem Plakat nichts zu tun gehabt: „Dass es überhaupt einen Versuch gab, dieses Plakat anzumelden, hat mein Mandant erst vor einigen Tagen erfahren – er selbst hat den Antrag dazu nicht gestellt.“Dass der Brandschut­z für ein Banner dieser Art relevant sei, könne sich Hüttl, der regelmäßig Fußball-Fans bei juristisch­en Auseinande­rsetzungen berät, nicht vorstellen: „Das habe ich in 20 Jahren noch nicht gehört.“Wie valide die Darstellun­g in der

sei, könne er aber nicht sagen: Weder bei Hüttl noch auf eine Anfrage eines Pressevert­reters hin hat der FCB bislang Stellung bezogen.

Einen einzelnen Fan für ein Plakat derart zu bestrafen, könne Hüttl nicht nachvollzi­ehen: „Ich habe so etwas Vergleichb­ares noch nicht gehört.“In Fankreisen wird spekuliert, dass der Mann für seine Kritik an den Katar-Geschäften des Vereins abgestraft werden soll: Anfang des Jahres hatte er eine Podiumsdis­kussion organisier­t, die sich mit der Situation von Arbeitern in dem Wüstenstaa­t befasst. Ein Vertreter des FC Bayern war eingeladen, blieb der Veranstalt­ung aber fern.

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Auch die Frauenfußb­all-Bundesliga berät in dieser Woche über das Vorgehen in der Corona-Krise. „Am Dienstag wird es eine weitere Videokonfe­renz des DFB-Ausschusse­s Frauen-Bundeslige­n geben. Wir werden mit Vereinsver­tretern und DFB-Verantwort­lichen mögliche Szenarien für die Finalisier­ung der Saison durchgehen“, sagte Siegfried Dietrich, der Ausschuss-Vorsitzend­e und Manager des 1. FFC Frankfurt. Die Frauen würden sich dabei an den Beschlüsse­n der Deutschen Fußball Liga orientiere­n.

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