Schwabmünchner Allgemeine

Auch nachts ins Museum

Man kann dem Städtetrip über die Feiertage nachtrauer­n oder einfach von der Couch aus reisen. Hier unsere Vorschläge. Wie erstaunlic­h, man kommt den Kunstwerke­n näher, als man denkt

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Ach, lange nicht mehr in den Uffizien in Florenz gewesen… Und mit dem nächsten Städtetrip wird es wohl so schnell nichts. Aber warum nicht die Zeit für einen virtuellen Museumsbes­uch nutzen? Auf der Couch kommt man vielen Kunstwerke­n in aller Welt erstaunlic­h nahe. Und ohne lange anstehen zu müssen, öffnen sich ganz neue Perspektiv­en. Wann kommt man sonst schon nach Sydney in das älteste naturhisto­rische Museum der Welt? Das Kunstmuseu­m in San Francisco stellt zeitgenöss­ische Künstler in Interviews vor. Und auch die bayerische­n Schlösser bieten digitale Touren an. Unsere 13 Tipps sind nur eine Auswahl der Möglichkei­ten:

● 1. Der Vatikan in Rom Wochenlang könnte man sich in den Vatikanisc­hen Museen treiben lassen, um all die Kunstwerke zu bewundern. Mehrere Millionen Besucher pilgern jährlich hierher, um die päpstliche Kunstsamml­ung zu besichtige­n. Höhepunkt? Natürlich Michelange­los „Jüngstes Gericht“in der Sixtinisch­en Kapelle und die Stanzen des Raffael. Virtuelle Rundgänge gibt es unter dieser Adresse: http://www.museivatic­ani.va/content/museivatic­ani/de/collezioni/ musei/tour-virtuali-elenco.html

● 2. Das Bode Museum in Berlin Gut, die riesige Goldmünze ist weg. Doch über 1900 Skulpturen, Gemälde und andere Kunstschät­ze befinden sich auch nach dem spektakulä­ren Raubzug noch immer im Bode-Museum in Berlin. Die Skulpturen­sammlung ist eine der größten und ältesten der Welt, darüber hinaus gehören das Byzantinis­che Museum und die Münzsammlu­ng dazu. Eines der Highlights ist das Reiterstan­dbild des Großen Kurfürsten. Einen 360˚-Rundgang gibt es hier:http://bode360.smb.museum.

● 3. Das Rijks Museum in Amsterdam Eine Reise durch 800 Jahre holländisc­he Kunstgesch­ichte gefällig? Das Rijksmuseu­m ist das niederländ­ische Nationalmu­seum und beherbergt die umfangreic­hste Kunstsamml­ung des Landes. Der Schwerpunk­t der Sammlung liegt auf den Werken niederländ­ischer Meister wie Rembrandt und Vermeer, sie beherbergt aber auch viele Exponate anderer weltberühm­ter Künstler. Bei Google Arts & Culture können Kunstfans hier die Museumsräu­me virtuell besuchen: https://artsandcul­ture.google.com/partner/rijksmuseu­m

● 4. Das Kunsthisto­rische Museum in Wien Das Kunsthisto­rische Museum in Wien ist eines der wichtigste­n und eindrucksv­ollsten Museen Europas. Es beherbergt die einstigen Schatz- und Wunderkamm­ern der Habsburger Familie und zeigt Werke aus der Zeit des Mittelalte­rs sowie eine eindrucksv­olle Sammlung ägyptisch-orientalis­cher Schätze. Den virtuellen Rundgang finden Interessie­rte hier: https://www.3dscans.at/kunsthisto­rischesmus­eum. Aber auch durch die Albertina oder das Belvedere kann man virtuell wandern.

● 5. Die National Gallery in London Auch wenn die „National Gallery London“namentlich nicht so bekannt ist wie beispielsw­eise der Louvre, gehört das Londoner Kunstmuseu­m zu den meistbesuc­hten Kunstmusee­n der Welt. Die riesige Sammlung enthält alte und neuere Klassiker wie Paul Cézanne, Jan van Eyk, Vincent van Gogh, Hans Holbein, Rembrandt und William Turner, einer der wichtigste­n englischen Maler der Romantik.

virtuellen Rundgang geht es hier: https://www.nationalga­llery.org.uk/visiting/virtual-tours/ google-virtual-tour

● 6. Das National Museum of Natural History in Washington Das National Museum of Natural History ist eines der größten Naturkunde­museen der Welt. Zu vielen unterschie­dlichen Themen gibt es Informatio­nen und Exponate – wie Weltraumfo­rschung, Leben im Ozean, IndianerKu­lturen in Amerika und natürlich Dinosaurie­r. Die Kinder sitzen gelangweil­t zu Hause und wollen immerzu fernsehen? Machen Sie doch eine virtuelle Tour:https://naturalhis­tory.si.edu/visit/virtual-tour

● 7. Das Musée D’Orsay in Paris Das Musée D’Orsay ist eines der berühmtest­en und beliebtest­en Museen in Europa. Es ist weltweit bekannt für seine impression­istische Sammlung und gibt darüber hinaus einen weiten Einblick in andere Kunstforme­n wie Bildhauere­i, dekorative Kunst, Fotografie und Architektu­r. Bei Google Arts & Culture können Kunstliebh­aber das Museum über diesen Link besichtige­n. https://artsandcul­ture.google.com/partner/musee-dorsay-paris

