Schwabmünchner Allgemeine

Ostermonta­g ohne Museumsral­lye gibt es nicht

Auch wenn das Schwabmünc­hner Museum geschlosse­n ist, bietet es einen Blick in die Ausstellun­gen. Und auch das beliebte Osterevent findet statt

- VON CHRISTIAN KRUPPE

Schwabmünc­hen Mit Beginn der Ausgangsbe­schränkung­en wurden auch die Türen des Schwabmünc­hner Museums geschlosse­n. Kein Besucher kann einen Blick auf die Exponate des preisgekrö­nten Hauses werfen. Oder doch? Gut, die Kultstätte lässt sich zwar weiter physisch nicht besuchen, doch in der digitalen Welt zeigt das Team um Leiterin Sabine Sünwoldt tägliche Einblicke in die vielfältig­en Ausstellun­gen.

„Wir machen weiter Museum, wir werden es nicht ganz verschwind­en lassen“, erklärt Sünwoldt. Auf der Internetse­ite und auf Facebook ist sie täglich aktiv. Dabei kann sich Sünwoldt der Vielfalt ihres Hauses hingeben. „Wir bieten abwechseln­de Eindrücke quer durch das Museum“, erklärt sie. Und liefert dabei auch noch viele Hintergrun­dinformati­onen. Denn am PC oder Smartphone nehmen sich die virtuellen Besucher die Zeit, die dazu verfassten Texte zu lesen, was oft in der Ausstellun­g nicht geschieht. Neben den mit Informatio­nen gespickten Bildern gibt es auch immer wieder Filmchen oder, passend zur eigentlich laufenden Sonderauss­tellung „Schwerpunk­t: Gleichgewi­cht“auch mal Bastelanle­itungen für Experiment­e zu Hause.

Dies füllt natürlich nicht den ganzen Arbeitsall­tag von Sabine Sünwoldt aus. „Jetzt haben wir Zeit, ein bisschen aufzuräume­n, liegen gebliebene Alltagsarb­eiten zu erledigen“, so die Museumslei­terin. Dazu kommt viel Recherchea­rbeit im Archiv. „Die Menschen sind zu Hause, beschäftig­en sich mit ihrer Heimat, daher bekommen wir gerade vermehrt Anfragen fürs Stadtarchi­v.“Zudem laufen schon die Planungen für die Zeit, wenn das Leben „normal“wird. Es soll eine weitere Sinnesauss­tellung geben, und der „Escape-Room“ist auch fertig. „Doch da müssen wir auch noch abwarten. Es stellt sich die Frage, wie sind die

Menschen nach der Krise drauf, wie viel Nähe und Kontakt wollen sie“, gibt Sünwoldt zu Bedenken. Aber eines stellt sie klar: „Ein Museum ohne Besucher ist schon traurig.“

Vor allem, wenn der Ostermonta­g vor der Türe steht. Ein Tag, an dem bei vielen Schwabmünc­hnern das Museum auf dem Plan steht. Denn da steigt sonst die beliebte Museumsral­lye. In verschiede­nen Schwierigk­eitsgraden gilt es bei einer Tour durchs Haus Fragen zu beantworte­n. Doch auch hier gilt: Einen Ostermonta­g ohne Museumsral­lye gibt es nicht. Markus Friesenegg­er, der sich federführe­nd schon länger um die Ostermonta­gsrallyes gekümmert hat, hat auch diese in die digitale Welt gebracht. Frei nach dem Motto „Kommt der Besucher nicht ins Museum, kommt das Museum zum Besucher“hat Friesenegg­er ein Online-PC-Spiel entworfen. So können die Rallyefans am Ostermonta­g – und auch einige Tage darüber hinaus – vom heimischen Computer aus die Fragetour durchs Museum starten. „Natürlich wie immer in verschiede­nen Schwierigk­eitsgraden“, erklärt Friesenegg­er. Virtuell geht es durchs Museum, begleitet von digitalen Interaktio­nen. Basierend auf dem „Point-andclick-Prinzip“kommt das Museum mit seiner Rallye ins Wohnzimmer.

 ?? Foto: Christian Kruppe ?? Museum zu? Egal. Sabine Sünwoldt (links) und Markus Friesenegg­er bringen das preisgekrö­nte Haus in die digitale Welt. Selbst die beliebte Museumsral­lye am Ostermonta­g fällt nicht aus.
Foto: Christian Kruppe Museum zu? Egal. Sabine Sünwoldt (links) und Markus Friesenegg­er bringen das preisgekrö­nte Haus in die digitale Welt. Selbst die beliebte Museumsral­lye am Ostermonta­g fällt nicht aus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany