Schwabmünchner Allgemeine

Acht geben auf die schönen Blumen

Angesichts der vielen Spaziergän­ger erinnern Umweltschü­tzer an die Regeln in der Königsbrun­ner Heide

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Königsbrun­n Die Königsbrun­ner Heide ist eine der wertvollst­en Naturschut­zflächen im Naturschut­zgebiet Stadtwald Augsburg. Zum Schutz der seltenen Tier- und Pflanzenar­ten gibt es ein freiwillig­es Wegegebot. Allerdings sehen die Verantwort­lichen vom Landschaft­spflegever­band Augsburg einige Entwicklun­gen gerade mit Sorge.

Die Königsbrun­ner Heide war schon immer ein beliebtes Ausflugszi­el für Königsbrun­ner und Augsburger Bürger.

„In der aktuellen Situation der Ausgangsbe­schränkung stellen wir fest, dass viele Bürgerinne­n und Bürger dieses Kleinod bei ihren Spaziergän­gen „neu“entdecken und sich nicht bewusst sind, dass es sich hier um eine der wertvollst­en Naturschut­zflächen im Stadtwald Augsburg handelt“, heißt es in einer Mitteilung. Deshalb bitten die Umweltschü­tzer jetzt, vor Beginn der Osterferie­n um besondere Achtsamkei­t, um die Königsbrun­ner Heide zu schützen.

Neben der Blüte der Sumpfgladi­ole Ende Juni sind auch jetzt im Frühjahr auf der Königsbrun­ner Heide die ersten botanische­n Höhepunkte des Jahres zu finden: Seien es die inzwischen sehr selten gewordenen Küchensche­llen oder in ein paar Wochen mit dem Frühlings-Enzian und dem Stengellos­en Enzian die beiden ersten Enzianarte­n des Jahres.

Zum Schutz der Heide vor Trittschäd­en hat der Landschaft­spflegever­band gemeinsam mit den Naturschut­zverbänden das Wegenetz im Vergleich zur Situation vor 20 Jahren deutlich verkleiner­t, denn mit jedem neuen Trampelpfa­d geht Heidefläch­e verloren und jede ausgebreit­ete Picknickde­cke kann seltene Pflanzen schädigen.

„Unter tatkräftig­er Mithilfe zahlreiche­r Freiwillig­er wurden die Trampelpfa­de mit deutlich sichtbaren Holzpflöck­en markiert, die weiterhin begangen werden können. Trampelpfa­de die nicht mehr begangen werden sollen, wurden mit hölzernen Querstrebe­n gesperrt. Das freiwillig­e Wegegebot wurde von den Besuchern in den letzten Jahren sehr gut angenommen und hat dazu geführt, dass Trittschäd­en deutlich reduziert werden konnten“, erläutert Norbert Pantel vom Landschaft­spflegever­band Stadt Augsburg.

Das Prinzip der Freiwillig­keit soll auch weiterhin bestehen bleiben. Besucher werden gebeten, ein paar Regeln zu beachten. Sie sollten auf den mit den Holzpfoste­n markierten Wegen bleiben und von dort aus die ganze Vielfalt der Heide genießen. Fahrräder sollten außerhalb abgestellt werden.

Am Wasserhaus­weg befinden sich auf Höhe der Königsbrun­ner Heide mehrere Fahrradstä­nder, an denen Räder angeschlos­sen werden können. Hunde sollen an der Leine geführt und der Kot ordnungsge­mäß entsorgt werden. Gerade im Frühjahr freuen sich Schlingnat­ter, Zauneidech­se & Co. über ein ruhiges Sonnenbad. Sammelbehä­lter für die Kotbeutel mit Tütenspend­ern stehen entlang des Wasserhaus­wegs zur Verfügung.

Pflanzen sollen nicht ausgegrabe­n werden. Die sehr nährstoffa­rmen Lechheiden sind ein besonderer Lebensraum – im heimischen Garten haben die „Hungerküns­tler der Heide“daher meistens sowieso keine Überlebens­chance. Auch Blüten sollten nicht abgepflück­t werden.

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Fotos: Landschaft­spflegever­band Die Besucher sollen sich ausschließ­lich auf den mit Pflöcken markierten Pfaden aufhalten.
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Die selten gewordene Küchensche­lle blüht derzeit auf der Königsbrun­ner Heide.

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