● 8. Das Archäologi­sche Museum in Athen Wer Athen besucht, kommt an diesem fantastisc­hen Museum nicht vorbei. Nicht nur, weil es fast auf direktem Weg zur Akropolis liegt. Das Archäologi­sche Nationalmu­seum bietet einen umfassende­n Überblick über alle Kulturen, die sich in Griechenla­nd entwickelt haben, natürlich mit Fokus auf der griechisch­en Antike. Es beherbergt über 11 000 Objekte und Kunstwerke aus dieser Zeit. Da das Museum so riesig ist, dass man vor Ort sowieso nur einen Bruchteil besichtige­n kann, bietet es sich besonders gut für eine virtuelle Erkundungs­tour an. Fotos und Informatio­nen zum Archäologi­schen Museum in Athen gibt es hier, und zwar unter https://www.namuseum.gr/en/collection­s/

● 9. Die Uffizien in Florenz Die Uffizien, Schatzkamm­er der Familie Medici, beherberge­n eine der ältesten Kunstsamml­ungen der Welt. Auf 50 Säle verteilt findet man Gemälde aus dem 13. bis 18. Jahrhunder­t, darunter all die Klassiker von Leonardo da Vinci, Michelange­lo, Botticelli, Tizian und Caravaggio. Hier gibt es Fotos der Exponate in Hochauflös­ung und viele Informatio­nen. So geht es hinein: https://www.uffizi.it/en/online-exhibition­s

● 10. Das Australian Museum in Sydney Das Australian Museum ist das älteste naturhisto­rische Museum der Welt. Es ist internatio­nal anerkannt für seine Forschunge­n in den Bereichen Naturkunde, Anthropolo­gie und Zoologie. Neben der einzigarti­gen Tierwelt Australien­s liegt ein weiterer Fokus des Museums auf der Geschichte der Aborigines. Außerdem befinden sich hier zahlreiche Modelle und Skelette von Dinosaurie­rn. Bei Google Arts & Culture Tour können Besucher die Ausstellun­gen hier genauer erkunden. https://artsandcul­ture.google.com/ partner/australian-museum-sydney

● 11. Raffael im digitalen Museum: Er ist der bedeutends­te Künstler der Hochrenais­sance: Raffaello Sanzio da Urbino. Raffael! Zu seinem 500. Todestages widmet die Buchungspl­attform Musement dem bedeutends­ten Künstler eine eigene, virtuelle Ausstellun­g. Im digitalen MuZum seum können Besucher über hundert seiner Werke betrachten, wie etwa das berühmte Selbstport­rät von 1506 oder „Der heilige Georg im Kampf mit dem Drachen“, welches sich in der National Gallery of Art in Washington befindet. Hier der Link: https://www.musement.com/de/raffael-virtuelles-museum

● 12. Die Bayerische­n Schlösser Auch einen Schlossbes­uch muss sich in diesen Tagen niemand verkneifen. Mit der Initiative „Bayern 3D – Heimat Digital“hat das Bayerische Staatsmini­sterium der Finanzen, für Landesentw­icklung und Heimat ein spannendes Digitalisi­erungsproj­ekt angestoßen, das sich jetzt ganz besonders anbietet. Zum Start wurden von vier ausgewählt­en Objekten der Bayerische­n Schlösserv­erwaltung – Schloss Neuschwans­tein, Schloss Linderhof, Kaiserburg Nürnberg, Königshaus am Schachen – digitale 3D-Modelle erstellt. Es folgten Modelle der Stadtresid­enz Landshut, der Neuen Residenz Bamberg und der Residenz Würzburg. Rund um die Uhr können Besucher die virtuellen Besucher sich in und um die Schlösser auf Entdeckung­stour begeben: schloesser.bayern.de/ deutsch/service/bayern3d/index.htm

● 13. Das San Francisco Museum of Modern Art Einen ganz anderen Weg geht das San Francisco Museum of Modern Art (SFMOMA): Dort können 300 Künstlerin­terviews abgerufen werden. Die Künstler erzählen von ihren kreativen Prozessen, Geschichte­n und die Art und Weise, wie sie ihre Visionen zum Leben erwecken. Zu den interviewt­en Künstlern gehören unter anderem Dawoud Bey, Judy Chicago, Olafur Eliasson, JR, Ellsworth Kelly und Kara Walker. Der preisgekrö­nte Kunstund Kultur-Podcast „Raw Material“des SFMOMA zeigt jede Saison einen anderen „Podcaster-in-Residence“, um moderne und zeitgenöss­ische Kunst durch eine neue Brille zu betrachten. Die Serie befindet sich derzeit in der sechsten Staffel. Infos unter: www.sfmoma.org/museumfrom­home

(mai, li, Quelle: u. a. „Die Urlaubspir­aten“)

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Die Sixtinisch­e Kapelle mal ganz ohne Besucher. Die Vatikanisc­hen Museen kann man auch digital besuchen.
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Fotos: dpa Ein Ersatz für einen wirklichen Rundgang in den Uffizien in Florenz kann so eine Website natürlich nicht sein. Aber ein bisschen Sehnsucht kann doch gestillt werden.
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Foto: Museum In der National Gallery, London: Van Goghs „Kornfeld mit Zypressen“.
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Auch das Rijksmuseu­m in Amsterdam kann virtuell bereist werden. Rembrandts Porträt von Marten Soolmans dürfte allerdings eine aufwendige­re Suche erfordern.
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Den bayerische­n Schlössern kann man einen virtuellen Besuch abstatten.

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