Ärger um Hausverbot Entscheidung über Frauenfußball am Dienstag
Warum der FC Bayern einen Fan ausgeschlossen hat, bleibt weiter im Dunkeln
München Das Hausverbot, das der FC Bayern München gegen einen seiner Fans ausgesprochen hat, sorgt weiterhin für großen Ärger bei der aktiven Fanszene des Vereins. Wie berichtet, hatte der Klub gegen einen seiner Anhänger ein umfangreiches Verbot für alle Trainings- und Spielstätten erteilt. Formal wird dieser drastische Schritt damit begründet, dass der Mann bei einem Spiel der zweiten Mannschaft ein relativ harmloses Protestplakat („Bayern Amateure gegen Montagsspiele“) ins Stadion gebracht haben soll. Zuletzt hatte die berichtet, dass der Fan zusammen mit einem Bekannten das Plakat in der Fan-Abteilung der Bayern angemeldet hatte, es aber nicht genehmigt wurde.
Dem FC Bayern habe demnach missfallen, dass die Fans im Namen des Klubs gesprochen hätten, zudem habe das Plakat einen Verstoß gegen die Brandschutz-Verordnung dargestellt. Dieser Darstellung widerspricht Rechtsanwalt Andreas Hüttl, der den Fan in dem Rechtsstreit vertritt. Sein Mandant habe
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mit dem Plakat nichts zu tun gehabt: „Dass es überhaupt einen Versuch gab, dieses Plakat anzumelden, hat mein Mandant erst vor einigen Tagen erfahren – er selbst hat den Antrag dazu nicht gestellt.“Dass der Brandschutz für ein Banner dieser Art relevant sei, könne sich Hüttl, der regelmäßig Fußball-Fans bei juristischen Auseinandersetzungen berät, nicht vorstellen: „Das habe ich in 20 Jahren noch nicht gehört.“Wie valide die Darstellung in der
sei, könne er aber nicht sagen: Weder bei Hüttl noch auf eine Anfrage eines Pressevertreters hin hat der FCB bislang Stellung bezogen.
Einen einzelnen Fan für ein Plakat derart zu bestrafen, könne Hüttl nicht nachvollziehen: „Ich habe so etwas Vergleichbares noch nicht gehört.“In Fankreisen wird spekuliert, dass der Mann für seine Kritik an den Katar-Geschäften des Vereins abgestraft werden soll: Anfang des Jahres hatte er eine Podiumsdiskussion organisiert, die sich mit der Situation von Arbeitern in dem Wüstenstaat befasst. Ein Vertreter des FC Bayern war eingeladen, blieb der Veranstaltung aber fern.
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Auch die Frauenfußball-Bundesliga berät in dieser Woche über das Vorgehen in der Corona-Krise. „Am Dienstag wird es eine weitere Videokonferenz des DFB-Ausschusses Frauen-Bundesligen geben. Wir werden mit Vereinsvertretern und DFB-Verantwortlichen mögliche Szenarien für die Finalisierung der Saison durchgehen“, sagte Siegfried Dietrich, der Ausschuss-Vorsitzende und Manager des 1. FFC Frankfurt. Die Frauen würden sich dabei an den Beschlüssen der Deutschen Fußball Liga orientieren.