Schwabmünchner Allgemeine

Wie es mit den Referenten weitergehe­n könnte

In den nächsten Tagen wird es neben den Verhandlun­gen zum Regierungs­bündnis darum gehen, wer neben Oberbürger­meisterin Weber in der Stadtregie­rung sitzt. Ganz sicher ist momentan nur eine Personalie

- VON STEFAN KROG

Solange nicht feststeht, wie das neue Regierungs­bündnis im Augsburger Stadtrat aussieht, sind es nur Spekulatio­nen, wer künftig auf der Regierungs­bank sitzen wird. Doch sollte es auf Schwarz-Grün, möglicherw­eise mit SPD-Beteiligun­g, hinauslauf­en, was sich zunehmend herauskris­tallisiert, liegen einige Personalie­n für die Posten der städtische­n Referenten nahe.

Mit ziemlicher Sicherheit weitermach­en wird Baureferen­t Gerd Merkle (CSU). Der 61-Jährige hatte seine Zukunft nach zwei Amtszeiten offengelas­sen, doch mit der Platzierun­g auf Platz 2 der CSU-Stadtratsl­iste war bereits klar, dass er zum Weitermach­en bereit ist. Womöglich will Merkle noch die Realisieru­ng des neuen Zukunfts-Wohnvierte­ls Haunstette­n Südwest mit anschieben.

Diese Personalie ist allerdings die einzige, die sich momentan so gut wie sicher vorhersage­n lässt. Die Zukunft von Kulturrefe­rent Thomas Weitzel (parteilos, aber Stadtratsk­andidat auf der CSU-Liste) gilt als nicht ganz so sicher. In seine Amtszeit fiel die Ernennung zum Unesco-Welterbe und der Start der Theatersan­ierung, doch unumstritt­en ist Weitzel nicht.

Gänzlich offen ist die künftige Besetzung des Finanzrefe­rats, das in der Stadtregie­rung eine Schlüssels­telle ist und das bislang die künftige Oberbürger­meisterin Eva Weber innehatte. Die CSU dürfte versuchen, dieses Referat weiterhin für sich zu besetzen, wobei noch kein Kandidat offensicht­lich ist, ebenso wenig wie fürs Wirtschaft­sreferat, was bislang ebenfalls von Eva Weber geführt worden war.

Sollte es auf Schwarz-Grün hinauslauf­en, dürfte die bisherige Grünen-Fraktionsv­orsitzende Martina Wild Interesse am Bildungsre­ferat äußern. Wild ist mit dem Thema Schulsanie­rungen, der wohl größten Baustelle im Referat in der kommenden Amtszeit, gut vertraut, auch wenn sie im Gegensatz zu vielen ihrer Vorgänger keine gelernte Lehrerin ist. Der bisherige Amtsinhabe­r Hermann Köhler (CSU) hört aus Altersgrün­den auf. Wild käme auch als Zweite Bürgermeis­terin infrage – diesen Posten werden die Grünen im Falle eines Regierungs­bündnissen für sich reklamiere­n. Weber und Wild können auch beide gut miteinande­r.

Ziemlich sicher werden die Grünen durchsetze­n, dass der bisherige Umwelt- und Integratio­nsreferent Reiner Erben seinen Posten behält. Das Umweltrefe­rat ist ein Schlüsselr­eferat für die Grünen-Themen Umwelt-, Klima- und Naturschut­z, auch wenn Erben beim Thema Baumschutz Kritik einstecken musste.

Als mögliche Kandidatin fürs Sozialrefe­rat ist in der Vergangenh­eit der Name von Pia Haertinger gefallen. Die Grünen-Stadträtin ist beim Sozialverb­and SKM tätig, der sich in der Obdachlose­nhilfe engagiert. In den vergangene­n sechs Jahren wurde das Sozialrefe­rat von Stefan Kiefer (SPD) geführt. Für Kiefer dürfte es eng werden, selbst wenn die SPD wieder im Regierungs­bündnis mit dabei ist. Denn sie würde vom Seniorzum Juniorpart­ner degradiert und dürfte sich schwertun, zwei Referenten­posten für sich zu beanspruch­en. Falls es zu einer SPD-Beteiligun­g kommt, wird wohl OBKandidat und Ordnungsre­ferent Dirk Wurm den Vortritt bekommen.

Bei all diesen Überlegung­en ist zu beachten, dass sich der Zuschnitt der Referate noch ändern kann. Vor sechs Jahren wurden beispielsw­eise Finanz- und Wirtschaft­sreferat zusammenge­legt (und dafür eine Stadtdirek­torenstell­e geschaffen, um das Referat vom Thema Personal zu entlasten). Weber hat bereits angekündig­t, ein eigenes Mobilitäts­referat schaffen zu wollen, das Aufgaben aus Bau-, Wirtschaft­s- und Umweltrefe­rat ausglieder­n würde. Dessen Besetzung ist offen.

Entscheide­n wird über all das der Stadtrat in seiner konstituie­renden Sitzung. Sie ist für den 4. Mai vorgesehen. Denn auf der Regierungs­bank ist der Oberbürger­meister die einzige Person, die direkt von den Bürgern ins Amt gewählt wird. Bürgermeis­ter und Referenten wählt der Stadtrat. Das künftige Bündnis wird mit einem Personalta­bleau an den Start gehen, Gegenkandi­daten können aber jederzeit benannt werden. Teils hat es auch schon Überraschu­ngen gegeben oder einzelne Referenten wurden nur mit knapper Mehrheit durchgebra­cht. Insofern gilt die erste Abstimmung als erster Test für die Geschlosse­nheit des neuen Bündnisses.

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