Lehrer bedanken sich mit einem besonderen Gruß
Nach drei Wochen Online-Unterricht bekommen die Schüler des Maria-Theresia-Gymnasiums kurz vor den Osterferien eine Botschaft ihrer Lehrer. Die Schüler des Maria-Ward-Gymnasiums schicken derweil einen Gruß in Augsburger Altenheime
Seit drei Wochen sind die Schulhäuser verwaist. Gelernt haben in dieser Zeit dennoch ganz viele – und zwar Schüler und Lehrer. „Die vergangenen Wochen waren die größte Fortbildung der vergangenen Jahre“, fasst es Jürgen Denzel, Schulleiter des Maria-Theresia-Gymnasiums (MTG), zusammen.
Von einem auf den anderen Tag mussten neue Arbeitsabläufe gefunden werden. Der vielfach geforderte digitale Unterricht wurde binnen kürzester Zeit Realität. „Anfangs war die Online-Lernplattform Mebis gehackt und die Lehrer und Schüler kommunizierten per Mail“, erzählt Denzel. Dann bewährte sich ein neues Kommunikationssystem – Microsoft Teams –, über das Klassenverbände samt Lehrer während ihrer eigentlichen Schulstunde in Kontakt treten können.
„Das hat sich alles eingespielt. Jeder Lehrer hat die Form gefunden, wie er am besten mit seinen Schülern in Kontakt treten kann.“Das sei aber mit einem größeren Aufwand verbunden, als es bei dem normalen Präsenzunterricht an den Schulen der Fall sei. Fragen müssten wiederholt beantwortet werden. „Verbesserte Aufgaben müssen von den Lehrern einzeln gescannt und an die jeweiligen Schüler geschickt werden. Das macht es am Ende anstrengend“, sagt Denzel.
Auf der anderen Seite variiere die technische Ausstattung der Schüler. Manche hätten einen veralteten Rechner zu Hause, andere müssten um den Zugriff aufs Familien-Notebook kämpfen. „Zur Zeit sind viele Eltern zu Hause, die selber im Homeoffice arbeiten und das Note
brauchen oder Geschwisterkinder, die ebenfalls digital unterrichtet werden wollen.“Notebooks könne die Schule nun ab der ersten Ferienwoche im begrenzten Umfang ausleihen.
In den vergangenen Wochen hätten sie im digitalen Unterricht große Fortschritte gemacht. Denzel: „Die Erkenntnisse daraus werden wir künftig nutzen können, wenn etwa ein Kind aufgrund von einer Krankbook heit lange ausfällt.“Den Präsenzunterricht ersetze die Form des Lehrens und Lernens aber nicht. Lehrer und Schüler vermissen es, sich gegenseitig zu sehen. Der MTG-Newsletter, der eigentlich ein- bis zweimonatlich als Mail verschickt wird, ist nun wöchentlich an die Schüler gesendet worden. Zum Start der Osterferien gab es von den Lehrern auch noch einen besonderen digitalen Gruß: Aus Bildern der
Lehrer wurde eine Collage gebastelt – sie enthält eine Botschaft an die Schüler. „Darin bedanken sich die Lehrer, dass das Homeschooling so gut geklappt hat und sie so fleißig und gewissenhaft mitgemacht haben. Daneben freuen sie sich auf ein baldiges Wiedersehen.“
Für einen besonderen Gruß sorgen am Maria-Ward-Gymnasium ihrerseits die Schüler. Sie werden in den kommenden Tagen ein Bild malen, eine Collage basteln oder einen Brief schreiben und zu Ostern an die Bewohner von sieben Augsburger Altenheimen schicken. An der Aktion beteiligen sich Schüler aller Jahrgangsstufen. „Die Idee wurde begeistert aufgenommen. Einige haben
Die Idee entstand durch einen Newsletter
gefragt, ob sich Freunde beteiligen können, die gar nicht unsere Schule besuchen“, erzählt die stellvertretende Schulleiterin Christine Schmid-Mägele. Sie kam durch einen Newsletter auf die Idee und setzte die Aktion an ihrer Schule um. „Durch das Besuchsverbot in Altenheimen sind nun viele alte Menschen an Ostern allein. In den Einrichtungen herrscht nun oft Einsamkeit und Angst vor dem Virus“, sagt die Lehrerin.
Durch die Ostergrüße soll den Senioren gezeigt werden, dass an sie gedacht wird. Christine SchmidMägele freut sich, dass die Idee so gut von den Schülern aufgenommen wurde. Sie hofft, dass sie Nachahmer findet. „Es gibt viele Menschen in Altenheimen, Krankenhäusern und Gefängnissen, die sich über solche Grüße freuen würden.“