Schwieriges Jahr für die Bauer AG
Schrobenhausener Baufirma mit Verlust
Schrobenhausen Die Bauer AG, ein Spezialtiefbaukonzern aus Schrobenhausen, schloss das Jahr 2019 mit einem Verlust von 36,6 Millionen Euro ab. Und das, obwohl die Auftragsbücher voll sind und in den USA ein Rekordumsatz im Segment Bau und auch beim Maschinenverkauf eingefahren wurde. Schwer zu Buche schlug allerdings ein verlorenes Schiedsgerichtsurteil in China, bei dem es um den Mehraufwand beim U-Bahn-Bau in Hongkong vor acht Jahren ging.
Der Boden war damals in Hongkong weit schwieriger zu bearbeiten als im Gutachten dargestellt. 40 Millionen Euro musste das Unternehmen aus den Einnahmen ausbuchen, da es den Prozess verloren hat.
Dazu kam, dass die Arbeiten an vielen Baustellen nicht begonnen werden konnten oder sich verzögerten. Schuld daran sind die immer unwägbarer werdenden politischen Situationen in vielen Ländern. So konnte in Thailand über Monate nicht gebaut werden, weil die Königskrönung Verwaltung und Gesellschaft stillstehen ließ. Und in Vietnam verzögerten sich Großprojekte, da die Baugenehmigungen in politischen Querelen steckenblieben.
Dennoch blickt Michael Stomberg, Vorstandsvorsitzender der Bauer AG, vorsichtig optimistisch in die Zukunft. Der chinesische Markt ziehe gerade wieder an. Infrastruktur werde weltweit nachgefragt. Und auch in Deutschland werde wieder mehr gebaut. Dies alles aber unter Vorbehalt, da man nicht wisse, wie sich die Corona-Krise weiter entwickle. Große Baustellen in den USA, die jetzt noch laufen, könnten auch schnell stillstehen, so Stomberg.