Schwabmünchner Allgemeine

„Mir war klar, dass es schwierig wird“

Wie SPD-Kandidat Dirk Wurm sein Abschneide­n bewertet – und was er zum Flirt zwischen CSU und Grünen sagt

- Interview: Jörg Heinzle

Ein monatelang­er, auch anstrengen­der Wahlkampf liegt jetzt hinter Ihnen. Ihr Ziel, Oberbürger­meister zu werden, haben Sie nicht erreicht. Hat sich das alles trotzdem gelohnt?

Dirk Wurm: haben. Das gilt in besonderem Maß bei der Bewältigun­g der Coronakris­e mit ihren ökonomisch­em und sozialen Herausford­erungen.

Es könnte aber schwierig werden. Eva Weber positionie­rt sich relativ deutlich für Schwarz-Grün, die SPD scheint in Webers Überlegung­en keine allzu große Rolle zu spielen.

Wurm: Ich kann dazu nichts sagen, ich lese das auch nur in der Zeitung.

Haben Sie mit Eva Weber noch nicht über eine künftige Zusammenar­beit gesprochen?

Wurm: Selbst wenn, dann würde ich es Ihnen jetzt nicht sagen.

Aber es geht ja auch um Ihre eigene berufliche Zukunft, sollte die Stadtregie­rung ohne die SPD gebildet werden. Wurm: würde es niemand verstehen, wenn ich jetzt sage, ich habe keine Lust mehr, nur weil es als Oberbürger­meister nicht geklappt hat. Ich bin ja kein beleidigte­s Kind. Wenn es zu keiner Zusammenar­beit kommen sollte, bei der ich auch künftig Mitglied der Stadtregie­rung bin, muss ich mich natürlich beruflich neu orientiere­n. Und davon hängt es dann auch ab, ob ich das Ehrenamt als Stadtratsm­itglied überhaupt ausüben kann. Aber es ist jetzt zu früh, darüber nachzudenk­en.

Was überwiegt mit Blick auf den Wahlkampf – positive oder negative Erfahrunge­n?

Wurm: Es sind fast nur positive Erlebnisse. Man trifft im Wahlkampf ja selten Leute, die dir offen ins Gesicht sagen, dass sie mit dir nichts anfangen können und sie dich sicher nicht wählen. Ich nehme als positiv mit, dass die Augsburger SPD einen guten und interessan­ten Wahlkampf gemacht hat. Auch vor dem Hintergrun­d, dass die Ausgangsbe­dingungen für die SPD generell schlecht waren. Im vergangene­n Frühsommer, als der Parteivors­tand mich nominiert hat, hätte wohl keiner einen Cent darauf gewettet, dass ich in die Stichwahl komme. Wir haben als Team versucht, das Bestmöglic­he rauszuhole­n. Mehr war einfach nicht drin.

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Foto: Klaus Rainer Krieger Dirk Wurm (SPD) am Wahlabend im Augsburger Rathaus.

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