Im Oktober soll es wieder notenlos durch die Nacht gehen
Initiatoren von KulturPur Lechfeld mussten Termine absagen. Wie es ihnen damit geht
Graben Notenlos im wahrsten Sinne des Wortes ging es jüngst im Büchereibistro durch die Nacht. Denn die Veranstaltung „Notenlos durch die Nacht“der Ausnahmemusiker Bastian Pusch und Andreas Speckmann war der aktuellen Corona-Situation zum Opfer gefallen und abgesagt worden.
Wer die Initiatoren und Freunde von KulturPur Lechfeld kennt, der weiß, dass für sie das quirlige und fröhliche Kulturleben mit Konzerten, Veranstaltungen, Lesungen ein Lebenselixier ist und wie sehr gerade sie unter dem anhaltenden Ausnahmezustand im Land leiden.
Anstatt an diesem Abend mit vielen Gleichgesinnten das Zusammensein um das fantastische Musikerduo zu genießen, saßen Andreas Scharf und Sabine Biedermann im warmen Wintergarten. „Wir haben uns auch an das letzte Momentensammlerkonzert erinnert, das jetzt mit einem vollen Haus und Menschen, die sich die Hände schütteln, sich umarmen und miteinander reden so weit entfernt scheint wie aus einem anderen Jahrhundert“, sagte Andreas Scharf.
Und es ist noch nicht wirklich das
Ende des Tunnels in Sicht: „Kulturveranstaltungen für andere zu organisieren oder auch selbst zu besuchen, Konzerte vorzubereiten, sich zu Proben mit den Musikerfreunden zu treffen, ist für uns ein zentrales Stück an Lebensqualität, das von heute auf morgen fehlt. Es fällt schwer, sich damit abzufinden.
Noch schwerer fällt es, sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass es realistisch betrachtet weit länger als bis zum Ende der Osterferien dauern wird, bis der Ausnahmezustand wieder einem normalen Alltag Platz macht. Mit einem Wort: Es fühlt sich absolut deprimierend an.“Und Scharf führte weiter aus: „KulturPur Lechfeld hat den Vorteil, dass keine Existenzen bedroht sind. Wir werden die Künstler, die im Frühjahr gebucht waren, auf jeden Fall zum nächstmöglichen Zeitpunkt wieder engagieren.“
So ist mit den beiden Künstlern von „Notenlos durch die Nacht“bereits ein Nachholtermin für den 4. Oktober vereinbart. „Doch für viele kleine Theater wie das Sensemble Augsburg, in dem wir seit 20 Jahren Stammgast sind, oder die freiberuflichen Künstler, die auf jeden Auftritt angewiesen sind, ist die Lage ernst“, sagte Scharf.